10.
2013
Tampere Splitter Teil 2
Fast schon sommerliches Wetter in Tampere. Wer hätte das gedacht. Futter für unsere Splitter.
Sommer, Sonne, Sonnenschein - so präsentierte sich Tampere am Donnerstag. Nach dem fast traumatischen Regen-Aufenthalt vor einem Jahr in Umeå war der herrliche Tag eine angenehme Überraschung. Okay, Sonne in Tampere zu dieser Jahreszeit heisst einfach, dass man Mütze und Handschuhe zuhause lassen kann. Die Teams und die zahlreichen Fans nutzten den Tag auch zu ausführlichem Sight-Seeing. Die Alligatoren zogs an einen nahegelegenen See oder in die Innenstadt - um dort ein Foto von den mit Classic-Shirts verkleideten Statuen zu machen -, die Piranhas hatten nach ihrem Training ein ganz besonderes Ziel. Im Sommerhaus der Familie Karjalainen wurden die Spielerinnen von der Mutter von Neo-Piranha Mia Karjalainen mit Speis und Trank empfangen. Nach dem obligaten Saunabesuch sollen sich einige Fische auch im zwölf Grad kalten Wasser abgekühlt haben. Was ein rechter Piranha ist, der lässt sich auch von diesen Temperaturen nicht abschrecken.
Kein Touristenführer
Eine besondere Sache ist der Champions Cup auch für die Malanser Finnen Tommi Aro und Lauri Kapanen. Letzter musste zugeben, dass er sich schlecht als «Touristen-Führer» eignet. «Ich komme aus Helsinki, ich habe keine Ahnung was, wo in Tampere ist», musste Kapanen zugeben. Zum besseren Verständnis: Das Verhältnis zwischen Tampere und Helsinki ist ungefähr so wie das zwischen Basel und Zürich. Keine innige Liebe also. «Aber die Jungs sind sehr selbständig», beruhigt Kapanen. Wichtig sind seine Dienste aber vor allem als Übersetzer. Kein Wunder: Finnisch bleibt für alle Nicht-Finnen ein Buch mit sieben Siegeln. Auch beim besten Willen kann aus den Worten mit den vielen i's und ä's nichts abgeleitet werden. Unser Wort der Woche ist bisher «Ratsastustarvikkeiden Erikoisliike». Es stand über dem Eingang eines Modegeschäfts. Wer das dreimal hinterenander schnell aussprechen kann, erhält ein Lapin Kulta von uns.
Kein Wechsel
Unihockey wurde auch noch gespielt in der Tampere Areena. Diese befindet sich übrigens gleichneben einer Paintball-Arena. Dass sich der Spielereingang gleich dort befindet, ist aber unbeabsichtigt, wurde uns mitgeteilt. Zeitweilig fast wie beim Paintball kamen sich wohl die Spielerinnen von Sveiva Oslo in ihrem Spiel gegen Classic vor. Als die Kräfte der Norwegerinnen im letzten Drittel immer mehr nachliessen, fielen die Tore wie reife Äpfel vom Baum. Fünf Tore schossen die Finninnen im letzten Drittel innert sieben Minuten. Einen Torhüterwechsel gab es aber nicht bei Sveiva. Das hatte auch einen Grund. Ersatzhüterin Mahlin Dahler hatte sich verletzt, sodass Verteidigerin Ingrid Ghosh als Torhüterin «verkleidet» wurde. Nach jedem Gegentor folgten bange Blicke zum Cheftrainer. Sie hatte aber Glück. Die Nummer 1 Hanne Lier Nilsen hielt bis zum bitteren Ende (1:10) durch.
Kein Essensbeitrag
Immer wieder werden wir gefragt, wie das Essen für die Journis sei. Wir können uns diese Frage beim besten Willen nicht erklären. Ironie beiseite: Mit Altersmilde ist es wohl zu erklären, dass uns das Thema Essen gar nicht mehr so interessiert. Der Vollständigkeit halber sei es erwähnt: Ja, es gibt ein kleines Büffet und heute schmeckte das braune Heisswassergetränk fast schon nach Kaffee. Über die Grösse des Büffets schweigen wir uns aus und zitieren lieber eine Piranha-Spielerinnenmutter (Name der Red. bekannt): «Jö, ist das alles. Werdet ihr da satt?». Wie gesagt, wir haben gelernt, dass es Wichtigeres gibt.
Kleiner Fehler
Für einen Schmunzler sorgte das Bündner Regional-Fernsehen «Tele Südostschweiz» (TSO), welches mit einem Reporter in Tampere anwesend ist. Bei der Übermittlung des Namens Christian Joss in die Schweiz- der Bruder von Alligator-Verteidiger Martin Joss wurde von TSO interviewt - gab's einen kleinen Fehler: