10.
2014
Falun cleverer als GC
Auch Cupsieger Grasshoppers ist aus dem Champions Cup in Zürich nach einer 6:8-Niederlage gegen Titelverteidiger Falun (Schweden) ausgeschieden. Der schwedische Meister war in den entscheidenden Momenten die glücklichere Mannschaft.
Ein gellendes Pfeifkonzert erklang, als die Schlusssirene den zweiten Männer-Halbfinal beendete. Die Pfiffe galten nicht Sieger Falun, sondern den schwachen polnischen Schiedsrichtern. In der hektischen Schlussphase leisteten sie sich zwei vermeintliche Fehlentscheide auf Kosten der Hoppers. Erst verwehrten sie dem in Unterzahl durchgebrochenen Luca Maffioletti einen Penalty, dann schickten sie Nico Scalvinoni nach einem harmlosen Check auf die Strafbank .Gegenspieler Jonas Adriansson hatte sich geschickt fallen gelassen.
Viele Chancen verpasst
Statt Überzahl GC beim Stand von 5:7 ging es mit vier gegen vier Gegenspielern weiter. Erst in der 59. Minute gelang Michael Zürcher der Anschlusstreffer. Zu mehr reichte es - trotz einigen heissen Situationen - nicht mehr. Sieben Sekunden vor Schluss setzte sich Faluns Emil Johansson gegen Christoph Meier durch und traf ins leere Tor zum 8:6-Endstand. Ironie der Geschichte: Vor einem Jahr im Champions-Cup-Halbfinal gegen Malans hatte Adriansson mit einem ähnlichen «Taucher» eine entscheidende Strafe provoziert.
GC holt immer wieder auf
Die 1847 Zuschauer kamen während den 60 meist intensiven Minuten auf ihre Kosten. Im Gegensatz zum Gruppenspiel gegen Wiler-Ersigen lief Falun in Bestform auf und kehrte die GC-Führung (12.) mit drei Treffern innert 40 Sekunden auf 3:1. Valentin Ladner brachte mit dem Anschlusstreffer neue Hoffnung für die Zürcher. Gleiches gelang Meier, als er kurz vor der zweiten Pause mittels Penalty auf 4:5 verkürzte (38.). Im Schlussdrittel sorgte der wieder genesene Alexander Galante Carlström mit zwei Treffern (45./49.) für einen 3-Tore-Vorsprung Faluns. Pascal Helfenstein läutete mit dem 5:7 (55.) die heisse Schlussphase ein.
«Bräuchten mehr solche Spiele»
«Der Treffer zum 4:7 ärgert mich», sagte der Zürcher Torhüter Jonas Wittwer nach dem Spiel. Schoss Galante Carlström meist in die weite Ecke, erwischte er Wittwer diesmal in der nahen. Zu hektisch seien sie gewesen in der Schlussphase, so Wittwer, «wir liessen uns zu sehr stressen». Im Gegensatz zu Falun war es das erste «grosse» internationale Spiel der Hoppers. «Vielleicht bräuchten wir mehr solche Spiele», bilanzierte er und ergänzte, «das Turnier selber haben wir sehr genossen, die Stimmung und Organisation war wirklich super.» Schade für das Turnier geht der Final nun ohne Schweizer Mannschaft über die Bühne.
Grasshoppers - Falun 6:8 (3:3, 1:2, 2:3)
Saalsporthalle Zürich. - 1847 Zuschauer.- SR Burek/Czarnecki (POL).
Tore: 12. Meier (Grüter) 1:0. 13. (12:28) Galante Carlström (Johansson) 1:1. 14. (13:11) Hallén (Svahn) 1.2. 14. (13:32) Adriansson (Enström) 1:3. 14. (13:51) Nilsson (Ladner) 2.3. 16. Ladner (Lukas Wittwer) 3:3. 25. Hallén (Galante Carlström/Ausschluss Scalvinoni) 3:4. 35. Enström (Johansson) 3:5. 38. Meier 4:5 (Penalty). 45. Galante Carlström (Johansson) 4:6. 49. Galante Carlström (Adriansson) 4:7. 55. Helfenstein (Parli) 5:7. 59. (58:23) Zürcher (Nilsson) 6:7 (Grasshoppers mit sechs Feldspielern). 60. (59:53) Johansson 6:8 (ins leere Tor).
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Grasshoppers, 2mal 2 Minuten gegen Falun.
Grasshoppers: Jonas Wittwer; Ladner, Lukas Wittwer; Helfenstein, Kaiser; Hostettler, Honold; Scalvinoni, Zürcher, Nilsson; Grüter, Parli, Meier; Staub, Vizzini, Rüegger; Maffioletti.
Falun: Rehn; Ciya Hajo, Johansson; Kvist, Fernqvist; Larsson; Enström, Adriansson, Galante Carlström; Skog, Svahn, Hallén; Fahlström, Backby, Rokka; Holmgren.
Bemerkungen: Grasshoppers ohne Björk. - 56. (55:58) Timeout Grasshoppers, anschliessend mehrheitlich ohne Torhüter. Nilsson (Grasshoppers) und Galante Carlström (Falun) als beste Spieler ausgezeichnet.