11.
2022
WM-Splitter 1
Vor dem letzten Gruppenspiel der Schweiz nehmen wir uns Zeit für die ersten WM-Splitter, die natürlich nicht fehlen dürfen. Es ist schon viel Material zusammengekommen.
Kein Grund zum Grännen
Nehmen wir es vorneweg: Kein Journi muss an dieser WM verhungern. Im Pressezentrum der Swiss Life Arena gab es bisher genug Zwischenverpflegung, zu gewissen Zeiten dürfen die Journis auch ans Buffet der Volunteers, um eine warme Mahlzeit zu geniessen. Einfache Lösung, so sollte es immer sein. Das tröstet auch darüber hinweg, dass nur bei den ausländischen Journalisten das ZVV-Ticket in der Akkreditierung enthalten ist, bei den Einheimischen nicht. Mit dem Auto zu kommen wäre aber trotzdem ein gewagtes Unterfangen. Parkplätze sind Mangelware, es gibt nur dren 350 in der Arena. Und wer zu lange bleibt, muss bluten. Nach sechs Stunden wird die Zahlung von 80 Franken fällig.
Falsche Flagge
Bleiben wir noch schnell beim Thema Akkreditierung. Zwei slowakische Funktionäre staunten, als sie ihre Badges in der Axa Arena abholten - sie sahen neben ihrem Porträtbild die slowenische Flagge. Sie verlangten eine Korrektur, zumal ihnen vor elf Monaten in Helsinki schon das Gleiche passiert war. Merke: Slowakei, die - Nachbarstaat von Tschechien. Slowenien, das - spielt im Unihockey bisher keine Rolle.
Glückskeks oder Clownnase?
Nico Salo, der finnische Bestplayer vom Auftaktspiel gegen Slowenien, äh, die Slowakei, war ein bisschen verwirrt über den Inhalt seines Preises - eine Papiertasche von Concordia mit diversen Gadgets darin. Ein Haarband, ein paar Socken, eine Tafel Schokolade und... „Ist das eine Clown-Nase?", fragte er sich beim Interview mit unseren schwedischen Kollegen. Unserer Meinung scheint das orangefarbene Objekt eine Art Glückskeks zu sein.
Überraschter Salo bei unseren schwedischen Kollegen.
Bitte Lächeln
Über den riesigen Videowürfel laufen immer wieder lustige Einspielungen. Unter anderem eine „Emoji-Cam", be der ein Zuschauer im Publikum ein ausgewähltes Emoji imitieren muss. Besonders die jüngeren Fans hatten damit noch etwas Mühe und winkten einfach fröhlich in die Kamera. Es gibt auch eine Kiss-Cam, die bereits ein paar Zuschauer in Verlegenheit brachte. Und auch die „Twin Cam" sorgte für einige Lacher - es werden Bilder von Stars und Promis mit dem entsprechenden Double im Publikum eingeblendet. Der „Brad Pitt" von Altstetten verpasste während seiner Einblendung allerdings prompt ein Schweizer Tor.
Wöcke und der Goalie
Der Penalty von Michel Wöcke gegen Schweden gab vor allem aufgrund des kuriosen Abwehrversuchs von Torhüter Jon Hedlund zu reden, der wild aus dem Tor rannte. Im Interview mit „Innebandymagazinet" meinte er zu seiner Aktion: „Wir hatten vor dem Spiel darüber gesprochen, weil wir wussten, dass sie einen Zorro-Mann haben. Niklas Nordén (Schwedens Co-Nationaltrainer, die Redaktion) hatte die Idee, dass ich rauslaufen soll und ihn so vielleicht dazu bringe, stehen zu bleiben oder sich sogar rückwärts zu bewegen. Vermutlich hat es Nordén aber nicht genau so gemeint, ich hätte zuwarten sollen, bis er etwas näher ist. Wir haben es im Training gegen aber Peter Runnestig (ex-GC) ausprobiert."
Der Goalie und das Material
Deutschland hatte noch eine kuriose Story zu bieten. Der auf den letzten Drücker für die WM aufgebotene Ersatzgoalie Jussi Kursula reiste ohne passende Ausrüstung an. Am Tag vor dem ersten Spiel der Deutschen holte er das vorher bestellte Schutzmaterial am UNIHOC-Stand in der AXA Arena ab. Ein Helm war aber nicht bestellt und darum auch nicht verfügbar. Aber auch dieses Teil wurde noch beschafft - und zwei Stunden vor dem Turnierauftakt gegen Schweden war Kursula dann komplett ausgerüstet.
Das Meiste funktioniert
Einer der Stars der WM ist das Stadion. Die Swiss Life Arena wurde am 18. Oktober vom ZSC eingeweiht. „Das Datum stand im Winter auf der Kippe - ich hatte Anfang 2022 ein paar unangenehme Telefonate mit swiss unihockey" gibt Lions-CEO Peter Zahner zu. Die Bauherren machten Druck, und es klappte. „Wir konnten an vier Heimspielen für die WM üben, jedes Mal gab es Verbesserungen", so Zahner weiter. Eine Besonderheit: Bisher hat nur ein Schweizer Mobilfunkanbieter eine Antenne in der Arena installiert (Swisscom), die anderen Nutzer haben in der Regel keinen Empfang.
An Apple a Day keeps the doctor away
Der LIDL-Stand ist nicht zu übersehen. Der neue Sponsor des Verbandes und dessen höchsten Ligen verschenkte vor den Spielen am ersten Wochenende Äpfel. Akustisch dürfte die Arbeit am Sponsoren-Stand eine Zumutung sein, der WM-Song läuft praktisch in Dauerschleife.
Ein Podcast weniger, einer gesperrt
Kurz vor der WM erschien die letzte Folge des Podcasts „Krebs und Krona". Wegen Zeitmangel stellen Andreas Kronenberg und HRC-Trainer Philipp Krebs die Produktion ein. In der letzten Folge waren sich die Experten nicht einig mit ihrer WM-Prognose. „Dritter Platz", so die Meinung von Kronenberg. Krebs zeigte sich mutiger: „Wir werden Schweden diesmal an der WM schlagen. Die Frage ist, wann wir auf sie treffen." Die Kollegen von „Starting Six" hatten derweil ein anderes Problem. Nach der ersten Ausgabe ihres „WM-Studios" auf Twitch wurde der Account kurzerhand gesperrt. Vermutlich wegen angeblicher Verletzungen des Copyrights, da im Hintergrund WM-Musik zu hören war. Die Sendung weicht nun auf Youtube aus, wo auch schon Videos wegen der in den Hallen gespielten Musik zensiert wurden.