06.
2009
Titelverteidiger nicht am Europacup
Seit Jahren beklagen sich die europäischen Spitzenteams über die hohen Kosten einer Teilnahme am Europacup oder Euro Floorball Cup, wie das Turnier umbenannt wurde. Zwischen 20‘000 und 30‘000 Franken zahlte beispielsweise der Schweizer Meister Wiler-Ersigen für eine Teilnahme am Finalturnier. Gefordert wurde seit langem eine höhere Entschädigung des Organisators, des internationalen Unihockeyverbandes IFF. Bislang stiessen die Forderungen auf taube Ohren.
Zu hohe Kosten
Nun machen die schwedischen Teams aber ernst. Bereits seit einiger Zeit gab Vizemeister Warberg den Verzicht auf das Qualiturnier in der Schweiz bekannt. Zu hohe Kosten lautete damals die Begründung. Nun zog auch Meister und Europacup Teilnehmer AIK Stockholm, der neue Verein des Schweizer Natistürmers Emanuel Antener, seine Teilnahme zurück. Der sportliche Anreiz sei zu klein um den finanziellen Aufwand zu rechtfertigen, ist auf der AIK-Webpage als Begründung nachzulesen.
Beiträge gekürzt
Hintergrund ist, dass der schwedische Verband erst seine Beiträge an seine Teilnehmer erhöhen wollte, den finanziellen Zuspruch nun aber wieder gekürzt hat. Für die Teilnahme am letzten Finalturnier in Winterthur erhielten die schwedischen Teams vom Landesverband 147‘000 Kronen (rund 21‘000 Franken). Für den Trip nach Dänemark hätte es nur noch 50‘000 Kronen (rund 7000 Franken) gegeben. Die Differenz mag AIK ab sofort nicht mehr selber tragen. „Wir haben drei Jahre teilgenommen und alle Spiele gewonnen. Die Verantwortung für die internationale Entwicklung liegt in den Händen des IFF, nicht bei den Vereinen", sagt AIK-Vorstandsmitglied Johan Nilsson gegenüber dem schwedischen Innebandymagazinet.
Teilnehmerfeld noch unklar
Bei den Frauen hat EC-Titelverteidiger IKSU seine Teilnahme zugesichert, die Zusage von Meister Balrog fehlt aber noch. Ob das Männerturnier tatsächlich ohne schwedischen Teilnehmer über die Bühne geht, ist noch unklar. Die Antwort Warbergs auf die Frage, ob sie den freien, direkten Startplatz von AIK übernehmen wollen, steht noch aus. Wie gross - besser gesagt klein - der Stellenwert des Europacups für die schwedischen Teams ist, zeigt aber die Aussage von AIK-Stürmer Kalle Nilsson. „Wir müssen die Absage akzeptieren, nun konzentrieren wir uns noch mehr auf die Meisterschaft. Schwedischer Meister zu werden, ist sowieso das grösste für einen Unihockeyspieler."