12.
2014
Schweiz muss nach 2:2 zittern
Im zweiten WM-Gruppenspiel hat die Schweizer Nationalmannschaft ein 2:2 gegen Tschechien erreicht. Die Tschechen schossen erst in der 56. Minute den Ausgleich. Über den Gruppensieg müssen so die letzten Gruppenspiele morgen Dienstag entscheiden.
Pascal Meier flog hin und her im Schweizer Tor, brachte bei jedem tschechischen Abschluss der am Schweizer Block vorbei kam, irgendwie eine Hand oder den Fuss dran. So hielt der 2:1-Vorsprung der Schweizer Nationalmannschaft im zweiten Gruppenspiel gegen Tschechien bis tief ins Schlussdrittel Bestand. Erst als Matej Jendrisak nach einem Ballverlust in der Mittelzone - Matthias Hofbauer stolperte über einen am Boden liegenden tschechischen Gegenspieler - in der 56. Minute alleine auf Meier ziehen konnte, wurde der tschechische Ausgleich Tatsache.
Dabei blieb es auch. Ein Resultat mit dem Schweizer nach der gezeigten Leistung leben müssen und können. Für den Gruppensieg - und dem möglichen Ausweichen des Halbfinals gegen Weltmeister Schweden - wäre aber ein Sieg vonnöten gewesen. Denn morgen spielen die Schweizer zuerst gegen Norwegen und Tschechien danach gegen das bisher sieglose Estland. Sprich die Tschechen wissen, wie viele Tore für den Gruppensieg reichen.
Die Schweizer traten im kapitalen Gruppenspiel anders auf, als bei der letzten 0:5-Niederlage Anfang November beim EFT. Überspitzt gesagt: Die Schweizer spielten «tschechisch» auf Konter und verzichteten auf ein aufwändiges Forechecking. So glich die Partie teilweise beinahe einer Handballpartie. Nach einem Ballverlust zogen sich beide Teams rasch zurück, während sich die Angreifer rund um den Abwehrblock aufstellen mussten. In der 35. Minute zeigte sich, warum die Schweizer eher passiv auftraten. Für einmal wagte sich der dritte Block etwas nach vorne - gekonnt umpassten die Tschechen das Schweizer Forechecking und kamen zu einer guten Chance. Nur kurz im Schlussdrittel wurden die taktischen Fesseln für eine kurze Phase gelockert. Die Schweizer kamen dabei zu ihren besten Möglichkeiten.
Beim Geduldsspiel zeigten die Tschechen ab Spielhälfte bessere Ansätze. Es brauchte einen Pascal Meier in Hochform im Schweizer Tor, damit das 2:1 aus dem Startdrittel gehalten werden konnte. Wie gegen Estland erzielte Christoph Hofbauer das 1:0 (17.), zwei Minuten später war Nico Scalvinoni - wie zuvor Hofbauer - in Überzahl erfolgreich. Kurz vor der Pause verwandelte Tschechiens Jiri Curney einen Strafstoss, den Scalvinoni verursacht hatte.
Am Ende bleibt die Frage, ob sich die Schweizer über den späten Ausgleich ärgern sollen oder sich freuen, dass sie nicht wie die letzten vier Spiele gegen Tschechien verloren haben. Über das ganze Spiel gesehen, war Tschechien aber gefährlicher und kam zu mehr und besseren Chancen, als die Schweizer Auswahl. So bleibt die Erkenntnis, dass ein Punkt besser ist als keiner - auch wenn er morgen möglicherweise trotzdem nicht viel nützen wird. Und so bleibt der Ärger, dass beispielsweise das 2:0 im Startdrittel nicht in die Pause gerettet werden konnte. Oder halt manchmal doch etwas mehr aufs Tempo gedrückt hätte werden sollen. Beantwortet wird die Frage definitiv morgen.
Tschechien - Schweiz 2:2 (1:2; 0:0; 1:0)
Scandinavium Göteborg (SWE) - 2413 Zuschauer - SR: Skoog/Hamberg (SWE)
Tore: 16:53 Christoph Hofbauer (Emanuel Antener/Ausschluss Tokos) 0:1, 19:04 Nico Scalvinoni (Christoph Meier/Ausschluss Mikos) 0:2, 19:30 Jiri Curney 1:2 (Penalty), 56:29 Matej Jendrisak 2:2
Strafen: 08:24 Nico Scalvinoni 2', 14:53 Martin Tokos 2', 18:20 Ondrej Mikos 2', 28:31 Markus Gerber 2', 50:58 Florian Kuchen 2'
Tschechien: Tomas Kafka; Michal Podhrasky, Marek Deutsch; Patrik Suchanek, Lukas Veltsmid; Tomas Sykora, Jan Jelinek; Jan Natov, Matej Jendrisak, Jiri Curney; Tomas Sladky, Milan Tomasik, Martin Tokos; Tom Ondrusek, Ondrej Mikos, Patrik Doza; Martin Zozulak, Milan Fridrich.
Schweiz: Pascal Meier; Florian Kuchen, Markus Gerber; Joel Friolet, Simon Stucki; Kaspar Schmocker, Christoph Meier; Florian Bolliger, Luca Graf ; Nico Scalvinoni, Matthias Hofbauer, Philipp Fankhauser; Emanuel Antener, Christoph Hofbauer, Manuel Engel; Patrick Mendelin, Michael Zürcher, Adrian Zimmermann.
Highlights
Unihockeyboy 178.199.60.147
08. 12. 2014
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08. 12. 2014