27.
04.
2015
Nati Männer U19 | Autor: Keller Damian

Etwas Arroganz darf sein

In Helsingborg geht es diese Woche um den Junioren-Weltmeistertitel im Unihockey. Mit Torhüter Timon Keller und Verteidiger Mario Jung sind zwei Rychenberger für die defensive Stabilität der Schweizer Nati zuständig.

Etwas Arroganz darf sein Mario Jung und Timon Keller sind bereit für die U19-WM. (Bild: Damian Keller)

Die Schweizer A-Nationalmannschaft hat gegen das Unihockey-Mutterland Schweden eine handvoll Unentschieden erreicht, aber noch nie gewonnen. Seit dem letzten Oktober lebt die Hoffnung, dass dies eines Tages doch klappen wird - denn die U19-Nati machte es den Grossen vor. Mit 6:3 schlugen die jungen Schweizer ihre schwedischen Altersgenossen. Bei dieser historischen Premiere dabei: Torhüter Timon Keller (18) und Verteidiger Mario Jung (19), beide in der U21-Mannschaft des HC Rychenberg engagiert. Mit entsprechend hohen Erwartungen steigt die Schweiz ab Mittwoch in die U19-Weltmeisterschaft in Helsingborg (Schweden), wo in den Gruppenspielen zunächst Finnland, Lettland und die Slowakei warten. Gilt die Schweiz gar als Titelfavorit? „Quatsch. Die Schweden haben noch lange keine Angst vor uns", sagt Keller. „Wir müssen erst einmal gut durch die Gruppenspiele kommen", wiegelt auch Jung ab.

Dann scheint die Zuversicht aber trotzdem durch. „Es ist sicher ein gutes Gefühl, jeden Gegner bis auf Finnland schon einmal geschlagen zu haben. Und natürlich gehen wir nach Schweden, um unsere Spiele zu gewinnen", so Jung. Trainer Simon Meier habe seinen Jungs denn auch gesagt, dass sie frech auftreten sollen. Auch etwas Arroganz ist erlaubt. „Nach dem Sieg gegen die Schweden machten wir uns unnötig klein - und kassierten im nächsten Spiel gegen Finnland gleich eine 4:12-Niederlage", blicken die beiden zurück.

Mental bereit
Mit dem HCR-Nachwuchs haben die beiden keine gute Saison hinter sich. Nur auf dem achten Rang schlossen sie die Qualifikation der U21-A-Meisterschaft ab, gegen Köniz war in den Playoffs auf schnellstem Weg und schon Mitte Februar Endstation. Trotzdem ging der Trainingsbetrieb für die beiden weiter, zweimal pro Woche wurden für die U19-Internationalen in Uster und Wallisellen Stützpunkttrainings angeboten. „Hallen- und Krafttrainings zusammengenommen traineren wir schon seit Anfang Jahr bis zu siebenmal pro Woche", bestätigen beide. Timon Keller konnte dabei auch auf die Erfahrung von HCR-Torhütertrainer Jaki Lieske zurückgreifen. „Er hat mit mir vor allem im mentalen Bereich gearbeitet, was mich weitergebracht hat", lobt der 18-Jährige den ehemaligen Nati-Goalie. Auch Mario Jung nahm auf eigene Initiative die Unterstützung durch einen Mentaltrainer in Anspruch. Im Kopf bereit zu sein wird an der WM helfen - die Helsingborg Arena fasst 4700 Zuschauer. In den Medaillenspielen am Wochenende wird es also laut. „Das wird schon ein Unterschied zur Meisterschaft, in der wir vor 50 Verwandten spielen", sagt Jung schmunzelnd. Am Wochenende ging es im Nati-Camp in Zuchwil um den letzten Schliff für die WM. Beide haben bisher 13 Länderspiele absolviert, für beide ist es die WM-Premiere - Keller wurde vor zwei Jahren kurz vor der WM aussortiert. Jetzt ist die Vorfreude gross.

Schweizerische Zurückhaltung
In der Defensive solid stehen und die Stürmer mit guten Vorlagen lancieren - das hat sich Mario Jung vorgenommen. Er weiss, für die Tore werden andere zuständig sein, die Superfinal erprobten Denny Känzig (Wiler) oder Dan Hartmann (Malans) etwa. Keller will seine Vorderleute antreiben und als Teamplayer auftreten. Dies die Ziele für die WM. Und danach? „Ich will mich beim HCR durchsetzen und in die NLA kommen", sagt Jung, der nächste Saison wohl dem Förderkader angehören wird und teilweise mit der ersten Mannschaft trainieren kann. Keller sah sich zuletzt bei Kloten und GC um, ob dort ein NLA-Platz frei wird - falls nicht, wird auch er vorerst im HCR-Nachwuchs bleiben. Bezüglich Ambitionen für einen späteren Platz in der A-Nati geben sich beide sehr schweizerisch zurückhaltend. „Der Beruf spielt bei solchen Absichten eine wichtige Rolle", sagt Mario Jung, der nach der Matur nun für ein Jahr einen Verwaltungsjob angenommen hat. „Die Schweiz hat viele starke Torhüter", will auch Polymechaniker Keller die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Aber vielleicht sieht das alles nach Helsinborg schon viel euphorischer aus. Erfolge beflügeln bekanntlich.

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Mario Jung und Timon Keller (r.) wollen in Helsingborg keine Gegentore zulassen. (Bild: Damian Keller)

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