10.
2010
Valmiera Splitter Teil 4
Spiel des Lebens
Den 8. Oktober wird Géraldine Rossier wohl nicht so rasch vergessen. Der jungen Bündnerin gelang heute fast alles. Zwei Tore und ein Assist schoss sie beim 7:6 ihrer Piranhas im Halbfinal. „Das war wohl das Spiel ihres Lebens", lobte auch Trainer Mark van Rooden. Auf der Tribüne wurde das unihockey.ch Team bereits gefragt, ob Piranha auch eine Schwedin im Kader habe. Mit ihren wehenden blonden Haaren gleicht Rossier tatsächlich einer Nordländerin. Die besondere Aussprache des lettischen Speakers („Tschäääraldiiin Rossieee") tat sein übriges. Als besonderes Highlight durfte sie auch erstmals an eine Pressekonferenz. Eine ungewohnte Sache. „Mein Englisch ist doch so schlecht", schmunzelte Rossier nach ihren Aussagen auf Deutsch.
Heftiges Dementi
Als Mitarbeiterin könnte unihockey.ch wohl auch Red Ants Stürmerin Andrea Hofstetter verpflichten. Als keiner der wenigen Journalisten nach dem ersten Halbfinal eine Frage stellen wollte, nahm sie das Heft in die Hand. „Ich habe auf unihockey.ch gelesen, dass ihr den EuroFloorball Cup nur als Teambuildingsevent seht", fragte sie die IKSU-Vertreter frech. Heftigst wurde dies umgehend dementiert. „Wir sind zwar schon seit 10 Tagen zusammen, da wir direkt vom letzten Meisterschaftsspiel aus Göteborg nach Lettland reisten, aber das Turnier ist uns sehr wichtig", stellte Natispielerin Josefine Eiremo klar.
Zu früh und zu spät
Andrea Hofstetters Mutter wollte das Halbfinalspiel der Red Ants um keinen Fall verpassen. Bereits eine Stunde vor Spielbeginn war sie in der Halle. Der Eifer hatte aber einen Hintergrund. Wie es sich gehört, hatte sie auf unihockey.ch nachgeschaut um welche Zeit das Spiel beginnt. 10 Uhr stand dort - leider war dies aber „Schweizer-Zeit" gemeint. Lettland kennt die Sommerzeit nicht, so konnte Mama Hofstetter für einmal auch das ganze Einlaufprozedere mitverfolgen. Ganz andere Zeit-Sorgen hatte dagegen das unihockey.ch Team. Die Wecker wurden vergessen zu stellen, so öffneten wir die Laptops erst wenige Sekunden vor Spielbeginn...
Vorbildlicher Pressechef
Dass unihockey.ch verschlafen hatte, lag aber nicht an irgendwelchen ausschweifenden vorabendlichen Tätigkeiten. Zwar wurden wir von den lettischen Kollegen zu einer Brauerei-Besichtigung eingeladen, doch verlief diese sehr friedlich. Bestnoten erhält von uns der lokale Presseverantwortliche Didzis Ozols, welcher fliessend deutsch spricht („die deutschen Zeichentrickfilme waren früher viel besser als die brutalen russischen") und sich allen möglichen kleinen und grossen Probleme annimmt. Auch die Vorbereitung seiner TV-Crew war vorbildlich. Damit die Aufnahmen der Web-TV-Aufnahmen möglichst professionell daherkommen, schickte er die Kameraleute vor dem Europacup zum schwedischen Sportsender TV4, welcher regelmässig Unihockey-Spiele überträgt.
Der nervöse Viktor
Ältere Semester können sich vielleicht noch an den ehemaligen Pixbo-Torhüter Joakim Agren erinnern. Der leicht hypochondrisch veranlagte Goalie war mit seinem Tick alle zehn Sekunden den Sitz eines Ausrüstungsteil zu überprüfen ein Paradebeispiel für Mark Wolfs Buch „Torhüter sind anders". Ein neues Kapitel würde in diesen Tagen Storvreta-Hüter Viktor Klinsten schreiben. Der junge Mann, in der letzten Saison zum Torhüter des Jahres gewählt, geht definitiv in die Kategorie „bitz an Egga ab". Mit Faustballen wie einst Klaus Thomforde macht er sich nach jeder Parade neuen Mut, mit lautem Fluchen wird ein Gegentreffer verarbeitet und jeder Angriff seiner Vorderleute mit einem lautstarken „Go Storvreta" begleitet. Dazu wird wie einst Agren dauernd der Sitz der Ausrüstung überprüft. Wir empfehlen ein wenig Roger-Tönzsche-Gemütlichkeit, nicht dass der junge Hüter nicht irgendwann mal einen Nervenzusammenbruch erleidet...