07.
12.
2014
Nati Männer A | Autor: Voneschen Reto

Solider Schweizer Startsieg

Mit einem 7:3 gegen Estland ist die Schweizer Nationalmannschaft erfolgreich ins WM-Turnier in Göteborg (Schweden) gestartet. Nach einem Blitzstart reichte der Schweiz ein Zwischenspurt im Mitteldrittel.

Solider Schweizer Startsieg Freude nach dem 5:0: Manuel Maurer hat sein erstes WM-Tor erzielt (Bild Raphael Studer)

Bis Spielhälfte sass Manuel Maurer als überzähliger Stürmer auf der Ersatzbank, ehe er in der 33. Minute erstmals WM-Luft schnuppern durfte. Wie es sich für einen richtigen Torjäger ziemt, brauchte der Könizer nicht lange, bis er traf. Einen hohen Pass von Emanuel Antener verwertete Maurer volley zum 5:0. Ein Einstand nach Mass und vor allem ein Treffer, der die letzten Zweifel beseitigte, wer das Spiel gewinnen würde. 32 Sekunden vor Maurer hatte schon Nico Scalvinoni nach einem Fehler in der estnischen Abwehr getroffen, knapp drei Minuten später erhöhte Kaspar Schmocker auf 6:0. Im Schlussdrittel verwalteten die Schweizer den Vorsprung lange souverän, ehe Estland in der 53. Minute der zweite Treffer gelang. Praktisch im Gegenzug erzwang Scalvinoni das 7:1, als ein Este seinen Schuss ins eigene Tor ablenkte. Kurz vor Schluss betrieb Estlands Kaspar Kallion mit dem 3:7 noch etwas Resultatkosmetik.

Steigerungspotenzial vorhanden
Überzeugend war vor allem der Star der Schweizer Nati. Nach 90 Sekunden führte sie bereits 2:0 - Schweden hatte im Nachmittagsspiel gegen Deutschland eine Sekunde mehr für zwei Treffer benötigt. Die Schweizer blieben in der Folge zwar Herr der Lage, liessen aber die nötige Konsequenz im Angriff vermissen. Erst kurz vor der Pause erhöhte Simon Stucki auf 3:0. Zu sehen bekamen die (gut gezählten) 1538 Zuschauer in der praktisch leeren Scandinavium-Halle eine solide Schweizer Mannschaft, die hinten (meist) nichts anbrennen liess und gefühlte 90 Prozent Ballbesitz besass, aber - wie es halt in Startspielen noch öfters der Fall ist - im Angriff (noch) nicht die 100-prozentige Abstimmung fand. Anders gesagt: Es besteht noch Steigerungspotenzial, für ein Startspiel war der Schweizer Auftritt aber okay.

Hitz erstmals bezwungen
Der erste estnische Gegentreffer (38.) tat vor allem Torhüter Martin Hitz weh. Der Malanser spielte sein zweites WM-Spiel, im ersten vor vier Jahren blieb er beim 37:0-Sieg gegen Singapur ungeschlagen. So gehörte er - statistisch gesehen - zu den besten Torhüter der Welt. Es brauchte zwei Schweizer Ausschlüsse innert kurzer Folge, damit die Esten bei fünf gegen drei Spieler reüssieren konnten. Immerhin 97 Minuten und 37 Sekunden blieb Hitz an einer WM ungeschlagen. Beim zweiten Gegentor war ihm nach einem Freischlag die Sicht verdeckt (53.).

Anderes Spiel gegen Tschechien erwartet
Morgen im Spiel gegen Tschechien (16 Uhr, im Liveticker) werden die Schweizer mehr gefordert als von den enttäuschend harmlosen Esten. Mit 7:6 gewann Tschechien sein Auftaktspiel gestern gegen Norwegen, heute war es spielfrei. Wer gewinnt, ist vorzeitig für den Viertelfinal qualifiziert. Verlieren die Schweizer, kommt es am Dienstag zum «Schicksalsspiel» gegen Norwegen.


Schweiz - Estland 7:3 (3:0; 3:1; 1:2)
Scandinavium Göteborg (SWE) - 1538 Zuschauer - SR: Fordell/Vuola (FIN)
Tore: 01:06 Christoph Hofbauer (Emanuel Antener) 1:0, 01:30 Michael Zürcher (Patrick Mendelin) 2:0, 17:37 Simon Stucki (Manuel Engel) 3:0, 32:00 Nico Scalvinoni (Matthias Hofbauer) 4:0, 32:29 Manuel Maurer (Emanuel Antener) 5:0, 34:58 Kaspar Schmocker (Patrick Mendelin) 6:0, 37:47 Mats Tamme (Jonas Thomsson) 6:1, 52:20 Mats Tamme (Kaspar Kallion) 6:2, 53:27 (Eigentor) Roman Pass 7:2, 59:35 Kaspar Kallion (Roman Pass) 7:3
Strafen: 09:14 Emanuel Antener 2', 35:49 Nico Scalvinoni 2', 37:21 Michael Zürcher 2', 43:23 Oskar Salm 2'
Schweiz: Martin Hitz; Florian Kuchen, Markus Gerber; Florian Bolliger, Simon Stucki; Kaspar Schmocker, Christoph Meier; Luca Graf; Nico Scalvinoni, Matthias Hofbauer, Philipp Fankhauser; Emanuel Antener, Christoph Hofbauer, Manuel Engel; Patrick Mendelin, Michael Zürcher, Adrian Zimmermann; Manuel Maurer, Joel Friolet
Estland: Oskar Salm, Johan Strömfelt; Roman Pass, Mats Tamme; Rainer Komi, Gert Kurmiste; Patrik Markus , Jonas Thomsson, Andreas Wöiduma; Tasa Mihkel, Kaspar Kallion; Fredy Maalt, Siim Veersalu, Jaanus Kase, Sten Köiv

Der Liveticker zum Nachlesen

Die herrlichen Volley-Tore von Scalvinoni und Maurer im Clip von TV4

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