09.
12.
2014
Nati Männer A | Autor: Voneschen Reto

Schweiz mit Zittern im Viertelfinal

Die Schweiz hat ihr letztes WM-Gruppenspiel in Göteborg mit 10:7 nach einer spannenden Partie gegen Norwegen gewonnen. Damit sind die Schweizer definitiv für den Viertelfinal qualifiziert. Der Gegner dort ist aber noch offen.

Schweiz mit Zittern im Viertelfinal Da nützt alles verbiegen nichts: Michael Zürcher trifft zum 7:5 (Bild Erwin Keller)

Willy Fauskanger ist eine Unihockey-Legende. Mittlerweile 38 (im März wird er 39) Jahre alt, hat das Urgestein des norwegischen Innebandys an jeder Weltmeisterschaft bisher, also seit 1996, teilgenommen. Mit dem Schweizer Captain Matthias Hofbauer steht er im Fernduell um den besten WM-Skorer aller Zeiten. Hofbauer führte vor dem letzten Schweizer Gruppenspiel gegen Fauskangers Norwegen mit 81 zu 78 Punkten. Nach zwei Dritteln hatte der Norweger den Schweizer Captain überholt - vier Tore gelangen Fauskanger, ein Hattrick sogar im Mitteldrittel, die letzten beiden Treffer sogar innert acht Sekunden kurz vor der zweiten Pause.

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Manuel Maurer mit dem 9:7

5:6 stand es so vor dem Schlussabschnitt und das Zittern begann. Kurz sorgte Michael Zürcher mit einem sehenswerten Unterzahltor für Beruhigung. Nur 50 Sekunden später kam Norwegen - immer noch in Überzahl - auf ein Tor heran (50.). Bereits vier Minuten vor Schluss ersetzten die Norweger Torhüter Christer Rönnmark durch einen sechsten Feldspieler. Dies nutzte erst Manuel Maurer nach energischem Nachsetzen von Adrian Zimmermann zum 8:6 (57.), doch nur acht Sekunden später verkürzte Norwegen erneut, ehe wieder Maurer traf - der aufs Feld zurück geeilte Rönnmark kam knapp zu spät (60.). Alles klar machte Nico Scalvinoni mit seinem dritten Turniertreffer zwölf Sekunden vor Schluss mit dem 10:7 ins leere Tor.

Dabei hatte es lange so gut ausgesehen für die Schweiz .Zwar ging Norwegen in Überzahl - die Schweizer leisteten sich eine unnötige Wechselstrafe - in Führung (12.). Philipp Fankhauser glich vier Minuten später aber aus. Von Beginn weg hatten die Schweizer ihr Heil in der Offensive gesucht. Gefunden hatten sie es dann in Mitteldrittel, als sie erst bis auf 4:1 wegzogen. Innert zwei Minuten trafen erst Markus Gerber (in Überzahl) und zwölf Sekunden später Christoph Meier (25.) sowie Florian Bolliger (27.). Ein Eigentor nur neun Sekunden später bremste dann den Schweizer Schwung. Auch nach Emanuel Anteners erstem WM-Tor (34.) dauerte es nur 43 Sekunden ehe Fauskanger traf. Auch auf Christoph Hofbauers 6:3 (38.) hatte der norwegische Altstar die Antwort parat (40.).

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Christoph Hofbauer

Dass die beiden Treffer kurz vor der zweiten Pause, das Team verunsicherten, musste auch Christoph Hofbauer eingestehen. «Etwas Verunsicherung war schon zu spüren», so Hofbauer, «vor allem weil wir bis zur 37. Minute sehr dominant spielten, dann aber trotzdem nur mit einem Tor Führung in die Pause gehen konnten. Da wurden wir für unser offensives Spiel nicht belohnt». Es fehle ein wenig die Abgeklärtheit, befand der Stürmer, «wir wollten den Ball länger in der Angriffszone halten, das klappte zu wenig». Immerhin sei im zweiten Drittel sei das Tempo phasenweise sehr gut gewesen. Gleichzeitig wand er auch Norwegen ein Kränzchen. «Wir wussten wie sie spielen, aber ein bis zwei Akteure spielten heute sehr gut». Einer der Angesprochenen war Fauskanger, der nun im Duell mit Christophs älterem Bruder mit einem Punkt führt.

Die Schweizer müssen nun hoffen, dass Estland eine Überraschung im letzten Gruppenspiel gegen Tschechien gelingt - oder zumindest, dass die Tschechen (7:6 im Spiel gegen Norwegen) nicht mit mehr als sieben Toren gewinnen. Ansonsten ist die Schweiz Gruppenzweite und spielt im Viertelfinal gegen Lettland oder Kanada und - bei einem Sieg im Viertelfinal - gegen den Sieger der Gruppe A. Diesen machen Schweden und Finnland heute Abend (19.15 Uhr) unter sich aus.


Norwegen - Schweiz 7:10 (1:1; 4:5; 2:4)
Scandinavium Göteborg (SWE) - 732 Zuschauer - SR: Skoog/Hamberg (SWE)
Tore: 11:40 Willy Fauskanger (Daniel Gidske) 1:0, 15:54 Philipp Fankhauser (Nico Scalvinoni) 1:1, 24:34 Markus Gerber (Emanuel Antener) 1:2, 24:46 Christoph Meier (Michael Zürcher) 1:3, 26:14 Florian Bolliger (Michael Zürcher) 1:4, 26:23 (Eigentor) Luca Graf 2:4, 33:02 Emanuel Antener (Manuel Maurer) 2:5, 33:44 Willy Fauskanger (Ketil Kronberg) 3:5, 37:15 Christoph Hofbauer (Manuel Maurer) 3:6, 39:47 Willy Fauskanger (Ketil Kronberg) 4:6, 39:55 Willy Fauskanger (Glenn Evensen) 5:6, 48:24 Michael Zürcher 5:7, 49:14 Ole Martin Skau Jansson (Ole Mossin Mossin) 6:7, 56:20 Manuel Maurer 6:8, 56:28 Daniel Gidske 7:8, 59:17 Manuel Maurer (Florian Bolliger) 7:9, 59:48 Nico Scalvinoni (Michael Zürcher) 7:10
Strafen: 10:33 Philipp Fankhauser 2', 24:07 Sindre Bjerknes 2', 39:28 Florian Kuchen 2', 47:16 Simon Stucki 2'
Norwegen: Christer Rönnmark; Espen Evensen, Daniel Gidske; Thomas Rognolien, Jonas Gustavsen; Geir Vidar Pedersen; Martin Kvisvik, Patrick Martinsen; Willy Fauskanger, Ketil Kronberg, Glenn Evensen; Ole Martin Skau Jansson, Sindre Bjerknes, Ole Mossin Mossin; Lars Erik Torp, Fredrik Hoff Eriksen, Christoffer Nilsson; Thomas Straete
Schweiz: Pascal Meier; Florian Kuchen, Luca Graf; Joel Friolet , Simon Stucki; Florian Bolliger, Christoph Meier; Kaspar Schmocker, Markus Gerber; Nico Scalvinoni, Matthias Hofbauer, Philipp Fankhauser; Emanuel Antener, Christoph Hofbauer, Manuel Maurer; Patrick Mendelin, Michael Zürcher.

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10.Red Lions Frauenfeld-156.000

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