11.
2022
Galante: „Vielleicht ist meine Torsucht eine Krankheit“
Mit zehn Toren in vier Partien hat sich Alexander Galante Carlström für den kommenden Halbfinal warm geschossen. Wie der Gegner in diesem heisst, ist ihm egal.
Herzlichen Glückwunsch zum 100. Länderspiel im Rahmen dieser WM - fängst du Rekordhalter Johan Samuelsson noch ein, der letztes Jahr mit 125 Länderspielen die Führung übernahm und seither den Rekord weiter in die Höhe schraubt?
Alexander Galante Carlström: Danke sehr - und nein, keine Chance. Dafür ist mein Körper zu alt.
Bis zum Viertelfinal gegen Norwegen logierte Schweden in Winterthur. Wie hat dir die Stadt gefallen?
Ausgezeichnet, eine schöne und ruhige Stadt, weniger gross als Zürich. Wir hatten am Mittwoch ein Training in der Swiss Life Arena und standen bei der Rückfahrt mit dem Bus eineinhalb Stunden im Stau. Eine gute Entscheidung, die erste Phase des Turniers in Winterthur zu verbringen. Jetzt ziehen wir aber vor dem Halbfinal wie gewohnt um und quartieren uns in einem Hotel in Zürich ein.
Ihr habt als Team das FIFA-Museum in Zürich besucht. Wie wars?
Nicht so spektakulär. Aber wir konnten ein altes FIFA-Game von 1998 spielen - da konnte ich brillieren, da einige Teamkollegen in diesem Jahr noch nicht einmal geboren waren.
Glaubst du, dass es eines Tages ein Unihockey-Museum gibt, in dem Bilder und Videos deiner Rekorde zu sehen sind?
Das wäre natürlich cool, ich sehe das aber nicht am Horizont. Auch in 30 Jahren noch nicht. Dafür ist Unihockey auf der Welt einfach zu klein.
Wie bist du mit der Gruppenphase und dem Kantersieg gegen Norwegen im Viertelfinal zufrieden?
Wir sind in Form, haben eine starke Truppe beisammen und schiessen Tore. Wir sind bereit für das Finalwochenende.
Nehmen wir das Ergebnis des heutigen Viertelfinals der Finnen gegen Deutschland vorweg - spielt es eine Rolle, dass ihr für einmal schon im Halbfinal auf Finnland trefft, nicht erst im Final wie in den letzten 18 Jahren?
Nein. Es ist ein „normaler" Halbfinal, den wir gewinnen müssen, um in den Final einzuziehen. Ob der Gegner Finnland, Tschechien oder Schweiz heisst, spielt keine Rolle.
Zum Abschluss noch eine Frage des 12-jährigen Benjamin aus dem Berner Oberland, der zweieinhalb Stunden gereist ist, um Schweden und dich zu spielen zu sehen.
Super. Was möchte er wissen?
Eigentlich will er wissen, ob er einen Stock von dir haben kann...
(lacht) Leider habe ich nur drei Stück bei mir und die brauche ich noch.
Seine andere Frage: Warum schiesst du so viele Tore?
Das ist eine gute Frage. Ich hatte schon als Kind den Drang, Tore zu schiessen - und liebe es bis heute. Ich kann einfach nicht aufhören. Auch beim Stand von 20:1 will ich immer weiter treffen. Ich weiss nicht, ob das eine Krankheit ist (lacht). Ich habe einfach Tore im Kopf.