08.
Knapper, aber wichtiger Auftaktsieg
An den World Games in China gelingt den Schweizer Männern im ersten Gruppenspiel ein 4:3-Sieg gegen Lettland. Nach einer schwachen Phase im Mitteldrittel führt Matteo Steiner mit zwei Toren die Wende herbei.
Im ersten Gruppenspiel an den World Games in Chengdu bekamen es die Schweizer mit Lettland zu tun. Gegen die Balten hatte das Team von Johan Schönbeck vor etwas mehr als zwei Monaten in Kirchberg zwei Siege (7:0 und 6:5 n.P.) feiern können und somit eine Reaktion auf das bittere Aus im WM-Viertelfinal im Dezember 2024 in Malmö gezeigt.
Nach ausgeglichenen Startminuten waren es die Schweizer, die sich erste gute Tormöglichkeiten erspielten. Bürki, Seiler und Zaugg hatten gute Abschlüsse, das vermeintliche 1:0 durch Marco Louis wurde dann aber wegen hohem Stock aberkannt. In der 10. Minute fiel die verdiente Führung doch noch: Bürki legte auf die Seite zu Jan Zaugg ab und dieser traf mit einem schönen, gezogenen Schuss ins Lattenkreuz. Die Letten reagierten und vor der ersten Pause nach 15 Minuten musste Nils Schälin bereits zwei gute Paraden zeigen.
Rückstand nach Zwischentief
Der Start ins Mitteldrittel misslang den Schweizern dann gründlich. Erst ging Raitums am zweiten Pfosten vergessen und konnte zum 1:1 einschieben, dann sorgte Markuss Dumpis, der ab der neuen Saison für die Kloten-Dietlikon Jets in der NLB spielt, mit einem Kabinettstückchen für das 1:2 aus Schweizer Sicht: Hinter dem Tor von Nils Schälin legte er sich den Ball auf die Schaufel und versenkte ihn in Zorro-Manier im Netz. Auch in den folgenden Minuten taten sich die Schweizer schwer, Schälin musste noch mehrere Male für seine Vorderleute retten.
Beinahe aus dem Nichts gelang dann das wichtige 2:2 durch Matteo Steiner, der nach einer schnellen Kombination den Ball ins lettische Tor lenkte. Dieser Treffer gab der Schönbeck-Truppe wieder Auftrieb, Bürki und erneut Steiner hatten gute Möglichkeiten zum Führungstreffer. Da auch das erste (und einzige) Powerplay der Partie drei Minuten vor der zweiten Pause nicht genutzt werden konnte, blieb es beim 2:2 zum Seitenwechsel.
Steiner mit Führung und Eigentor
Im dritten Abschnitt gelang den Schweizern wieder ein guter Start. Yannic Fitzi hatte früh eine erste gute Möglichkeit. Die Schweizer waren nun wieder spielbestimmend und gingen elf Minuten vor Ende der Partie durch einen Weitschuss von Matteo Steiner verdient mit 3:2 in Führung. Die Letten hatten kurz darauf eine riesige Chance, doch Raitums vergab alleine vor Schälin. Die Schweizer konnten die Kontrolle über das Spiel aber behalten und hatten gute Möglichkeiten zum 4:2, Lettland machte trotz des knappen Rückstands nur wenig Druck.
Als die Balten drei Minuten vor Schluss den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzten, leisteten sie sich einen Ballverlust in der eigenen Zone, der Gianluca Persici das 4:2 ins leere Tor ermöglichte. Die Entscheidung? Noch nicht ganz. Der zweifache Torschütze Matteo Steiner lenkte 105 Sekunden vor Schluss einen Pass ins eigene Tor ab, nun wurde es noch einige Male brenzlig vor dem Schweizer Tor. Am Ende rettete Nils Schälin mit einer tollen Parade den Sieg und die Schweizer konnten den dritten Sieg in Folge gegen Lettland bejubeln.
Der Start in die World Games gelang somit resultatmässig wie erhofft, auch wenn die Letten sich einmal mehr als hartnäckiger Gegner erwiesen und die Schweizer vor allem im zweiten Drittel ordentlich ins Schleudern gerieten. Am Donnerstag um 7:30 Uhr Schweizer Zeit steht nun das zweite Spiel gegen Vizeweltmeister Schweden auf dem Programm.
World Games 2025 Männer
Lettland - Schweiz 3:4 (0:1, 2:1, 1:2)
Xindu Xiangcheng Sports Center, Chengdu. 786 Zuschauer. SR Boström/Söderman
Tore: 10. Zaugg (Bürki) 0:1. 17. (16.23) Raitums 1:1. 18. (17.38) Dumpis (Balodis) 2:1. 24. Steiner (Seiler) 2:2. 35. Steiner (Hermle) 2:3. 43. (42.27) Persici (Zaugg) 2:4 (ins leere Tor). 44. (43.15) Eigentor 3:4.
Strafen: 1x2 Minuten gegen Lettland.
Lettland: Silins; Griezitis, Balodis; Akmenlauks, Raitums; Dumpis, Trekse, Tiltins; Trofimenko, Ragovskis, Anis; Bitmanis, Keirans.
Schweiz: Schälin; Schmuki, Hollenstein; Bürki, Hermle; Seiler, Hutzli, Fitzi; Steiner, Zaugg, Louis; Conrad, Persici.
Bemerkungen: Steiner und Raitums als beste Spieler ausgezeichnet.