02.
2019
Doppelt Piranha nach?
Piranha Chur winkt bereits der zweite Titel der Saison. Doch die Kloten-Dietlikon Jets fühlen sich im Cup-Wettbewerb wesentlich wohler. Ein Duell auf Augenhöhe.
Und dann passierte es doch noch: im 18. und letzten Qualifikationsspiel der Saison unterlag Piranha Chur zu Hause den Wizards Bern Burgdorf mit 4:6. Es war die erste Churer Niederlage in dieser Saison, zuvor marschierten sie regelrecht durch die Qualifikation. Nach 31 Minuten und einem Hattrick von Selma Bergmann - die U19-Nationalspielerin legte später zwei weitere Tore nach - lagen die Piranhas mit 0:4 zurück, ein seltenes Bild.
Ob diese Niederlage für den anstehenden Cupfinal ein gutes Omen ist? Vielleicht ist es aber auch ein Weckruf zur genau richtigen Zeit. Bei 17 Siegen in Folge kann sich schliesslich schnell einmal der Schlendrian einschleichen. Und Chur hat ja schon in der letzten Saison praktisch alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Wie beispielsweise den Cupfinal gegen die Red Ants, als sie den Wettbewerb nach fünf Jahren und zwei verlorenen Finals erstmals wieder gewannen.
Routiniers dominieren
Schon siebenmal gewann Finalgegner Dietlikon den Cup. Dabei schlugen sie auch zweimal Piranha Chur (2008 und 2017) - es waren übrigens die bis anhin einzigen Duelle der beiden Dominatoren im Schweizer Frauen-Unihockey, die sich in zwölf der letzten 13 Meisterschaftsendspielen gegenüberstanden. Die Zürcher Unterländerinnen darf man also getrost als Cup-Spezialisten bezeichnen. Nicht mehr hinter der Bande steht bei diesen seit Mitte Januar Radomir Malecek. Der Tscheche musste sich aus beruflichen Gründen bis Ende Saison zurückziehen und überlässt Simone Berner die alleinige Hauptverantwortung.
Die 127-fache Nationalspielerin betritt kein Neuland, führte Dietlikon 2017 zum Triple. Berner spricht im Interview mit unserer Redaktion von einem Spiel zwischen «Breite gegen Spitze». Wobei diese Aussage wohl nicht ganz zutrifft. Stehen bei Dietlikon mit Wiki, Gämperli, Suter und Gerig vier Nationalspielerin an der Spitze der Skorerliste, sind es bei Chur fünf (Rüttimann, Ulber, Marti, Zwinggi, Scheidegger). Die Spitze ist also bei beiden Teams bestens besetzt. Aber Berner ist eine, die gerne ihre Kräfte bündelt.
Das wird am Samstag wieder nötig sein. Denn die beiden Teams werden sich auf Augenhöhe begegnen, auch wenn Chur die beiden Direktduelle dieser Saison für sich entscheiden konnte.