10.
2010
Piranha Chur gewinnt das Schweizer Duell
Kämpferische Töne waren vor der Partie vor allem von Winterthurer Seite zu vernehmen. „Auf neutralem Terrain wird ein neues Kapitel aufgeschlagen", war sich Winterthurs Assistenztrainer Marco Rusterholz sicher. Die Red Ants zeigten denn auch während 60 Minuten grossen kämpferischen Einsatz, in den entscheidenden Momenten setzte sich die spielerische Klasse von Piranha Chur aber durch. Den finalen Stich konnte Seraina Ulber den Winterthurerinnen erst in der 58. Minute versetzen, als sie ins leere Tor zum 7:4 traf - nur wenige Minuten vorher humpelte Ulber nach einem Sturz über die Bande angeschlagen zurück zur Bank. Der fünfte Red Ants-Treffer 27 Sekunden vor der Sirene kam zu spät.
Ausgeglichenes Spiel
Zweimal gelang jeder Equipe ein optimaler Start zu Drittelsbeginn. Im ersten Abschnitt trafen die Churerinnen mit den ersten beiden Chancen zum 2:0, im zweiten Drittel waren es die Winterthurerinnen, welche zum 3:3 ausglichen. Danach setzten die Winterthurinnen vor allem auf die physische Komponente, während Chur mit spielerischen Mitteln den Erfolg suchte - und auch fand, wenn auch spät. Erst im Mitteldrittel setzten sich die Piranhas ab. Erst beantwortete Corin Rüttimann den erneuten Winterthurer Ausgleich mit dem 5:4 (44.), ehe Sonja Putzi einen Konter in der 54. Minute erfolgreich abschloss. Bis zu Ulbers Siegessicherung mussten die Churerinnen aber noch bange Momente überstehen.
Churer Selbstvertrauen intakt
„Wir waren gefasst auf eine harte Partie", meinte Churs zweifache Torschützin Putzi nach dem hartumkämpften, ja teilweise gehässigen Spiel. Die Davoserin freute sich vor allem über ihre beiden Tore - die ersten notabene in dieser Saison. „Es war lange unsicher, dass ich überhaupt mitkommen kann, darum freut es mich jetzt natürlich doppelt, dass es endlich geklappt hat." Ans Halbfinale mag Putzi noch gar nicht denken. „Erst spielen wir noch gegen Frederikshavn, danach können wir uns dann mit Halbfinalspielen befassen", mahnt sie. Dass die Piranhas noch viel erreichen können, davon ist aber auch sie überzeugt. „Das Selbstvertrauen ist sehr gross nach den letzten Partien."
Casutt: ,„Überzeugt, dass wir gewinnen"
Winterthurs Captain Sina Casutt war vor allem wichtig, dass ihre Equipe einen Schritt nach vorne gemacht hat. „Auf unserer Leistung lässt sich aufbauen, Vorwärtsschauen ist jetzt angesagt", so ihre kämpferische Ansage. Mit „Vorwärts" ist vor allem die Partie gegen die Tigers Prag gemeint. „Ihre Spielweise ist bekannt, da wir bereits am Czech Open gegen sie gespielt haben", so Casutt, welche überzeugt ist, dass vor allem die grosse Turniererfahrung ihrer Truppe ein entscheidender Vorteil sein könnte. Von allfälliger Müdigkeit - die Red Ants spielten die Partie mit zwei Linien durch - wollte sie nichts wissen. „Wir haben genug Zeit uns zu regenerieren, wir werden morgen gewinnen", ist sie überzeugt.
Piranha Chur - Red Ants Rychenberg Winterthur 7:5 (3:1, 1:2, 3:2)
Sports Centre, Koceni (Lettland) - 175 Zuschauer. - SR: Bartosek/Bartosek (Tschechien).
Tore: 5. (4.52) Marti (Kujala) 1:0. 6. (5.47) Anderegg (Rüttimann) 2:0. 10. Stadelmann (Scheidegger) 2:1. 14. Putzi (Kujala) 3:1. 22. Dirksen 3:2. 24. Stadelmann (Nötzli) 3:3. 40. Anderegg (Ulber) 4:3. 43. (42.58) Frick (Stettler) 4:4. 44. (43.53) Rüttimann (Streiff) 5:4. 54. Putzi (Gabathuler) 6:4. 58. Ulber (Anderegg) 7:4. 60. Hofstetter (Nötzli/Ausschluss Gabathuler) 7:5.
Strafen: je 2mal 2 Minuten.
Piranha Chur: Vitetti; Arpagaus, Streiff; Gabathuler, Marti; Kornberger, Sgier; Anderegg, Rüttimann, Ulber; Pasanen, Kujala, Putzi; Russi, Rossier, Zwinggi; Dominioni.
Red Ants Rychenberg Winterthur: Christianova; Casutt, Nötzli, Ordell, Eberle; Scheidegger, Stadelmann, Hofstetter; Stettler, Dirksen, Kathriner; Frick.
Bemerkungen: Piranha Chur ohne Fausch, Wohlgemuth (überzählig). - 24. Lattenschuss Anderegg, 51. Timeout Piranha Chur, 57. Timeout Red Ants Rychenberg Winterthur.