01.
05.
2015
Nati Männer U19 | Autor: Voneschen Reto

Den Halbfinal erzittert

Die Schweizer U19-Junioren qualifizieren sich mit einem zähen 6:5-Sieg gegen die Slowakei für den WM-Halbfinal. Dort wartet entweder Gastgeber Schweden oder Tschechien.

Den Halbfinal erzittert Knappe Sache: Die Schweizer U19 überspringt die Hürde Slowakei (Bild Damian Keller)

Der slowakische Trainer Petr Koutny schrie, zeterte und litt in den letzten Minuten nochmals grausam. Mit ihm die ebenso lautstarken Schweizer Fans auf der Tribüne. Bis auf 5:6 kamen die aufmüpfigen Slowaken bis zur 59. Minute nochmals heran. Würden sie wieder, wie in ihrem letzten Spiel gegen Lettland, einen 2:6-Rückstand im Schlussdrittel aufholen? Die Antwort war, aus Schweizer Sicht glücklicherweise, Nein. Als Koutny seinen starken Torhüter Rudolf Turiak durch einen sechsten Feldspieler ersetzte, fing der ebenso starke erste Schweizer Block einen slowakischen Angriff ab und der wieselflinke Jan Zaugg konnte nur noch mit einem Foul am Torschuss gehindert werden. Zwar gab es erstaunlicherweise keinen Penalty, gekonnt liessen die Schweizer in Überzahl aber die restlichen 49 Sekunden runterlaufen.

Das Minimalziel Halbfinal-Qualifikation ist mit dem 6:5-Sieg definitiv erreicht. Das Resultat lässt es erahnen: Eine überragende Schweizer Vorstellung war es nicht. Bis zur 50. Minute sah es zwar nach einem erneut harzigen Start (2:1 nach 20 Minuten) mit der 6:2-Führung recht gut aus. Bei Spielhälfte schoss Micha Strohl das wichtige 3:2 und kurz vor der Pause traf auch noch Simon Gurtner zum 4:2. Tobias Baumann (46.) und Zaugg (47.) liessen den Puls der Fans wieder sinken. Doch eben. Spätestens nach dem 4:6 in der 57. Minute kam das Zittern auf. Mit einem abgelenkten Weitschuss leitete Michal Miske die turbulente Schlussphase knapp zwei Minuten vor der Sirene ein.

Gemeinsam gekämpft, gemeinsam gewonnen, so heisst das Motto der Schweizer Mannschaft. Die Pflicht ist erfüllt. Die slowakische Truppe war der erwartet unangenehme und hartnäckige Kontrahent. Die Schweizer Jungs zeigten gerade im zweiten Drittel Nehmer-Qualitäten, konnten sich vor allem aber auf Torhüter Lukas Genhart verlassen, der mit vielen Paraden glänzte. Ebenso überzeugte Captain Dan Hartmann, der in den entscheidenden Situationen die Verantwortung übernahm.

Auf dem zweiten Rang haben die Schweizer ihre Gruppe abgeschlossen. Ob nun wie erwartet Titelverteidiger Schweden im Halbfinal wartet oder doch Tschechien, entscheidet sich heute ab 17.15 Uhr im Direktduell. „Die Tschechen sind heiss", war aus dem Schweizer Team zu vernehmen. In der Tat würde es nicht überraschen, wenn das bisher nicht immer überzeugende Schweden diese Partie verlieren würde. So oder so ist bei den Schweizern klar: Die WM beginnt nun erst richtig. „Wir hatten die stärkere Gruppe, die Partien waren erwartet hart umkämpft", sagte Verteidiger Micha Baumgartner. Und dass weiterhin Steigerungspotenzial vorhanden ist, davon sind die Schweizer Junioren ebenfalls überzeugt.


 

SCHWEIZ U19 - SLOWAKEI U19 6:5 (2:1; 2:1; 2:3)
Helsingborg Arena - 248 Zuschauer - SR: Soderman/Boström
Tore: 03:49 Deny Känzig 1:0, 04:21 Maros Koval (Martin Kubovic) 1:1, 13:31 Jan Zaugg (Dan Hartmann) 2:1, 21:46 Michal Miske 2:2, 30:04 Micha Strohl 3:2, 38:47 Simon Gurtner (Dan Hartmann) 4:2, 45:33 Tobias Baumann (Micha Strohl) 5:2, 46:21 Jan Zaugg (Andrin Hollenstein) 6:2, 50:59 Michal Dudovic (Martin Grlicky) 6:3, 56:03 Martin Kubovic (Maros Koval) 6:4, 58:02 Michal Miske (Martin Grlicky) 6:5
Strafen: 25:40 Lubos Sefcik 2', 39:42 Marco Klauenbosch 2', 49:37 Simon Gurtner 2', 49:37 Martin Mosimann 2', 59:11 Michal Miske 2'
Schweiz U19: Lukas Genhart; Micha Baumgartner, Simon Gurtner; Marco Klauenbosch, Martin Mosimann; Mario Jung, Fabian Michel; Nicola Heierli; Dan Hartmann, Ursin Thöny, Jan Zaugg; Andrin Hollenstein, Deny Känzig, Claudio Mutter; Tobias Baumann, Simon Steiner, Micha Strohl; Simon Laubscher, Adrian Stock
Slowakei U19: Rudolf Turiak; Damian Jurcik, Martin Grlicky; Marek Kosco, Lubos Sefcik; Jozef Kris, Michal Miske; Matus Bucak, Robert Trefny; Maros Koval, Oliver Kubasky, Martin Kubovic; Michal Chudina, Filip Conka-Skyba, Michal Dudovic; Michal Pazak, Richard Rexa, Lukas Ujhelyi; Jakub Talarovic

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