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Tatran gewinnt den Champions Cup!
Tatran Stresovice gewinnt den Champions Cup der Männer und ist als erstes tschechisches Team die beste europäische Clubmannschaft. Im Final in Prag liegt der tschechische Rekordmeister fast das ganze zweite Drittel in Rückstand, weist Falun dann aber mit vier Treffern im Schlussdrittel in die Schranken.
Es war eine emotionsgeladene Partie, die die beiden Schweizer Schiedsrichter Josef Fässler und Benjamin Schläpfer in der rappelvollen Arena Sparta leiteten. Vor 1450 lautstarken, mehrheitlich tschechischen Fans war Tatran nur auf dem Papier die Gastmannschaft im Finale des Champions Cups, der diese Saison erstmals im neuen Format mit je zwei Teilnehmern pro Geschlecht aus den vier Top-Ligen Europas stattfand.
Anders als bei den Frauen am Freitagabend wurde am Samstag auch tatsächlich Geschichte geschrieben. Erstmals seit 2005, als Wiler den Europacup auf Schweizer Boden feiern konnte, gewann kein Team aus Schweden oder Finnland die Trophäe. Bei den Frauen gewannen gar seit Januar 2008 (UHC Dietlikon) nur Teams aus Schweden.
Tatran gelang ein guter Start ins Spiel, Havlas traf in der 7. Minute erstmals für den 17-fachen tschechischen Meister. Emil Ruud und Alexander Galante Carlström (in Überzahl) trafen dann aber für den Favoriten zur Pausenführung. Diese hatte bis zur 39. Minute, als Martin Sindelar - er hatte im September gegen Köniz beim 5:2-Sieg im Hinspiel drei Tore erzielt - das Skore zum 2:2 ausglich.
Die Schweden sind nicht unbesiegbar
Es schien etwas in der Luft zu liegen, nicht nur aufgrund des Ausgleichs gingen die tschechischen Fans mit positiver Aufregung in die letzten 20 Minuten des europäischen Clubwettbewerbs. Falun wirkte ein kleines bisschen überheblich, schien sich seiner Sache etwas zu sicher. Gewinnen am Ende wirklich immer die Schweden? Nein.
Knapp zehn Minuten vor Schluss führte Tatran erneut, Ondrej Sadlo hatte getroffen. Nun nützte das Prager Team das Momentum und erhöhte binnen weniger als drei Minuten auf 5:2. Marek Benes traf in Überzahl und bediente 40 Sekunden später Tomas Hanak. Nach dem Anschlusstreffer durch Alexander Galante Carlström (54.) erhöhte Havlas mit seinem zweiten Treffer auf 6:3. Das letzte Tor der Partie durch Malte Lundmark fünf Sekunden vor der Sirene war nur noch Resultatkosmetik.
Somit gewinnt Tatran nach dem deutlichen Viertelfinal gegen Floorball Köniz Bern und dem dramatischen Halbfinal gegen Wiler-Ersigen den Champions Cup. Dass genau wie bei den Frauen ein Schweizer Team im Halbfinal gegen das spätere Siegerteam ausschied, dürfte ein schwacher Trost sein.