03.
05.
2015
Nati Männer U19 | Autor: unihockey.ch

Helsingborg-Splitter 4

Wir können es immer noch fast nicht glauben. Die Schweiz hat Schweden geschlagen und steht im Final. Logisch, dass sich die Splitter um das denkwürdige Ereignis drehen.

Helsingborg-Splitter 4 Kultkneter: Dave Schmidt zeigt Emotionen nach dem Halbfinal (Bild Nicole Heer)

Es gibt Sätze, die vergisst man auch als hartgesottener Unihockey-Schreiberling nicht. So erging es unihockey.ch-Redakteur Reto Voneschen. In einem Interview vor der WM sagte diesem der Schweizer U19-Natitrainer Simon Meier, er sei gespannt, ob der kleine Final der U19-WM wirklich im Idrottens Hus gespielt werde, wenn Schweden im kleinen Final stehe. Zur Erklärung: Im Idrottens Hus spielte die B-Gruppe, aus Zeitgründen - das schwedische Fernsehen wollte den Final um 13:45 Uhr übertragen - wurde das Bronzespiel dorthin verlegt. „Nicht überbeissen, Simi", dachte sich der von vielen Schweizer Niederlagen gegen Schweden geeichte Voneschen, als er den Satz hörte. Seit gestern ist der Fall klar: Schweden spielt tatsächlich in der B-Halle. Alle Gerüchte, dass der B-Final zwischen Deutschland und Dänemark in die kleine Halle verlegt wird, entkräfteten sich. Es ist wohl die ultimative Demütigung für das schwedische Team. Das bitterste dabei: Für den Final wurden 2000 Tickets verkauft und 600 an Juniorenteams verschenkt. Immerhin gelten die Tickets auch für das Bronzespiel. Und wir sind gespannt, ob TV4 auch den Final Finnland gegen die Schweiz live überträgt...

Nicht die besten, aber die ältesten
Nicht nur die schwedischen Spieler vergossen bittere Tränen nach der Niederlage. Ihr Fett weg, bekam vor allem der Trainerstaff, wo der ehemalige Malanser Ausländer Johannes Gustvsson auch mitwirkt. Dass Felix Lanver von Vizemeister Linöping die erste Viertelstunde auf der Bank sass, konnten die wenigsten begreifen. Noch viel mehr wurde aber die Auswahlkriterien kritisiert. Der schwedische Verband gab vor, dass ausschliesslich Spieler des älteren Jahrgangs, also 1996, aufgeboten werden dürfen. Faluns Supertalent Casper Backby beispielsweise musste als 97er so zuhause blieben. Unglaublich, der Junge spielte regelmässig beim schwedischen Meister, ebenso im Champions-Cup-Final in Zürich. Warbergs Präsident Mathias Larsson (ex-Malans, ex-Wiler-Ersigen) sagte es deutlich: „Wir können mit fünf, sechs Toren Unterschied gegen die Schweiz gewinnen, wenn wir die besten Spieler aufgeboten hätten".

Penaltygötter
Uns ist das Ganze ja ziemlich Wurst. Egal, ob die Schweizer heute gegen Finnland verlieren - was wir natürlich nicht hoffen -, gegen Weltmeister Schweden in Schweden zu gewinnen, ist einfach nur wahnsinnig geil. Die bedröppelten Gesichter auf der schwedischen Bank und auf der Tribüne entschädigten für die vielen, vielen Niederlagen. Die ersten 55 Minuten des Halbfinals könnte man getrost als Lehrvideo verkaufen. Das Eindrücklichste war aber das Penaltyschiessen. Normalerweise ja nicht eine der Stärken von Schweizer Mannschaftssportlern. Nicht für die U19-Jungs: In den Gesichtern war abzulesen, wie überzeugt sie waren, dieses Penaltyschiessen zu gewinnen. Zur Erinnerung: Der schwedische Torhüter Martin Stolt hielt keinen einzigen Versuch. Jan Zaugg, Deny Känzig und Andrin Hollenstein trafen ins Tor, Micha Baumgartner und Dan Hartmann die Latte. Dass Stolt dann jeweils jubelte, als wäre er Weltmeister geworden, lässt einen im Nachhinein ein wenig schmunzeln...

Der Pendler
Mittendrin in den Schweizer Feierlichkeiten war unihockey-fotos.ch-Fotograf Claudio Thoma. Seine Bilder der jubelnden Schweizer sind definitiv sehr sehenswert. Thoma hatte gestern ein strenges Programm. Er knipst nämlich für den Schweizer und deutschen Verband, da sein jüngerer Bruder Marvin im deutschen U19-Team spielt. Da Deutschland gestern fast zeitgleich wie die Schweiz spielte, pendelte Thoma zwischen den Hallen. „Ich bin pflutschnass", meinte er strahlend nach dem intensiven Tag.

Die Bilder auf unihockey-fotos.ch

Es zauggt wieder
Wir wissen, junge Spieler sollte man nicht zu früh und zu sehr loben. Bei einem müssen wir aber eine Ausnahme machen. Der Könizer Jan Zaugg verblüfft uns mit seiner Spielweise Mal fürs Mal. Wie der schmächtige Zaugg - natürlich nur einen halben Kopf kleiner als seine Gegenspiel und nicht zwei, wie wir gestern „etwas" übertrieben - die gegnerischen Hünen jeweils narrt, ist ganz grosses Kino. Da ziehen wir tief beeindruckt unseren Hut. Mittlerweile wären wir dafür, das Wort „zauggen" als Synonym für „bei jeder Situation etwas Gescheites machen und jederzeit für ein Tor oder einen Zuckerpass gefährlich sein" in den Unihockey-Sprachgebrauch aufzunehmen. Und wie wir gehört haben, soll es gut aussehen mit der All-Star-Team-Nomination. Unsere Stimmen hatte er natürlich.

Der Kultkneter
Legendär waren natürlich gestern auch die Jubelszenen nach dem Spiel. Unser verwackeltes und unscharfes „Urschrei-Video" des entscheidenden Penaltys erreichte auf Facebook mittlerweile 50‘000 User. Der deutlich emotionalste Jubler im Schweizer Team war aber Physiotherapeut David „Dave" Schmidt. Der gebürtige Deutsche ist mittlerweile schon fast eine Kultfigur im Schweizer Team. Als gestern Goalie Timon Keller den entscheidenden Penalty hielt, war Schmidt einer der ersten, welcher auch vor der Tribüne bei den Schweizer Fans stand und Keller aus dem Spielerknäuel rauszerrte, um ihn herzlich zu umarmen. Keller selber zeigte auch eine bemerkenswerte Geste. Kaum wurde er von Schmidt losgelassen, rannte er zurück zur Schweizer Bank, um Coach Meier lange zu umarmen. Nicht selbstverständlich: Keller war die nominelle Nummer 1 im Schweizer Team, wurde aber nach seiner Auswechslung im Finnland-Debakel nicht mehr eingesetzt, da Lukas Genhart überzeugen konnte. Im Penaltyschiessen war Keller aber parat und für einmal strahlten so beide Torhüter nach dem Spiel über beide Ohren.

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