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Zaugg: „Zu grosse Schwankungen“
Nationalstürmer Jan Zaugg kam mit der Schweizer Delegation erst am Montag und nach drei zusätzlichen Nächten in Asien zurück von den World Games. Er blickt im Interview zurück auf die Leistung der Schweizer, die mit dem Sieg gegen Lettland die Halbfinalqualifikation und somit das Minimalziel erreichten - nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

Mit dem Sieg gegen Lettland und dem Erreichen des Halbfinals wurde das Minimalziel erreicht - mehr aber auch nicht, die Differenz gegen die Topnationen war zum Teil doch recht deutlich. Wie fällt dein Fazit dieser World Games aus, was war gut und was hätte besser laufen können?
Jan Zaugg: Die grössten Probleme waren sicherlich, dass wir zu grosse Schwankungen des Leistungs- und Energielevels innerhalb der einzelnen Spielen hatten und uns sehr schwer taten, klare Torchancen gegen die Topgegner herauszuspielen. Die Konterchancen wurden zu wenig präzise fertiggespielt und im Spiel mit Ball hatten wir schlichtweg zu wenig Qualität in diesen Partien.
Im Bronzespiel habt ihr früh drei Tore kassiert und kurz nach der Pause stand es schon 0:5. Wie ist so etwas möglich, waren die Tschechen einfach so viel besser? Das war schon ein bisschen der Tiefpunkt des Turniers?
Uns sind im ersten Drittel gegen die Tschechen zu viele Fehler unterlaufen und wenn man gegen eine Topnation einmal drei, vier Tore hinten liegt wird es extrem schwierig, dies wieder wettzumachen. Im zweiten und drittemn Drittel waren wir dann mindestens ebenwürdig und da gab es auch einige Lichtblicke im Spiel mit Ball. Einige gut herausgespielte Torchancen und Druckphasen in der gegnerischen Hälfte. Leider waren wir zu ineffizient und die Hypothek zu gross um das Spiel noch einmal spannend machen zu können.
Was nehmt ihr mit auf den weiteren Weg? Immerhin habt ihr jetzt dreimal nacheinander gegen die Letten gewonnen, man muss das auch sehen, zuvor waren es drei Niederlagen am Stück. Im November sollte eine EFT stattfinden, korrekt?
Die jüngsten Resultate sowie die dazugehörigen Spielverläufe gegen Lettland waren wichtig und werden uns sicher helfen in den zukünftigen Begegnungen, die wir zweifelsohne wieder haben werden. Mein letzter Stand ist, dass es eine EFT in Schweden geben wird, aber bin mir nicht sicher, ob dies bereits offiziell bestätigt ist.
Die Rückreise verlief augenscheinlich chaotisch. Erzähl uns doch, was ist genau passiert? Wie ging es aus?
Das kann man so sagen (lacht). Aufgrund von Unwettern in Hongkong konnte unser Flieger nicht starten um uns in Chengdu "abzuholen". Der Flug wurde immer weiter verschoben, bis es nach etwa 14 Stunden Flughafenaufenthalt hiess, dass der Flug annulliert wurde. Somit hatten wir eine zusätzliche Nacht in Chengdu. Logischerweise verpassten wir auch unseren Anschlussflug in die Schweiz und da es nicht ganz so einfach ist, mehrere Delegationen kurzfristig in einen bestehenden Flug zu quetschen, war für uns die nächste mögliche Option für den Rückgflug zwei Tage später, am Sonntag von Hongkong aus. Dadurch hatten alle, die nicht dringend nach Hause mussten und mit einer anderen Airline eine Lösung suchten, einen um weitere zwei Tage verlängerten Aufenthalt in Hongkong.