10.
2010
Piranha Chur steht im Finale
In der sechsten Minute der Verlängerung kannte die Freude keine Grenzen mehr. Wie Gummibälle sprangen die Churer Spielerinnen in die Luft. Eben hatte Géraldine Rossier das entscheidende 7:6 gegen Classic erzielt. Einfach mal draufgehalten, meinte die Igiserin strahlend einige Minuten später. Es war vollbracht: Piranha Chur erreichte bei der erstmaligen Europacup-Teilnahme gleich den Final. „Das hat Nerven gekostet", sprach Trainer Mark van Rooden danach aus, was alle Beteiligten dachten.
Churer Startprobleme
Die Nervosität war den Churerinnen zu Beginn deutlich anzumerken. Kaum ein Pass, der gerade gespielt werden konnte, kaum ein Schuss, der auf dem finnischen Tor landete. Dafür spielten diese ihre ganze Routine aus. Dreimal ging Classic bis zur ersten Pause in Führung, dreimal gelang Chur mit grossem Aufwand der Ausgleich. Im Mittelabschnitt musste gar das Schlimmste für die Churerinnen befürchtet werden. bis auf 6:4 zog Classic bis zur zweiten Pause weg. Einzig Katrin Zwinggi traf in der 33. Minute für Chur.
In die Bresche gesprungen
„Erst als wir nichts mehr zu verlieren hatten, kamen wir ins Spiel", analysierte Trainer van Rooden nach Spielschluss. In die Bresche sprangen Spielerinnen des dritten Blocks, welche sonst meist im Schatten der Teamleaderinnen stehen. Michelle Russi traf in der 48. Minute zum wichtigen 6:5 Anschlusstreffer. Nun war der Knopf gelöst. Die Churerinnen drängten die müder werdenden Finninnen immer weiter zurück in die Abwehr. Der Ausgleich von Seraina Ulber (54.) war nur eine Frage der Zeit.
Titelchancen intakt
Ich hatte nur Angst, dass wir noch ein Kontertor hinnehmen müssen", bangte van Rooden in den letzten Minuten. Doch die Churerinnen waren im „Flow". Eine Überzahlsituation kurz vor Schluss wurde zwar noch ausgelassen, doch in der Verlängerung stand Rossier am richtigen Ort. „U huara geil", nannte die Igiserin das Gefühl den Final erreicht zu haben, „ich bin so glücklich, dass es geklappt hat.". Im Final gegen den schwedischen Favorit IKSU (14 Uhr MEZ) haben die Churerinnen durchaus Erfolgschancen, wenn sie an die Leistung im letzten Drittel anknüpfen. Zuvor heisst es aber Abschalten, regenerieren - und geniessen
Piranha Chur - Classic 7:6 n.V. (3:3, 1:3, 2:0, 1:0)
Olympic Centre Valmiera (Lettland). - 130 Zuschauer. - SR Bartosek, Bartosek (Tschechien).
Tore: 3. Saarinen (Eskola) 0:1. 11. Marti 1:1. 14. Luomaniemi (Ausschluss Marti) 1:2. Rossier 2:2. 19. (18.23) Ulber 3:2. 19. (18.54) Pöllänen 3:3.25. (24.01) Sarinen (Rantala) 3:4. 25. (24.28) Saarinen (Penalty) 3:5. 33. Zwinggi (Rossier) 4:5. 39. Saarinen (Rantala) 4:6. 48. Russi (Kujala) 5:6. 54. Ulber (Rüttimann) 6:6. 66. Rossier (Gabathuler) 7:6.
Strafen: je 2mal 2 Minuten.
Piranha Chur: Vitetti; Arpagaus, Streiff, Marti, Gabathuler; Anderegg, Rüttimann, Ulber; Pasanen, Kujala, Putzi; Russi, Rossier, Zwinggi; Dominioni.
Classic: Mäkihonko; Yläsuo, Lahtinen; Korhonen, Tuominen; Luomaniemi, Saarinen, Sipilänen; Rantala, Rantanen, Pöllänen.