12.
2018
Meier: „Müssen unangenehmer werden“
Nur 13 Schüsse kamen gegen Norwegen auf Pascal Meiers Tor - sein Antipode hatte mehr als doppelt so viel Arbeit. Meier erklärt, wie er sich in so einer Partie aufmerksam hält und was im Halbfinal gegen Schweden besser werden muss.
Wie gross ist der Stein, der dir nach Braillards Overtime-Tor vom Herzen gefallen ist?
Pascal Meier: Natürlich riesig. Wobei es sich im Spiel gar nicht gefährlich angefühlt hat. Ich dachte immer: Das gewinnen wir schon, das gewinnen wir schon. Auch beim Stand von 2:2. Am Schluss war die Erleichterung aber gross.
Nach dem 2:2 hatten die Norwegen noch zwei dicke Chancen...
... vor allem den Schuss Kronbergs. Keine Ahnung, wie man so schiessen kann - der Ball flatterte in alle Richtungen. Zum Glück konnte ich ihn trotzdem abwehren.
Wie ist es da hinten im Tor, wenn die Kollegen so lange keine Tore zustande bringen?
Ich bin mittlerweile 28, nicht mehr 22, da kann ich mit so einer Situation umgehen. Auch wenn ich wusste, dass Norwegen über mehrere Spieler verfügt, die aus dem Nichts Tore erzielen können.
Wie hälst du dich in so einem Spiel wach? Die Schweiz hatte zwar viel mehr Ballbesitz, dennoch kann der Gegner jederzeit vor dem deinem Kasten auftauchen.
Das habe ich mir im Verlauf der Jahre angeeignet, vor allem in Schweden. Ich spreche viel mit mir selber und habe kleine Spielchen, mit denen ich mich bereit halte, um jederzeit positiv geladen zu bleiben.
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Wie bist du bisher mit deinen Vorderleuten zufrieden? Aus unserer Sicht hatten die Gegner der Schweizer bisher viel zu viel Platz, um zu Abschlüssen zu kommen.
Wir haben es vor der Partie gegen Norwegen thematisiert, dass wir die Zweikämpfe gewinnen müssen. Wenn immer einer wegziehen kann, wird es schwierig. Heute haben wir das über weite Strecken gut gemacht, besser als gegen Tschechien. Wir wurden auch nie nervös und haben uns auf kein Hawaii-Spiel eingelassen.
Wir haben irgendwie die Hoffnung, dass schon heute 80% der mentalen Kapazitäten für den Geheimplan gegen Schweden im Einsatz waren.
Nein, der Halbfinal war noch kein Thema. Wir waren nach der Partie gegen Tschechien enttäuscht. Nicht wegen des Resultats, sondern wegen der Spielweise. Das war nicht unser Spiel. Entsprechend nahmen wir uns gegen Norwegen viel vor. Für Norwegen war es aber natürlich das wichtigste Spiel des Turniers, während wir hoffen, den Höhepunkt noch vor uns zu haben.
Was muss gegen Schweden im Halbfinal besser werden?
Hinten mehr kämpfen und unangenehmer werden, vorne kaltblütiger agieren - dann wird alles besser. Uns sollte entgegen kommen, dass wir nun auf einen Gegner treffen, der auch spielen will. Im Kontern sind wir ja nicht so schlecht.
Schauen sich alle nochmals das Video vom Sieg in Kirchberg an?
Ich persönlich bin kein Fan davon. Es wird ein neues Spiel und wir müssen alle optimal bereit sein. Es ist aber sicher gut, dass die Schweden wissen, dass sie gegen uns verlieren können.
Du hast bisher nur im Spiel gegen Deutschland pausiert. Wie gehts dem Energiehaushalt?
Der Spielplan ist bezüglich der Erholung und Ruhetage diesmal ja perfekt für uns. Wobei es mir auch nichts ausmacht, drei Partien in Folge zu bestreiten. Dann bin ich so richtig im Rhythmus.