05.
2015
"Scheissegal, wir sind im Final!"
Nach dem Sieg gegen Weltmeister Schweden war die Euphorie im Schweizer Lager gross. Bereits im November gewann die Mannschaft gegen Schweden. Timon Keller, Torhüter der Schweizer U19-Nationalmannschaft, hatte in beiden Partien massgeblichen Anteil am Erfolg.
Timon Keller, wie hast du das Spiel erlebt?
Keller: Wir wurden richtig eingestimmt von den Trainern, wir waren extrem heiss auf den Final. Wir wussten, dass wir Schweden bezwingen können, diese Mannschaft hat uns noch nie geschlagen und auch Respekt vor uns. Am Schluss haben wir uns hier von einer sehr guten Seite gezeigt und konnten die Schweden nach meiner Meinung teilweise auch recht dominieren. Lukas hat im Tor super Arbeit geleistet, vorne schossen wir die Tore und im Penaltyschiessen konnten wir den Sack schliesslich ganz zumachen.
Im November hast du beim Sieg gegen Schweden durchgespielt, siehst du irgendwelche Parallelen zum heutigen Spiel?
Wir haben erneut einen super Start hingelegt, wir bissen uns mit voller Überzeugung durch das Spiel und wussten, dass die Schweden zu packen sind. Die Schweden hatten auch dieses Mal wieder einen enormen Respekt vor uns gehabt.
Warum wurde es am Schluss noch einmal eng, als Marcus Karlsson gleich drei Mal traf und damit zum 6:6 ausgleichen konnte?
Als wir das sechste Tor erzielten, hatten wir vielleicht zu fest das Gefühl, dass wir bereits mit beiden Beinen im Final stehen. Dann konnten sie noch einmal ausgleichen, aber scheissegal, wir sind im Final!
Hattet ihr euch heute speziell auf die Partie vorbereitet? Anders als sonst?
Nein, ganz normal. Wir hatten eine lockere Teamtheorie im Hotel mit guter Stimmung, anschliessend auch in der Garderobe. Vor dem Spiel haben wir einander gepusht und dann gings voll ready ab aufs Feld.
Was waren die Vorgaben der Trainer?
Zuerst mussten wir den Respekt vor dem Gegner und den gelben Shirts ablegen, als würden wir gar nicht gegen Schweden spielen. Zusätzlich motivierten sie uns, dass wir gegen Schweden noch nie nach 60 Minuten verloren haben. Das war sicher auch der richtige Weg für uns Spieler.
Jetzt wartet Finnland im Final auf euch. Im Gruppenspiel musstet ihr eine 4:12 Niederlage einstecken, wie zuversichtlich seid ihr nach diesem Sieg gegen Schweden?
Morgen werden sie den „Gag ide Hose" haben, es geht um den Weltmeistertitel. Wenn wir so spielen wie heute und die Fehler, die wir nach der Niederlage gegen sie besprochen haben, im Final nicht mehr machen, dann steht es nach dem ersten Drittel nicht 0:3 sondern vielleicht 5:3 für uns und deshalb haben wir sicher eine Chance, auch diese Mannschaft zu packen.