10.
2010
EuroFloorball Cup von A bis Z
A wie Abendessen. Das Restaurant Rates Varti wurde innert Kürze zur Unihockey-Stammbeiz. Wohl nicht nur, weil das unihockey.ch Team jeden Abend dort dinierte. Egal ob Fans, IFF-Abgesandte oder schwedische Nationaltrainer. Alle waren sie im „RV" anzutreffen.
B wie Bulldogs. Selten gab es einen unpassenderen Vereinsnamen wie Frederikshavn Bulldogs. „Zaubermäuschen" oder „Elfen" wären die viel passenderen Namen für die grazilen dänischen Spielerinnen gewesen. Wir sind jedenfalls dahin geschmolzen bei so viel Anmut.
C wie Christianova. Tief durchschnaufen konnte die tschechische Red-Ants Hüterin nach dem knappen Sieg gegen ihre Landsfrauen der Tigers Prag in der Vorrunde. „Ich habe so viele Male gegen sie verloren, es tut so gut, endlich mal gewonnen zu haben", strahlte die junge Hüterin, welche lange beim Stadtrivalen Bohemians Prag spielte.
D wie Dirksen. Die deutsche Mittelfeldantreiberin entwickelt sich immer mehr zur Reizfigur. Wo's knallt auf dem Spielfeld ist Sandra Dirksen nicht weit weg. „Sie geht dahin wo's weh tut. Aber meist tut es den Gegenspielerinnen weh", analysierte unihockey.ch Webmaster Klaus Bösch richtig.
E wie „Einer geht noch rein". Oft gehörter „Schlachtruf" in der Schweiz, gerne gehört bei Aufholjagden, unpassend bei „Abschlachtungen" chancenloser Gegner. So wie bei Piranha gegen Frederikshavn beim Stand von 12:1. Ansonsten verdienten sich die Piranha-Fans Bestnoten. Keine Fangruppe war lauter und emotionaler.
F wie Frühstück. Gehört natürlich dazu für einen richtigen Start in den Tag. Den Vergleich zu den üppigen Platten in finnischen oder schwedischen Hotels hielt das Naktsmajas in Valmiera nicht stand. Aber die Fleischplatte war doch ganz ordentlich, Abstriche gibt's dafür beim faden Brot. Der Kaffee war zudem ohne kiloweisen Zuckerzusatz völlig ungeniessbar.
G wie Géraldine Rossier. „Hat Piranha plötzlich eine Schwedin im Kader", wurde unihockey.ch während dem Halbfinalspiel plötzlich gefragt. Nein, die blonde Angreiferin spielte grad die „Partie ihres Lebens" (Trainer Mark van Rooden) und schoss ihre Piranhas ins Finale. „Zwei Tore hab ich glaubs letztmals bei den Juniorinnen erzielt", schüttelte die 22-jährige strahlend den Kopf.
H wie Huhtimo. Die finnische Zorrolegende spielt immer noch für den SSV. Nicht mehr so spektakulär wie früher - Kollege Juho Järvinen brillierte im kleinen Finale mit einem Hattrick innert acht Minuten - aber noch immer mit gelegentlichen Glanzstücken. In Sachen Airhook-Move blieben die Norweger von Tunet einsame Klasse. Gleich vier Spieler, darunter auch der aus Schweden zurückgekehrte Ole-Mossin Olesen, beherrschten den spektakulären Trick perfekt.
I wie IKSU. Okay, es mag chauvinistisch tönen oder wie auch immer, aber wenn junge, blonde, durchtrainierte Schwedinnen Sport treiben, sieht das einfach äh sehr, sehr sehenswert aus. Die dritte Angriffsreihe mit Iza Rydfjäll, Frida Norström und Andrea Gidlund würde jede Miss Schweiz Wahl in dieser Reihenfolge gewinnen.
J wie Jury des IFF. Der härteste Job in der vergangenen Woche. Einmal pro Tag eine Einkaufstüte als Best-Player-Preis übergeben und über ganz wichtige Vergehen wie „darf eine nicht gemeldete Trainerin an der Bande stehen?" entscheiden. Da mussten selbst einige Jury-Mitglieder den Kopf schütteln.
K wie Kohonen. Der grosse Mann des finnischen und schwedischen Unihockeys zeigte auch in Valmiera warum er der MVP Schwedens war in der vergangenen Saison. Hatte Kohonen genug von gegnerischen Mätzchen, nahm er das Zügel resolut in die Hand und schoss für Storvreta schnell ein paar Tore. Einzig gegen Vitkovice verschätzte auch er sich.
L wie Liveticker. Manchmal Pflichtaufgabe, manchmal Quell der Erheiterung und oftmals auch mehr gelesen, als vom Tickerer erwartet. „Rauhbein? Dir geb ich Rauhbein", drohte Piranha Verteidigerin Flurina Marti unihockey.ch Tickerer Reto Voneschen kurz nach Spielschluss scherzhaft. Nun ja, nicht immer alles zu ernst nehmen, ein bisschen Spass muss sein...
M wie Miss EuroFloorball Cup. Den imaginären Titel verleihen wir Dänemarks Schätzchen Anne Sofie Kraghede. Die - natürlich - blonde Stürmerin bestach vor allem durch ihre äusseren Vorzüge. Selbst gegnerische Coaches waren beeindruckt. Einzig etwas pressescheu war die junge Dänin. Nicht einmal Autogramme für Teamkolleginnen wollte sie unterschreiben.
N wie Nationaltrainer. Finnlands Herrencoach Petteri Nykky war hier, sein Assistent und Nachfolger Pete Kettunen, ebenso wie Schwedens Frauentrainer Jan Erik Vaara. Die tschechischen Nationaltrainerinnen stehen gleich selber an der Tigers-Bande, einzig aus der Schweiz war kein Naticoach hier. Wir verzichten auf einen weiteren Kommentar.
O wie Ozols, Didzis. Der Pressechef geht als einer der hilfreichsten und freundlichsten in die Geschichte internationaler Turniere ein. Ein Problem? Didzis fragen. Und da er fliessend deutsch sprach, ergab sich auch manch nettes Gespräch über Gott und die Welt. Didzis, gute Arbeit, vielen Dank.
P wie Petteri Nykky. Für eine kurze Stippvisite kam auch der finnische Nationaltrainer und Malanser Clubtrainer Petteri Nykky nach Lettland. „Bei SSV gegen Storvreta sehe ich viele wichtige finnische Spieler", klärte er den Grund seiner Anwesenheit auf. Auch das Spiel von Ligakonkurrent Wiler-Ersigen gegen RTU liess er sich nicht entgehen. Danach flog er wieder zurück in die Schweiz und reiste von Kloten direkt nach Köniz.
Q wie Quist. Erstmals seit langem durfte Henrik Quist wieder bei einem EuroFloorball Cup mitspielen. Letztmals war dies 2005 der Fall, damals noch mit Pixbo in Zürich. Zweimal verlor er damals gegen seinen jetzigen Verein Wiler-Ersigen.
R wie Röschti. Das Schweizer Nationalgericht gab es überraschenderweise auch in unserer Stammbeiz. Vor allem aber wird Red Ants Assistenztrainer Marco Rusterholz so angesprochen. Der ehemalige unihockey.ch Kolumnist legte eine glänzende Premiere bei internationalen Pressekonferenzen hin. In bester finnischer Manier liess er sich nach dem Halbfinale über die Schiedsrichter aus. Wächst da ein potenzieller Nationaltrainer?
S wie Splitter. Oder auch das Salz der Suppe. Oder die Freude des Tages. Oder Ärger - je nach Beteiligung. Was viele vergessen: Die Aufnahme in den Splittern ist eine der grössten Ehren überhaupt, welche unihockey.ch zu vergeben hat. Wir danken an dieser Stelle allen für die positiven Zuschriften und appellieren bei allen an deren Humorverständnis. Ein bisschen Spass muss sein...
T wie Teambuildingsevent. Viktoria Wikström nahm den Mund etwas gar voll, als sie in einer EFC-Vorschau davon sprach, dass für ihr Team IKSU der Europacup nur ein Teambuildingsevent sei. Nach dem Halbfinale dementierten ihre Teamkolleginnen Josefina Eiremo und Susanne Ekblom mit aller Überzeugung, dass ihnen das Turnier also schon sehr, sehr wichtig sei.
U wie unmögliche Trikots. Pink ist sicher eine rassige Sängerin, als Trikotfarbe ist pink aber total ungeeignet. Jedenfalls wenn es so leuchtstiftfarbig ist, wie diejenigen von Classic. Sämtliche unsäglichen Farbverirrungen der Blacky-Trikots der 90er Jahre waren eine Wohltat zu diesen Leibchen. Einzig zur Verwirrung des Gegners dürften sie taugen.
V wie Vokuhila. Das Relikt aus tiefsten DDR-Zeiten - mit Grausen erinnern sich ältere Semester vielleicht noch an die schauerlichen Mannschaftsfotos von Hansa Rostock kurz vor der Wende - schien vergessen. Doch in der allgemeinen Retrowelle scheint die Vornekurzhintenlang-Frisur ein Revival zu erleben. Das wehende blonde Haar der 16-jährigen Alisa Pöllänen war jedenfalls ein spezieller Hingucker.
W wie Wiler-Ersigen. Der Schweizer Meister dürfte das Turnier in Valmiera schnell vergessen wollen. Geplagt von Verletzungssorgen kamen sie im entscheidenden Spiel gegen Vitkovice nicht über ein 2:2 hinaus. Noch zuvor sorgten sie gegen das in Bestbesetzung angetretene Storvreta mit einer 4:5 Niederlage für einen Achtungserfolg. Zu wenig für die Ansprüche Wilers und auch die hohen Kosten, welche das Turnier für Verein und Spieler aufwarf.
X wie Xavi. Oder Fussball. Oder Schweizer Niederlage gegen Montenegro. „Ihr habts gut in Lettland, ihr müsst das Gurkenspiel der Schweizer Fussballnati nicht anschauen", ärgerte sich Sportinformations-Redaktor Sandro Mühlebach. In der Tat konnten wir es nicht anschauen. Zattoo.com ist in Lettland unbekannt. Aber ganz ehrlich - wir hättens gar nicht sehen wollen...
Z wie Zuschaueraufmarsch. Nun ja, der Europacup war sehr gut organisiert, die Helfercrew war motiviert und zahlreich vorhanden. Einzig die Zuschauer fehlten. Für Stimmung sorgten vor allem die mitgereisten Schweizer Fans. Nicht entgegen kam den lettischen Organisatoren, dass der Männer-Meister RTU/Inspecta ein seelenloses Fusionsprodukt ist, welches möglicherweise schon nach dieser Saison wieder aufgelöst wird. Wir warten jedenfalls gespannt auf die nächste Ausgabe nach neuem Spielmodus in der tschechischen Republik.