10.
2012
Umea-Splitter, Teil 4
Noch einmal gibt es einige bunte Geschichtchen in unseren Splittern rund um den Champions Cup in Umea.
Geister-Talk
Nach dem verlorenen Halbfinal unterhielt sich unihockey.ch mit Natalie Stadelmann darüber, wie nach der Klatsche gegen IKSU das Team für das Bronzespiel vom nächsten Tag wieder aufzubauen sei. „Da müssen die älteren Spielerinnen wie ich den Jungen sicher helfen - das Problem ist nur, dass ich selber jeweils einige Stunden brauche, um solche Partien zu verdauen", sagte Stadelmann. Was beiden Seiten zu dem Zeitpunkt nicht mehr präsent war: Am Champions Cup wird das Bronzespiel gar nicht ausgetragen. Per SMS klärte man sich einige Minuten danach gegenseitig mit einem Smiley auf.
Übersicht verloren
Apropos Stadelmann: die wievielte Europacup-Teilnahme der Schweizer Rekord-Internationalen es der Champions Cup in Umea war, weiss Stadelmann nicht mehr. «Vermutlich die 13., es können aber auch mehr sein, ich hab keine Statistik geführt», mutmasst die 33-jährige. Kein Wunder ging die Übersicht verloren. Ihren ersten Europacup bestritt Stadelmann blutjung mit 15 Jahren 1994 in Chur. Damals noch für den HC Rychenberg. Zum Vergleich: Ihre jetzige Teamkollegin Lara Heini kam wenige Monate nach dem Turnier in Chur zur Welt...
Kein Bier
Zum Thema Alkohol in Sportstadien haben wir ein nettes Beispiel. Während in der Schweiz ein Aufschrei der Entrüstung durchs Lande ging, als die Polizeidirektoren ein Alkohol-Ausschanksverbot in Schweizer Sportarenen ankündeten, ist das Problem in Schweden schon lange gelöst. Alkohol darf ganz einfach nicht an öffentlichen Plätzen getrunken werden. So gibt es logischerweise auch kein Bier in der Gammlia Arena. Es sei gesagt: Sport kann auch ohne Alkohol ertragbar sein. Die Storvreta-Fans schaffen es auch ohne ein Spiel lang durchzusingen.
Weihnachten in Umea
Eine Neuerung gabs bei der Übergabe des Siegerpokals. Nicht wie bis anhin auf dem Spielfeld wurde der Champions Cup dem Siegerteam überreicht, sondern - ähnlich wie im Fussball - mitten auf der Tribüne. Etwas in die Hosen ging dann aber das «Feuerwerk» beim anschliessenden Jubelfoto der IKSU-Damen. Aus zwei Kanonen wurden goldene Bänder in die Luft geschossen. Mit etwas zu viel Pfupf, wie sich später zeigte. Einige der goldenen Bänder blieben an der Hallendecke hängen, so dass beim nachfolgenden Männerfinal ein Hauch von Weihnachten herrschte. Während dem Spiel fiel ein goldenes Band denn auch prompt aufs Spielfeld. Alexander Bodén machte kurz einen auf Putzfrau und warf das Band über die Bande. Der ballführende Storvreta-Spieler blieb fairerweise stehen und wartete bis Bodén wieder auf seiner Position war.
Lights off
Ganz zuoberst auf der Tribüne waren die Presseplätze in der Gammlia Arena eingerichtet. Die Sicht aufs Spielfeld war so ungewohnt wie vorzüglich - wenn denn keine Zuschauer vor den Presseleute sassen. Die überzähligen Classic-Spielerinnen machten sich fast einen Spass daraus direkt vor der Medientribüne Platz zu nehmen. Ob sie so wohl auf Interviews hofften? Ärgerlich war aber vor allem, dass die Plätze im Halbdunkel waren. Tippen war manchmal Glückssache. Livetickerer Reto Voneschen war denn auch öfters laut fluchend zu hören.. Überhaupt hatten die Organisatoren grosse Freude am Hallenverdunkeln. In den meisten Pausen wurde das Licht abgestellt, so dass die Ersatzspieler im Halbdunkel den Torwart einschiessen durften, während einige Meter daneben die lokalen Showgrössen (Cheerleader, Sänger und Break-Dancer) eine kleine Kostprobe gaben.