07.
03.
2013

Gelbe Gummihandschuhe

Fasth Micael

Von: Fasth
Micael

In Schweden stehen die besten Wochen des Jahres kurz bevor - die Playoffs. Das heisst: 35 aufregende Tage, bevor die Champions in Malmö die Trophäen erhalten. 10'000 Fans werden am 13. April die Entscheidungen in der Malmö Arena verfolgen, rund 300'000 mehr werden die Spiel am TV schauen. 

Der Finaltag ist ein Tag für Stolz und die Geschichte. Ein grosser Feiertag zudem speziell dieses Jahr - vor 30 Jahren wurden in Schweden erstmals Finalspiele ausgetragen, und der Unterschied zu damals ist unglaublich. Ich weiss es genau, denn ich war bei den ersten Playoffs dabei. Damals, 1983. Steinzeit, ich weiss. Aber was für Erinnerungen!

Ich war damals Torhüter bei Lund, einem Team aus Südschweden. Zehn Teams hatten sich für das Playoff-Weekend qualifiziert. Wir kamen am Freitag an und gingen in die Halle, um zu schauen, ob da etwas los ist. Wir fanden die versammelte Spitze des Schwedischen Verbandes vor, alle auf den Knien. Mit Hammer und Nägeln versuchten sie eine Resultatetafel für die kommenden Spiele zu basteln.

Ein Vertreter des lokalen Vereins sagte, jeder in der Stadt würde über die Meisterschaft sprechen, und er hoffte, dass der Traum von 100 Zuschauer Realität werden würde. 

Als wir am nächsten Morgen aufwachten, hatten wir das Gefühl, an diesem Tag schwedische Sportgeschichte zu schreiben. Unser Verein war arm, wir hatten keine Match-Shirts. Aber ein Spieler besorgte durch Beziehungen die Ersatztrikots eines Fussballteams aus der 6. Division. Die Dinger waren mal gelb gewesen, bevor sie 200 Mal gewaschen wurden - nun hatten sie keine Farbe mehr, und doch fühlten wir uns stolz. Normalerweise spielten wir in roten Trainingswesten, aber jetzt war Playoff, also war es wichtig, gut auszusehen.

Für mich war es schwierig, gutes Material zu finden. Es gab keine richtige Ausrüstung für Torhüter, also war Fantasie gefragt. Kein Torhüter trug damals eine Maske. Aber ich trug eine Brille, die - damals wie heute - bei scharfen Schüssen kaputt ging. Es war normal, den Schiedsrichter um eine Pause zu bitten, um die Brille wieder zu reparieren.

Aber mein Markenzeichen waren meine Handschuhe. Ich habe kleine und klobige Hände, und der verdammte Ball liess sich einfach nicht unter Kontrolle bringen. Bis ich meine Mutter zu Hause den Abwasch machen sah. Sie trug dabei diese Handschuhe aus glänzendem, gelbem Gummi. Ich zog sie einmal zum Testen an, und meine Mutter sah die Handschuhe nie wieder. Sie waren perfekt für Unihockey. Ein toller Grip und dazu so hässlich, dass sich niemand in meine Nähe traute.

Kolarbyn gewann die erste Meisterschaft. Lund belegte den 4. Platz, und ich danke meiner Mutter noch heute für diesen frühen Höhepunkt in meiner Unihockeykarriere.

Heute, 30 Jahre später, kommen die Playoffs anders daher. Aber ich halte immer noch nach Torhütern Ausschau, die mutig genug sind, die gute alte Tradition der gelben Gummihandschuhe fortzuführen.

Ich habe noch heute im Ohr, wie Matthias Hüppi in die Mikrofone von SRF brüllte: «Türkyilmaz. Türkyilmaz... Kubilay Türkyilmaz könnte die Schweiz zum Sieg schiessen in... Das Wunder von Neuenburg
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Auf die Saison wird es drei neue Regeln geben. So zumindest kann man das auf (sehr) einschlägigen Websites (vermutlich ist hier der Plural schon falsch) lesen. Eigentlich ist... Cool, vernünftig und dämlich

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Tabellen

1.UHC Thun+9756.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+4349.000
3.Floorball Fribourg+2946.000
4.Pfannenstiel Egg+138.000
5.Ticino Unihockey+1235.000
6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

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