Jets verlieren Bronzespiel gegen Ostrava

Die Kloten-Dietlikon Jets beenden den Champions Cup 2023 auf dem vierten Platz. Auch am Sonntagmorgen schiessen die Schweizer Meisterinnen erst im letzten Drittel zwei Tore.

Es war schon fast zum Verzweifeln für die Jets: In der 33. Minute scheiterte Ronja Niederberger, die im Halbfinal am Samstag die beiden einzigen Tore für die Schweizer Meisterinnen erzielt hatte, aus guter Abschlussposition auf das halbleere Tor. Trotz mehr Ballbesitz und Spielanteilen lagen die Fliegerinnen seit der siebten Minute im Rückstand. Auf das 1:0 für Ostrava folgte durch einen Konter in der 12. Minute das 2:0. In der 27. Minute erhöhte Pavlina Bacova für die Osteuropäerinnen durch vehementes Nachsetzen auf 3:0.

Boten die beiden Teams den Fans im Startdrittel noch ein wildes Hin und Her, bekamen die Zürcherinnen im Mitteldrittel das Spiel besser in den Griff und nahmen deshalb manchmal auch bewusst Tempo aus dem Spiel. Die Tschechinnen hingegen setzten, durch die wachsende Führung mit viel Selbstvertrauen, immer wieder auf gefährliche Gegenstösse. So auch anderthalb Minuten vor Ende des zweiten Drittels, als Paulina Hudakova ihre Gegnerinnen stehen liess, den Abschluss aber über das Tor von Livia Werz setzte. Auf der Gegenseite vergab Sara Piispa eine weitere, gute Möglichkeit für die Jets, die mit der 0:3-Hypothek in die zweite Pause mussten.

Aufholjagd kommt zu spät
Nach nur 19 Sekunden im Schlussdrittel bekam Ostrava einen Penalty zugesprochen, den Kristina Hudakova eiskalt verwandelte. Langsam wurde die Lage der immer noch torlosen Jets kritisch. Zwölf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit konnten die Zürcherinnen erstmals Powerplay spielen. Nach mehreren hochkarätigen Chancen traf Linn Larsson endlich zum 1:4. Ostrava nahm sogleich das Timeout, um sich auf den zu erwartenden Schlussspurt der Jets vorzubereiten. Mit einer Strafe in der 54. Minute nahmen sich die Zürcherinnen aber gleich selber wieder den Wind aus den Segeln. Zwar überstanden sie auch ihr zweites Boxplay ohne Gegentor, nun blieben aber weniger als fünf Minuten, um die Drei-Tore-Hypothek wettzumachen.

Ohne Torhüterin und mit sechs Feldspielerinnen war der Druck auf das Ostrava-Tor immens, und knapp drei Minuten vor Schluss verkürzte Laila Ediz auf 2:4. Zu mehr reichte es allerdings nicht mehr. «Die ersten 50 Minuten zeigten wir zu wenig Überzeugung und verwerteten teilweise Topchancen nicht», sagte die zur besten Spielerin der Jets ausgezeichnete Linn Larsson. «Wir spielten in der Offensive ungenügend und machten hinten zu viele Eigenfehler, welche auf diesem Niveau mit Toren bestraft werden.»

Die effizienteren Tschechinnen holen sich den 3. Platz am diesjährigen Champions Cup. Die Jets zeigten zwar eine Steigerung gegenüber der deutlichen Niederlage im Halbfinal, schiessen aber erneut erst im dritten Drittel ihre Tore. Die beiden Spiele in Lempäälä waren die ersten mit der neuen Cheftrainerin Julia Suter. «Die Zusammenarbeit in den letzten zwei Wochen ist sehr konstruktiv verlaufen. Ich habe vollstes Vertrauen in die Zukunft», so Larsson.

Um den Titel am IFF Champions Cup 2023 spielen um 15.00 Uhr Team Thorengruppen und TPS. Bei den Frauen haben bisher immer die schwedischen Meisterinnen gewonnen, kann TPS diese Serie beenden? Die Schweizer Nationalspielerin Seraina Fitzi will mit TPS erstmals den Titel nach Finnland holen.

Kloten-Dietlikon Jets - FBC Ostrava 2:4 (0:2, 0:1, 2:1)
Bläk Boks, Lempäälä (FIN); 217 Zuschauende; SR Jörgen Andersson, Olle Eliasson (SWE).
Tore: 7. Zakorska (Kacova) 0:1. 12. Kacova (Mlejnkova) 0:2. 27. Bacova (Pudisova) 0:3. 41. K. Hudakova 4:0 (Penalty). 50. Larsson (Ediz) 1:4 (in Überzahl). 58. Ediz (Metzger) 2:4 (ohne Torhüterin).
Strafen: 2x2 Minuten gegen die Kloten-Dietlikon Jets. 1x2 Minuten gegen Ostrava.
Kloten-Dietlikon Jets: Werz; Bertini, Zwissler; Überschlag, Geiser; Larsson, Stettler; Kistler, Inderbitzin; Niederberger, Gämperli, Wieland; Rüegger, Behluli, Wick; Piispa, Ediz, Metzger; Herzog.
FBC Ostrava: Tomsova; P. Hudakova, Rybickova; Sigmundova, Vrlikova; Galova, Binova; Zuzanikova; Mlejnkova, Kacova, Zagorska; Bacova, Pudisova, Chupekova; Kotzurova, Hurnikova, Chalupova; Klubalova, K. Hudakova.
Bemerkungen: Linn Larsson (Jets) und Veronika Tomsova (Ostrava) als beste Spielerinnen ausgezeichnet. Kloten-Dietlikon Jets ab der 56. Minute ohne Torhüterin und mit einer sechsten Feldspielerin.