05.
2002
WM-Vorschau: Finnland
Die Finnen stehen bei ihrer Heim-WM unter einem enormen Druck. Man erwartet den Weltmeistertitel - Erzrivale Schweden muss geschlagen werden. Halten die Suomis diesem Druck stand?
1995 in der Zürcher Saalsporthalle hatten die Finnen den Schweden die bisher einzige Niederlage an Grossanlässen zugefügt. Die Blauweissen, schon damals mit Janne Tähkä angetreten, schlugen den grossen Bruder in einem nervenaufreibenden Krimi und wurden Europameister. Vieles deutet darauf hin, dass es auch in diesem Jahr zum grossen Duell kommen könnte. Die Finnen träumen davon, in der ausverkauften Hartvall-Arena den zum Teil fast verhassten Konkurrenten in die Schranken zu weisen. Doch die Aufgabe wird schwierig. An den letzten beiden Weltmeisterschaften überzeugten die Finnen nicht. In Prag unterlagen sie den Schweizern im Halbfinal im Penaltyschiessen (alle, die dagewesen sind, werden nie vergessen, wie Tähkä Mark Wolf genarrt hat - genützt hat es unter dem Strich aber nichts) und in Oslo erreichten sie wohl Silber, überzeugten mit einer gehemmten Spielweise aber nicht.
Wenn die Finnen am Thron der Schweden rütteln wollen, müssen sie dem Druck der Oeffentlichkeit standhalten bzw. diesen für sich nutzen. Wenn ihnen das gelingt, sind sie ein heisser Kandidat für die Goldmedaille. Wenn nicht, zerbrechen sie vielleicht schon im Startspiel am Druck und scheitern an den Schweizern. Stars wie Mika Kohonen oder Hannes Öhman werden das natürlich zu verhindern suchen. Der persönliche Favorit des Verfassers dieses Artikels ist Akseli Ahtiainen. Der 30-jährige Routinier, ehemals Sturmpartner von Petri Kettunen, verfügt über ein sensationelles Auge und sehr feine Hände - überraschenderweise wurde Ahtiainen nach mehrjähriger Absenz wieder in die Nationalmannschaft aufgeboten. Man wird sehen, ob die Entscheidungen von Coach Pasi Tilander, begnadete Spieler wie Markus Huhtimo zu Hause zu lassen, die richtigen waren. Wie immer wird man das erst nach dem Turnier wissen.