10.
2009
Über ein fehlendes Team
Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als ich realisierte, dass der tschechische Frauenmeister aufgrund der Erfolge an den letzten Europacup-Finalturnieren (mehrere Halbfinal-Qualifikationen, Bronzemedaille in Vantaa) die Finninnen in der Weltrangliste überholt hat und auf Rang 3 der Weltrangliste vorgestossen ist. Aus unserer Sicht (der Sicht von Herbadent Tigers Prag) waren das natürlich tolle News: Durch eine bessere Position in der Vorrunden-Gruppe würde es einfacher werden, auch künftig die Halbfinals zu erreichen und um die Medaillen zu kämpfen. Natürlich kann man sagen, dass man grundsätzlich jeden Gegner schlagen muss, um sich eine Medaille zu verdienen - aber es kann ja nicht schaden, in der Vorrunde etwas Kraft zu sparen, um in den entscheidenden Partien bereit zu sein. Mit dem Wissen um diesen dritten Rang in der Setzliste stiegen wir in die Saisonvorbereitung.
Als die Gerüchte um die Nicht-Teilnahme der schwedischen Teams am Europacup aufkamen, schenkte ich ihnen vorerst keine grosse Beachtung. Das Turnier würde mit einem schwedischen Team weniger zwar etwas an Reputation verlieren, aber Spiele gegen finnische und schweizerische Teams sind für uns immer noch eine grosse Herausforderung und ein ganz anderes Level, als wir aus der heimischen Meisterschaft gewohnt sind.
Genau so gut wie an den oben geschilderten Moment erinnere ich mich daran, einen Blick auf die Gruppeneinteilung für das am Mittwoch beginnende Finalturnier in Fredrikshavn geworfen zu haben. Ich traute meinen Augen nicht. Die Tigers wurden in die andere Gruppe verschoben, zusammen mit dem Schweizer Meister und zwei qualifizierten Teams, eines davon aus den Top 4 Nationen (Red Ants). Ich war sprachlos. Wie kann das sein?
Der Rückzug von Balrog ist verantwortlich für diese Änderung der Gruppeneinteilung. Ich hätte nie gedacht, dass ein abwesendes Team das Turnier auf diese Art und Weise beeinflussen kann. Aber offenbar ist im Unihockey nichts unmöglich.