12.
2014
Hohe Schweizer Erwartungen
Heute Abend wird die zehnte Unihockey-Weltmeisterschaft im schwedischen Göteborg eröffnet. Eine WM, für die sich die Schweizer Nationalmannschaft viel vorgenommen hat.
Mit einem offiziellen Festakt in der City wird in Göteborg heute Abend die zehnte Unihockey-Weltmeisterschaft eröffnet. Ab morgen rollt der Ball in den WM-Arenen Scandinavium und Liseberg-Halle. Ein erster Höhepunkt wird das Startspiel von Weltmeister und Gastgeber Schweden am Samstag um 17.15 Uhr gegen Lettland sein. Am Sonntag greift dann auch die Schweiz beim ersten Spiel gegen Estland (18.30 Uhr) ins WM-Geschehen ein. Am Montag gegen Tschechien (16 Uhr) und am Dienstag gegen Norwegen (12 Uhr) stehen die die nächsten Schweizer Gruppenspiele an.
Das Ziel der Schweizer Nationalmannschaft ist auch in diesem Jahr, das Erreichen einer Medaille. Bei den bisherigen neun Weltmeisterschaften gelang dies sechs Mal - fünf bronzene Auszeichnungen und eine silberne (1998) brachte die Unihockey-Nati nach Hause. Bronze gab's auch vor zwei Jahren bei der Heim-WM in Zürich. Nun soll eine Steigerung her, war in den letzten Tagen immer wieder von den Direktbeteiligten zu hören. Heisst, der Finaleinzug. Ein hohes Ziel, das zwar logisch tönt, aber sehr schwer zu erreichen ist. Gegen den potenziellen Halbfinalgegner Finnland gewann die Schweiz zuletzt vor zehn Jahren an einer WM, gegen Schweden noch gar nie. In den letzten beiden Jahren verloren die Schweizer alle Partien gegen Finnland, gegen Schweden schaute vor einem Jahr in Schaffhausen zumindest ein Punkt heraus.
Der Optimismus der Schweizer Akteure beruht vor allem darauf, dass viel Erfahrung vorhanden ist, die Mannschaft sich sehr gut kennt und nur punktuell ergänzt wurde. Der Stamm ist immer noch der gleiche wie vor zwei Jahren, als Petteri Nykky die Leitung übernahm. Seine Vision vom Spiel ist bekannt, das gegenseitige Vertrauen gross. Auf das Commitment, also das Bekenntnis, zur Nationalmannschaft legt Nykky viel Wert. Nicht zu vergessen: Vor zwei Jahren scheiterte die Nykky-Nati erst in der Verlängerung des Halbfinals gegen Finnland. Sein Hunger auf ein Finalspiel - es wäre sein viertes - riesig. «Ich will nie mehr ein Bronzespiel bestreiten», sagte er nach dem kleinen Final vor zwei Jahren.
Trotzdem: Ein Finaleinzug wäre eine kleine Sensation, realistischer ist ein Spiel um Platz 3 gegen Tschechien, welches in den letzten beiden Jahren grosse Fortschritte zeigte. Die Bestätigung der Bronzemedaille wäre eine erfreuliche Sache, der vierte Rang die (traurige) Bestätigung der Resultate der beiden Jahre. Denn gegen Tschechien verlor die Schweiz bis auf wenig aussagende Testspiele im Februar 2013 in Yverdon-les-bains jedes Mal, wenn auch knapp teilweise. Die letzten Siege der Nationalmannschaft resultierten aus dem Qualifikationsturnier in Bratislava (Slowakei) vor zehn Monaten.
Tschechien, wo der ehemalige NLA-Söldner Radim Cepek nach der missratenen WM 2012 (8. Rang) ein neues, junges Team aufbaute, wird eher der Coup des Finaleinzugs zugetraut. Denn bei der Schweiz gehen einige Spieler am Stock, respektive spielten in dieser Saison nach Verletzungen wenig oder hinkten ihrer Bestform nach. Bereits das Gruppenspiel am Montag gegen Tschechien wird zeigen, wie stark die WM-Formation mit derjenigen der Vorbereitung zu vergleichen ist. Ein Sieg dort könnte die beste Moralspritze für die Schweizer Equipe bedeuten.
Eine ausführliche Vorschau zur Unihockey-WM ist im diese Woche erschienenen Printmagazin Nummer 98 nachzulesen. Weitere Infos gibt es auch in unserer Event-Übersicht. Unihockey.ch berichtet täglich auf seiner Homepage, dem Facebook-Profil und dem Instagram-Account über die Geschehnisse in Göteborg.