10.
2010
Red Ants scheitern hauchdünn an IKSU
Wenn zwei Teams von einem „erwartet hartumkämpften Spiel" nach Spielschluss sprechen, ist dies oft eine nett gemeinte Floskel gegenüber der unterlegenen Equipe. Im Halbfinalspiel zwischen den Red Ants und IKSU war sie aber ernst gemeint. Rein optisch besassen die Schwedinnen zwar mehr Spielanteile, doch zeigten die Winterthurerinnen einerseits eine sehr hohe Effizienz und vor allem eine tolle Moral. Trotz Dauerdruck im ersten Drittel führten sie nach zwei Freistosstoren in der 19. Minute mit 2:1.
Kurze Tempoerhöhung
Die Taktik der steten Nadelstiche hätte sich beinahe ausbezahlt. Nach Natalie Stadelmanns 3:1 (22.) schien sich ein Schweizer Erfolg abzuzeichnen. Doch die Schwedinnen waren nun gereizt und erhöhten kurzerhand das Tempo. Drei Tore in drei Minuten waren die Folge, erneut mussten die Red Ants einem Rückstand nachlaufen. IKSU liess danach aber die Zügel wieder schleifen und die Winterthurerinnen kämpften sich Minute für Minute zurück ins Spiel. Zu einem weiteren Torerfolg reichte es im Mitteldrittel aber nicht mehr.
Spannende Schlussphase
Nach Susanne Ekbloms glückhaftem 5:3 schien die Partie vorentschieden, doch Andrea Hofstetter, welche zuvor zu allen Winterthurer Treffern die Vorlage gab, traf eine Zeigerumdrehung später zum 5:4 (48.). Die Red Ants waren nun dran, doch erneut legte IKSU nach einem Freischlag wieder nach (52.). Die Zeit schien den Winterthurerinnen davonzulaufen, ehe Silvana Nötzli mit einem Schlenzer von der Mittellinie ihrem Team nochmals neue Hoffnung schöpfte (58.). Zum erneuten Ausgleich reichte die Zeit nicht mehr.
Schweizer Ärger
Zu reden gab aus Schweizer Sicht vor allem die Schiedsrichterleistung. Drei Sekunden vor Spielschluss sprachen die lettischen Referees eine Zweiminuten-Strafe gegen Jenny Gustafsson aus. Zweimal wollten die Red Ants zum Freischlag in der Spielecke ansetzen, zweimal pfiffen die Schiedsrichter aber wieder ab. Beim dritten Mal war dann die Luft draussen. „Ein klares Bodenspiel", sah Assistenztrainer Marco Rusterholz vor dem Freischlag. „Schade, dass die besten Teams hier sind, aber die Spielleiter nicht immer auf der Höhe sind", ärgerte sich auch sein Chef Rolf Kern.
„Die Zeit wird kommen"
Verloren haben die Red Ants aber nicht wegen den Schiedsrichtern. Die Schwedinnen überzeugten mit einer grösseren spielerischen Klasse und drei sehr ausgeglichen Linien. Einzig bei der Einstellung müssen sich die Schwedinnen, welche nach Spielschluss mehrfach betonten, wie wichtig ihnen der EuroFloorball Cup sei, Abstriche gefallen lassen. Zeitweilig schienen sie in Schönheit zu sterben. Anders die Red Ants, welche nie aufgaben und IKSU mit ihrem generösen Einsatz an den Rand einer Niederlage drängten. „Die Zeit wird kommen, dass wir auch gegen die Schwedinnen gewinnen", machte sich Hofstetter Mut.
IKSU (SWE) - Red Ants 6:5 (1:2, 3:1, 2:2)
VOC; Valmiera (LVA) - 97 Zuschauer
SR: Larinovs, Gross (LVA)
Tore: 16:45 Söderqvist (Alfredsson) 1:0, 18:17 Stadelmann (Hofstetter) 1:1, 18:45 Nötzli (Hofstetter) 1:2, 22:22 Stadelmann (Hofstetter) 1:3, 23:28 Edberg (Wikström) 2:3, 25:37 Wikström (Wibron) 3:3, 26:15 Eiremo (Andersson T.) 4:3, 47:20 Ekblom (Wikström) 5:3, 48:12 Hofstetter (Stadelmann) 5:4, 51:05 Söderqvist (Wikström) 6:4, 58:17 Nötzli 6:5
Strafen: 08:20 Andersson N. 2', 10:03 Nötzli 2', 12:39 Andersson N. 2', 14:27 Edberg 2', 37:09 Andersson N. 2', 59:57 Gustavsson 2'
IKSU (SWE): Alfredsson; Andersson N., Ekblom, Eriksson M., Gustavsson, Wibron, Wilhelmsson; Andersson T., Edberg, Eiremo, Eriksson F., Gidlund, Norström, Rydfjäll, Söderqvist, Wikström
Red Ants: Christianova; Auer, Casutt, Eberle, Kunz, Nötzli, Ordell; Dirksen, Frick, Hofstetter, Kathriner, Meienhofer, Piotrowska, Scheidegger, Stadelmann, Stettler