04.
11.
2022
Nati Männer A | Autor: Streiter Constantin

Aufsteiger oder Aussenseiter?

In den WM-Gruppen C und D geht es in der Vorrunde um den Einzug in die Playoffs. Dort warten Gegner aus den Top 8. Da Deutschland die WM in Helsinki nur auf dem 9. Rang abschloss, ist der erneute Aufstieg eines Teams gut möglich - Estland und Dänemark möchten in die Elite zurück. Die Teams aus Asien/Ozeanien und Amerika dürften erneut um die letzten Plätze kämpfen.

Aufsteiger oder Aussenseiter? Die Philippinen und Australien könnten für eine Überraschung sorgen. (Bild: Dennis Lim, Singapore Floorball Series)

Die 16 teilnehmenden Nationen an einer Männer-WM werden anhand der Weltrangliste in die jeweiligen Divisionen eingeteilt. Die Top 8 der Welt - sofern die Qualifikation erfolgreich bestritten wurde - kommen in die stärkeren Gruppen A und B, alle weiteren Teams in die Gruppen C und D. Die Weltrangliste wiederum wird anhand der Resultate der jeweils letzten zwei Weltmeisterschaften erstellt. Nur deshalb ist Deutschland nach dem 9. Rang in Helsinki noch unter den besten acht Teams klassiert. Estland hingegen verblieb trotz Rang 8 im letzten Dezember in der unteren Division, der einzige Absteiger war Dänemark.

Die Esten nehmen die „Mission Wiederaufstieg" mit einer gehörigen Portion Erfahrung in Angriff. Allen voran ist natürlich Roman Pass zu erwähnen, der mittlerweile Assistenztrainer bei Basel Regio in der höchsten Schweizer Liga ist und im Alter von 38 Jahren in seiner zweiten Heimat die 11. WM seiner Karriere bestreitet. Im estnischen Kader steht unter anderem auch der WM-Topskorer von Helsinki, Patrik Kareliusson. Im Falle einer Klassierung unter den ersten zwei Teams der Gruppe C - was eigentlich nur Formsache sein sollte - wartet der 3. oder 4. der Schweden-Gruppe auf die Esten. Das wäre vermutlich Deutschland oder Lettland. Ein Duell mit den Deutschen wäre aufgrund des Positionskampf in der Weltrangliste besonders brisant.

Einen Tick schwieriger dürfte sich der Weg der Dänen gestalten. Die Skandinavier, 2016 in Riga noch auf dem starken 5. Platz, rutschten seither ab und müssen nun erstmals seit 2014 wieder in der B-Division antreten. Während Linköping-Stürmer Lukas Eldholm offensiv der interessanteste Spieler ist, haben die Dänen ihren vermutlich grössten Trumpf auf der Torhüterposition mit Mike Trolle, der seine fünfte WM bestreitet und in den letzten Turnieren auch die Stürmer der Top-Nationen zur Verzweiflung trieb.

Ein Farmteam in Sinapur und „Hey Barber"
Die Teams aus Amerika, Asien und Ozeanien haben auch dieses Jahr nur Aussenseiter-Chancen auf eine Klassierung in der vorderen Ranglistenhälfte. Kanada schaffte die Qualifikation gegen die sich ihrerseits eher auf dem absteigenden Ast befindenden USA mit einem 4:1 und einem 4:4 in den Qualispielen Ende April. Trainer Otto Moilanen, in der Schweiz bestens bekannt, wird sich mit Thailand und Singapur um die Ränge 2 bis 4 in der Estland-Gruppe duellieren. Dank Internet-Star und Topskorer Brandon Barber haben die Kanadier eine solide Fan-Basis.

Bei Thailand sind Pawat Thaidit von Malmö und der in der Schweiz bei Lok Reinach engagierte Alexander Rinefalk die bekanntesten Gesichter, Singapur kommt mit nicht weniger als sechs Spielern von „IBK Dalen Moose", einem asiatischen Partnerteam des SSL-Vereins Dalen. Betreut wird das Team vom fleissigen Jin Quan. An den letzten drei Weltmeisterschaften kam das Team aus Singapur, wo 2023 die Frauen-WM stattfindet, jeweils auf den 16. und somit letzten Rang.

Brüderliche Kängurus
Erstmals seit 2018 ist Australien wieder an einer Männer-WM mit dabei. Die Ozeanier kommen mit gleich drei Brüderpaaren im Team nach Winterthur und Altstetten. Die bekanntesten davon sind die Zwillinge Daniel und Tomas Gartner, die aus Tschechien stammen. Gemeinsam mit Liam Perry, der in Schweden bei AIK Stockholm spielt, sind sie die besten Argumente der Kängurus auf einen Platz in den Top 12. Dabei müssten sie in erster Linie Polen in der Gruppenphase hinter sich lassen.

Die Osteuropäer kommen mit einem extrem jungen, aber talentierten Team an die WM. Neben Captain Lukasz Chlebda, der beim UHC Pfannenstiel in der Schweizer 1. Liga spielt, sind zahlreiche junge Talente im Kader. Fast die Hälfte des Teams wurde 2000 oder später geboren, einige der Jungspunde kamen an der letzten U19-WM auf den hervorragenden 8. Platz. Ob die Polen schon bereit sind, auch auf der ganz grossen Bühne so gute Resultate zu erzielen?

Die Entdeckung der letzten WM in Helsinki waren die Philippinen. Erstmals überhaupt an einer WM mit dabei, kamen sie gleich auf den 14. Rang und verbesserten sich in der Weltrangliste sprunghaft - noch sind die Philippinen als Weltnummer 24 aber auf dem Papier der klare Aussenseiter. Wichtig zu wissen ist dabei, dass fast alle Spieler in Europa aktiv sind - mehrheitlich in Norwegen und Schweden. Aus der Schweiz sind Matthias und Patrick Hinder von den Crusaders Zürich (2. Liga Männer) mit dabei. Für die beiden 19-Jährigen ist es wie für fünf ihrer Teamkollegen die erste WM-Teilnahme.

 

WM 2022: Gruppe C

Estland (9. Weltrangliste)
Kanada (11.)
Thailand (14.)
Singapur (16.)

WM 2022: Gruppe D

Dänemark (10.)
Polen (12.)
Australien (13.)
Philippinen (24.)


Zum WM-Spielplan

Vorschau Gruppe A (Schweizer Gruppe)

Vorschau Gruppe B

 

 

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Tabellen

1.UHC Thun+5630.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2423.000
3.Floorball Fribourg+1223.000
4.UHC Grünenmatt+1622.000
5.Pfannenstiel Egg-817.000
6.Unihockey Langenthal Aarwangen-1217.000
7.Ticino Unihockey+315.000
8.I. M. Davos-Klosters-812.000
9.Unihockey Limmattal-1412.000
10.Ad Astra Obwalden-1211.000
11.Regazzi Verbano UH Gordola-337.000
12.UHC Lok Reinach-246.000
1.Floorball Uri+2923.000
2.Nesslau Sharks+517.000
3.Aergera Giffers+117.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+513.000
5.UH Appenzell+213.000
6.Unihockey Basel Regio-513.000
7.UHC Bremgarten-2013.000
8.UH Lejon Zäziwil+1011.000
9.Visper Lions-118.000
10.Red Lions Frauenfeld-167.000

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