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Rychenberg im Champions Cup ausgeschieden
Nach zwei weitgehend ausgeglichenen Dritteln im Rückspiel des Champions-Cup-Viertelfinals zeigt sich Mlada Boleslav gnadenlos effizient, während sich der HCR mit dem Toreschiessen schwer tut. Durch mehrere Treffer ins leere Tor kommt «Bolka» mit dem 9:2 zu einem etwas hohen, aber eindeutig verdienten Sieg und steht im Halbfinal.
Auch der tschechische Nationalgoalie Lukas Bauer im Tor von Mlada Boleslav musste im dritten Drittel des Spiels gegen Rychenberg einige tolle Paraden zeigen. Gegen Flavio Graf rettete ihn sogar der Pfosten - und wenige Augenblicke später schoss Adam Delong das 6:1 ins leere Winterthurer Tor.
In der animierten Startphase, als beide Teams ohne grosse Bedenken das erste Tor suchten und ihre Gegner früh störten, erspielte sich Nico Mutter die beiden ersten guten Möglichkeiten für den HCR. In der 6. Minute fing Levin Conrad einen Ball im Pressing ab und traf abgeklärt zum 1:0 aus Sicht der Gäste.
Dieselbe Abgeklärtheit zeigt Adam Delong besonders gerne im Spiel gegen Schweizer Teams. Filip Zakonov lenkte ein Zuspiel des tschechischen Nationalstürmers in der 11. Minute zum 1:1 ab, fünf Minuten später drückte Delong von der Spielmacher-Position im Powerplay ab und traf über Eric Kunz' linke Schulter zum 2:1 ins Lattenkreuz.
Mit dem Messer am Hals
Mit der Führung im Rücken versuchte Mlada Boleslav, das Spiel ein wenig zu beruhigen. Das Mitteldrittel bot weniger Torchancen auf beiden Seiten, nach einem Seitenwechsel hinter dem Tor in der 32. Minute wurde erneut Zakonov angespielt, der aus der Halbdistanz zum 3:1 traf. In einer engen und intensiven Partie nahm Rychenberg somit eine Zwei-Tore-Hypothek ins Schlussdrittel - die Gäste brauchten einen Sieg nach 60 Minuten, um die Verlängerung zu erzwingen. Ein Unentschieden hätte Mlada Boleslav zum Einzug in den Halbfinal gereicht.
Es waren fatale 18 Sekunden, die letztlich zur Vorentscheidung gegen den HCR führten: Erst bediente Tobias Studer mit einem Fehlpass von hinter dem eigenen Tor Martin Tokos, der sich nicht zweimal bitten liess. Dann nützten die Tschechen einen Konter mit drei gegen zwei Feldspielern zum 5:1 aus, es lief die 43. Spielminute.
In der Folge nahmen die Winterthurer einige Risiken, spielten früh ohne Goalie Kunz - zu mehr als dem zweiten Treffer durch Studer in der 54. Minute reichte es nicht mehr, was einerseits am stark spielenden Lukas Bauer und andererseits an der etwas mangelhaften Effizienz der Eulachstädter lag. Boleslav traf noch dreimal ins leere Tor, beim Tor zum 9:2-Schlussresultat in der 55. Minute sprintete Eric Kunz noch zurück in sein Gehäuse.
Mit einigen verletzungsbedingten Absenzen im Sturm (Maurer, C. Mutter, Püntener) war die Aufgabe für den HCR im Rückspiel des Champions-Cup-Viertelfinals etwas zu schwierig, um gegen ein starkes Mlada Boleslav auf ein Weiterkommen zu hoffen. Die Tschechen stehen genau wie ihre Landsleute von Tatran nach dem Sieg gegen Zug sowie den SSL-Giganten Falun und Storvreta im Halbfinal.
Champions Cup Männer 2026, Rückspiel Viertelfinal
Florbal Mlada Boleslav - Rychenberg Winterthur 9:2 (2:1, 1:0, 6:1)
MSH Mlada Boleslav, 658 Zuschauer. SR Lastovicka/Cizek
Tore: 6. Conrad 0:1. 11. Zakonov (Delong) 1:1. 16. Delong (Lund) 2:1 (Überzahltor). 32. Zakonov (Stransky) 3:1. 43. (42:20) Tokos 4:1. 43. (42:38) Zakonov (Varecha) 5:1. 52. (51:25) Delong (Tokos) 6:1 (ins leere Tor). 53. Stransky (52:25) 7:1 (ins leere Tor). 54. (53:19) Lund (Tomasik) 8:1 (ins leere Tor). 54. (53:45) Studer (Aeschimann) 8:2 (ohne Torhüter). 55. (54:05) Wiener (Tomasik) 9:2.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Mlada Boleslav. 1mal 2 Minuten gegen Rychenberg Winterthur
Florbal Mlada Boleslav: Bauer; Feigl, Zakonov; Suchanek, Zoufaly; Hemerka, Fort; Varecha, Wiener, Stransky; Lund, Tomasik, Sladek; Delong, Naava, Tokos.
Rychenberg Winterthur: Kunz; Aeschimann, Larsson; Conrad, Wöcke; Boman, Rutz; Studer, Oesch, Weissbach; N. Mutter, Jaaranen, T. Graf; F. Graf, Stüdeli, Matt.
Bemerkungen: 52:25 Timeout Mlada Boleslav. Filip Zakonov und Oskar Weissbach als beste Spieler ausgezeichnet.