07.
2017
"Effizienz war erneut ein Problem"
Claudio Laely brachte die Schweiz im Final der World Games gegen Schweden mit seinen beiden Toren erstmals in Führung. Wieso ein komfortabler 5:2-Vorsprung doch nicht reichte, der fünfte schwedische Treffer seiner Ansicht nach nicht regulär war und das Gefühl an den World Games ein ganz anders ist, als an einer WM, erzählt die GC-Neuverpflichtung im Interview.
Beim Stand von 5:2 war die Goldmedaille in Griffnähe. Dann erzielte Schweden drei Tore innert 63 Sekunden. Was ging da schief?
Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir keine Energie mehr hatten oder fest nachliessen. Vielleicht machten wir einige Details nicht mehr so konsequent, aber Schweden konnte vor allem nach dem Drei-Tore-Vorsprung eine Spur zulegen. Das 5:3 kann passieren und das Tor von Galante-Carlström war schön herausgespielt - das muss man akzeptieren.
Und dann kam der Ausgleich in der letzten Sekunde des zweiten Drittels. Fiel dieser noch vor der Pausensirene?
Die Zeit war noch nicht abgelaufen, aber von mir aus gesehen war es kein Penalty. Das ist jedoch ein anderes Thema, Die Schiedsrichter haben so entschieden, das kann man nicht mehr ändern. Der Ausgleich war allerdings kein Weltuntergang. Vor dem Spiel hätten wir für ein Unentschieden gegen Schweden nach zwei Dritteln wohl unterschrieben.
Lange Zeit war die Schweiz die bessere Mannschaft. Dann kam der Umbruch.
Ich sehe es auch so und finde, dass wir sogar im letzten Abschnitt das bessere Team waren. Erneut scheiterten wir aber auch an unserer Effizienz - wie schon beim Gruppenspiel am Freitag.
Mit was für einem Gefühl geht dieses Turnier zu Ende?
Mit einem sehr positiven - obwohl wir den Final verloren haben. Wir haben die Finnen geschlagen und den Schweden zwei Mal Paroli geboten. Wir sind auf dem richtigen Weg für die nächste WM-Kampagne.
An der WM liegt dann vielleicht mehr drin, wenn man mehr Zeit in die Vorbereitung stecken kann.
Das ist schwierig zu sagen, denn es ist ja für alle gleich. Die anderen Nationen absolvierten auch noch nicht so viele Hallentrainings.
Wie hast du die World Games sonst erlebt? War es spannend, einmal mit anderen Athleten zusammen zu sein oder ziehst du eher eine Weltmeisterrschaft vor, in dem man in einem Fünfstern-Hotel hausen kann?
Nein, die WM ist vom Gefühl und von den Emotionen her eine ganz andere Sache. Die World Games waren ein tolles Erlebnis. Man sieht Sportarten die man vorher noch nie gesehen hat, wie Kanupolo oder Bogenschiessen. Es ist speziell, sich in einer grossen Kantine zu verpflegen und dabei andere Athleten zu treffen. Man saugt die Stimmung auf und versucht die Spiele in einem anderen Rahmen zu geniessen, als an einer WM. Das haben wir getan.
Wann und wie tretet ihr die Heimreise an?
Am Montag-Nachmittag fliegen wir via Warschau in die Schweiz zurück und sollten am Abend in Zürich landen.
Die Highlights des Finalspiels