10.
2014
Champions Cup Splitter Teil 4
Die Lust an bunten Randgeschichten ist uns nach dem «Black Saturday» zwar etwas vergangen, eine Portion Splitter-Geschichten vom Champions Cup in Zürich gibt es trotzdem.
Ach, wie tut das weh: Von himmelhochjauchzend zu Tode betrübt, from Hero to Zero, WM St. Gallen reloaded - wer weiss noch eine Floskel oder Beschreibung des gestrigen Tages? So surreal das ganze Turnier war, so surreal das Ausscheiden von drei Schweizer Teams im Halbfinal. Uns fehlen grad ein wenig die Worte. Ausser, dass es wohl nach den drei Niederlagen nicht ganz die dümmste Entscheidung war, den Superfinal einzuführen, sprich ein entscheidendes Spiel...
Grosser Speisesaal, kleine Zimmer
Wie angekündigt, besuchten wir heute die ominöse Jugendherberge in Wollishofen (siehe #jugigate in den vorherigen Splittern). Der historische, seit 1936 - und danach immer wieder umgebaute - Bau liegt an einer ruhigen Ecke und war mit dem Bus in zehn Minuten von der Saalsporthalle erreichbar. Wie im Vorfeld vom OK versprochen, versprühte der grosse Aufenthalts- und Essbereich so etwas wie die Stimmung in einem olympischen Dorf. Jedes Team hatte auch seine eigene Etage, ebenso waren die Helfer dort untergebracht. So weit so gut, die Grösse der Zimmer war aber definitiv spartanisch ausgemessen. Halt typische Jugendherberge-Zimmer mit Kajütenbetten, ohne jeglichen Firlefranz. Wie da ein «Bäri» wie Jonas Adriansson eine Woche lang drin schläft... nein, wir wollen es nicht wissen. Aber: Seit dem Sommer waren die Teams über die Unterkunft informiert, Falun hatte sogar Alternativen gesucht - am Schluss war ihnen ein Zügeln in ein Hotel dann aber doch zu teuer - oder Motzen billiger.
Bergpreisleader Holmgren
Ob Falun nun im Gruppenspiel gegen Wiler-Ersigen mit voller Kraft gespielt habe oder nicht, war eine oft diskutierte Fragen. Wir hegten Zweifel, andere nicht. Jedenfalls war es so, dass beispielsweise Jonas Adriansson (genau, derjenige, der nur bis zum Champions Cup spielen wollte) im Halbfinal gegen GC nicht mehr seine Beine übereinanderschlug auf der Bank, sondern im ersten Block zwischen Galante-Carlström und Enström wirbelte. Der lange verletzte Haudegen Thomas Holmgren, der im ersten Gruppenspiel gegen Lekrings wieder erste Gehversuche auf dem Spielfeld unternahm, wurde im Powerplay eingesetzt. Warm hielt er sich mit einer ungewöhnlichen Methode - er sass auf einem Hometrainer neben der Bank. Eines, der skurrilsten Bilder seit langem. Und alles genehmigt vom IFF, dies nur so nebenbei.
Déjà-vus...
In vielem ähnelte die Partie zwischen Piranha Chur und Vitkovice dem leidigen Bronzespiel der WM 2011 in St.Gallen. Die Schweizerinnen drückten und drückten, aber trafen das Tor nicht. Es war zum Verzweifeln. Und frei nach, «wer die Tore nicht schiesst, erhält sie», trafen die Tschechinnen am Schluss auch noch. Definitiv keine Liebesbeziehung wird diejenige zwischen Sonja Putzi und der Saalsporthalle. Vor zwei Jahren wurde sie im Playoff-Final in eben jener Halle mit der roten Karte unter die Dusche geschickt, heute kehrte die Partie bei ihrer umstrittenen 5-Minuten-Strafe.
Verspätete Heimkehr
Übrigens: Die Tschechinnen waren selber überrascht über den Sieg. Gerechnet hatten sie, dass sie am Freitag nach Hause fahren können, spätestens am Samstag, aber niemals am Sonntag nach dem Finalspiel. So war die erste Reaktion in der Kabine nach Hause anzurufen, um ihre Familien zu bitten, Kleider und Ähnliches für den Montag bereit zu stellen. Mehr oder weniger direkt werden die Vitkovice-Spielerinnen am Montagmorgen zur Arbeit oder an die Uni gehen.
Polo rotiert
Skurril auch die Szene im ersten Halbfinal der Frauen. Nach zehn Minuten im Schlussdrittel ertönte die Sirene. Nach Wiederanpfiff eine Sekunde später wieder. Kurzerhand musste die Matchuhr neu aufgesetzt werden - Troubleshooter Rico Polo war wieder mal gefordert. Und dies auch noch an seinem Geburtstag. Passend dazu war vor allem der Song, der im Hintergrund lief: «What the Fuck?». Nach einer mehrminütigen Pause ging die Partie dann aber reibungslos zu Ende.
Highlights des vierten Tages
Voneschen Reto
05. 10. 2014
Bergfloh 178.199.140.116
05. 10. 2014