03.
05.
2015
Nati Männer U19 | Autor: Voneschen Reto

Final verloren, Silber gewonnen

Das zweite Wunder von Helsingborg blieb aus: Die Schweizer U19-Junioren bleiben im WM-Final gegen Finnland chancenlos und kassieren eine 3:13-Klatsche. Die Silbermedaille ist trotzdem ein grosser Erfolg. Bronze ging an Tschechien, das in der Verlängerung gegen Schweden gewann.

Final verloren, Silber gewonnen Faire Verlierer: Die Schweizer Junioren gratulieren Finnland zum WM-Titel (Bild Damian Keller)

Simon Gurtner hatte die Silbermedaille bereits abgezogen, als er vom Spielfeld trottete. Als bester Schweizer Spieler wurde er nach dem Final ausgezeichnet, trotzdem war die Enttäuschung bei ihm spürbar. Kein Wunder: Statt den erhofften Weltmeistertitel setzte es für die Schweizer U19-Junioren eine 3:13-Packung gegen Finnland ab. „Es fällt schwer, sich jetzt grad über die Silbermedaille zu freuen. Wir haben unser Ziel klar verpasst", sagte er enttäuscht.

Mit ein paar Tagen werden die Schweizer Junioren realisieren, dass sie Silber gewonnen und nicht Gold verloren haben. Der Final widerspiegelte das Gruppenspiel: Finnland ist einfach mindestens eine Klasse besser. Dazu waren den Schweizern die Anstrengungen vom harten Halbfinal gegen Schweden anzuspüren. „Die Beine waren sicher etwas schwer, aber im Kopf wollten wir bis zum Schluss alles geben. Es hat einfach nicht funktioniert", resümierte Gurtner.

Nach dem ersten Drittel (1:3) sah es für die Schweiz noch nicht so schlimm aus. Im zweiten Drittel zogen die Finnen aber auf 9:2 weg. Zeitweise wurden die Schweizer fast vorgeführt. Was die Finnen auch anstellten - es gelang. Genau das Gegenteil liess sich von den Schweizer sagen, welche zwar vereinzelt zu Konterangriffen kamen, aber am starken finnischen Hüter Miro Tuomala scheiterten. Und wenn die Schweizer mal trafen, so wie Claudio Mutter (26.) oder - wie immer - Jan Zaugg (48.), dann hatten die Finnen innert Sekunden eine Antwort mittels einem weiteren Treffer parat.

Natürlich war das Schützenfest im Final nicht der erhoffte Ausgang, trotzdem müssen sich die Schweizer nicht grämen. Für einen Sieg gegen Finnen hätte es nochmals eine Ausnahmeleistung gebraucht. Dazu war der Scheizer Tank zu wenig gefüllt. Mit dem Coup im Halbfinal gegen Schweden schrieben sie Geschichte. Noch selten war eine Schweizer Equipe so auf den Punkt genau parat, wie diese U19-Nati. Und sie hielt auch dem Druck des letzten Gruppenspiels, wo ein Verpassen der Halbfinals drohte, stand. Stellvertretend für den erfreulichen Schweizer Auftritt wurden Micha Baumgartner und Zaugg neben vier Finnen ins Allstar-Team gewählt.

Neben Finnland, welches zum dritten Mal nach 2003 und 2011 den Weltmeistertitel errang, durfte sich auch Tschechien jubeln. In einem dramatischen Bronzespiel gewannen die Tschechen mit 7:6 in der Verlängerung gegen Schweden. Der nächste Tiefschlag für den Weltmeister: Erstmals überhaupt in der Geschichte des Unihockeys holte eine schwedische Mannschaft keine Medaille. Und dies ausgerechnet bei einer Heim-WM. Man darf gespannt sein, wie es in zwei Jahren wiederum in Schweden, dann in Växjö, aussehen wird.


 

FINNLAND U19 - SCHWEIZ U19 13:3 (3:1; 6:1; 4:1)
Helsingborg Arena (SWE) - 1778 Zuschauer - SR: Soderman/Boström (SWE)
Tore: 05:20 Rasmus Kainulainen (Ville Lastikka) 1:0, 05:52 Otto Lehkosuo 2:0, 13:26 Andrin Hollenstein 2:1, 15:46 Ville Lastikka (Eino Heinonen) 3:1, 22:44 Miska Makinen (Miikka Pentikainen) 4:1, 25:20 Claudio Mutter (Dan Hartmann) 4:2, 25:43 Ville Lastikka 5:2, 28:47 Olli Kinnunen (Miska Makinen) 6:2, 32:06 Eero Nuutinen (Joonatan Surakka) 7:2, 35:43 Ville Lastikka (Olli-Akseli Laine) 8:2, 36:52 Oskari Heikkila (Matias Lintula) 9:2, 44:06 Ville Lastikka 10:2, 47:33 Jan Zaugg (Simon Gurtner) 10:3, 47:43 Juho Sorri (Matias Lintula) 11:3, 48:24 Teemu Metsala (Eino Heinonen) 12:3, 56:35 Oskari Heikkila (Eero Nuutinen) 13:3
Strafen: 15:21 Simon Gurtner 2', 24:42 Miska Makinen 2', 37:52 Riku Holopainen 2', 48:12 Micha Baumgartner 2'
Finnland U19: Miro Tuomala; Matias Lintula, Jesse Ruokostenpohja; Olli-Akseli Laine, Eemil Ukkonen; Otto Lehkosuo, Miikka Pentikainen; Olli Kinnunen, Miska Makinen, Juho Sorri; Eino Heinonen, Rasmus Kainulainen, Ville Lastikka; Riku Holopainen, Eero Nuutinen, Joonatan Surakka; Oskari Heikkila, Henri Luoma, Teemu Metsala
Schweiz U19: Lukas Genhart; Micha Baumgartner, Simon Gurtner; Marco Klauenbosch, Martin Mosimann; Mario Jung, Fabian Michel; Dan Hartmann, Andrin Hollenstein, Jan Zaugg; Deny Känzig, Simon Laubscher, Claudio Mutter; Simon Steiner, Micha Strohl, Ursin Thöny

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