09.
11.
2022
Nati Männer A | Autor: Güngerich Etienne

"Wird kein Selbstläufer"

Deny Känzig rutschte als einer der letzten ins Schweizer Team und kam an der Heim-WM bisher erst zu zwei Kurzeinsätzen. Der Wiler-Stürmer konnte sich dennoch bereits ins Scoringboard eintragen lassen und bewertet die Entwicklung seines Teams nach dem Party-Crasher gegen Norwegen als positiv.

Deny Känzig kam an dieser WM noch nicht oft zum Zug. (Bild: Dieter Meierhans)

Du hast die ersten zwei Drittel noch von der Bank aus mitverfolgt. Wie hast du dein Team spielen sehen?
Wir starteten sehr gut, hatten aber gegen Ende des ersten Drittel unnötigerweise fünf schlechte Minuten, in denen wir die Slowakei wieder etwas aufkommen liessen. Im zweiten Abschnitt war das Spiel ausgeglichener und wir konnten in den ersten zehn Minuten nicht so Gas geben, wie wir das in der ersten zehn Minuten des ersten Drittel gemacht haben. Schlussendlich ging aber alles auf und wir sind Gruppensieger, was schon vor der WM unser Ziel war.

Zu Beginn wirkte es, als würde die Schweiz mit offenen Scheunentoren spielen, so viele Kontergelegenheiten gestand sie der Slowakei zu. Wurde das in der Pause von David Jansson angesprochen?
Ja genau, wir haben angesprochen das wir im ersten Drittel viele unnötige Ballverluste generierten, die wir zuvor nur äusserst selten hatten. Das konnten wir aber im Mittelabschnitt abschalten.

Und dann kamst du für das Schlussdrittel ins Spiel. Bei deinem ersten Einsatz musstest du sogleich zusehen, wie dein Wiler-Kollege Michal Dudovic auf 3:6 verkürzte. Im folgenden Einsatz konntest du dir aber einen Assist gutschreiben lassen.
(lacht) Es ist immer ein bisschen schwierig, in ein laufendes Spiel reinzukommen. Ich versuche jedoch, nicht zu viel nachzudenken und einfach meine beste Leistung abzurufen. Dass ich nach meinem ersten Einsatz gleich mit einem Minus auf die Bank zurückkehre, war etwas unglücklich - aber auch hier versuchte ich, nicht zu viele Gedanken zuzulassen und die positive Energie in der Halle aufzusaugen. Im zweiten Einsatz befand ich mich plötzlich auf einer Position, auf der man mich selten antrifft - auf dem Point als Ballverteiler. Ich konnte den Ball direkt zu «Mendi» weiterleiten, der ihn schön versenkte. Bin froh, dass er ihn gemacht hat und ich damit auch noch auf dem Scorerboard auftauche. (lacht)

Du bist bisher erst zwei Drittel zum Einsatz bekommen, hast dafür aber einen etwas objektiveren Blickwinkel. In einem Turnier geht es immer um eine Entwicklung des Teams, wie bewertest du diese nach den ersten drei Spielen?
Wir wissen alle, dass das Startspiel nicht wunschgemäss verlief. Wir starteten zwar gut, liessen dann aber etwas federn. Das 4:4 war schon ein bisschen ein «Party-Crasher». Gegen Finnland gelang uns dann eine super Reaktion und wir machten in unserem Spiel einen Schritt nach vorne. Das trifft auch auf die Partie gegen die Slowakei zu. Es ist immer noch nicht alles optimal, aber an unserem freien Tag werden wir das sicher ausgiebig analysieren und dann gut für den Viertelfinal vorbereitet sein.

Dort trefft ihr auf Lettland oder auf Estland. Wieviel weisst du über die beiden baltischen Teams?
Dass Lettland eine solide Mannschaft mit guten Einzelspielern hat, wissen wir nicht erst seit den World Games. Wir haben auch schon an vorherigen Weltmeisterschaften oft gegen sie gespielt - es wird sicher kein Selbstläufer. Über die Esten weiss ich ehrlich gesagt nicht sehr viel, ich war ja am letztjährigen Viertelfinal nicht dabei. Aber David wird dann sicher Bescheid wissen und uns gut auf diese Partie vorbereiten.

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Deny Känzig strahlt nach dem Slowaken-Spiel. (Bild: Dieter Meierhans)

 

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