02.
2018
Nach 16 Monaten wieder da
Im Oktober 2016 erlitt Johanna Dahlin im Heimspiel gegen Skorpion Emmental einen schmerzhaften Kreuzbandriss und engagierte sich nach der fälligen Operation als Assistenztrainerin hinter der Bande der Red Ants. Den letzten Sommer und Herbst investierte die 29-Jährige in einen sauberen Aufbau - nun hat es mit dem Comeback kurz vor den Saisonhöhepunkten geklappt.

Nach einigen Rückschlägen wagte sich Dahlin später als ursprünglich erhofft im Cup-Halbfinal - ausgerechnet gegen die Skorps - Mitte Januar wieder aufs Feld, allerdings erst einmal nur im Penaltyschiessen. Beim Auswärtsspiel gegen Waldkirch-St. Gallen Mitte Januar folgte das „richtige" Comeback über 60 Minuten. Schon im ersten Drittel holte sich Dahlin bei Céline Chalverats 0:3 in der 19. Minute ihren ersten Assistpunkt der Saison ab und im Schlussdrittel liess sie sogar zwei Tore folgen.
Wie geht es dir aktuell direkt nach einem Spiel - hast du Schmerzen?
Johanna Dahlin: Ja, das beginnt schon im Spiel. Aber das ist okay, ich bin zurück auf dem Feld.
Wann hast du dich definitiv entschieden, nach rund 16 Monaten das Comeback zu wagen?
Mitte Dezember ging ich nach einigen Rückschlägen zu einer neuen Physiotherapeutin, die sagte, im März sei ich soweit. Ich erwähnte dann den möglichen Cupfinal und dass ich vorher noch ein paar Spiele Anlauf brauche. So einigten wir uns auf Anfang Februar (lacht). Ich trainierte schon wieder eine Weile mit, war im Kopf aber noch nicht bereit für Ernstkämpfe. Bei Zweikämpfen an der Bande fühle ich mich auch jetzt noch nicht ganz sicher, mein Kopf braucht noch etwas Zeit.
Wie weit bist du von deinem Leistungsmaxium weg?
Ich komme von Spiel zu Spiel auf ein höheres Level. Im Moment bin ich wohl etwa bei 75 Prozent.
Was hat die Trainerin Dahlin gesehen, das sie jetzt als Spielerin dem Team geben kann?
Hinter der Bande zu stehen und alles besser zu wissen ist definitiv einfacher. Ich hoffe aber, mit meiner analytischen Spielweise und Übersicht dem Team helfen zu können. Schnell war ich ja ohnehin noch nie und Ausdauer war ebenfalls nie meine Stärke. Zudem verstehe ich mich weiter als Bindeglied zwischen dem Team und dem Staff.
Und wie heisst das Erfolgsrezept der Trainerin Dahlin, um gegen Piranha im Cupfinal eine Chance zu haben?
Das verrate ich natürlich nicht. Wir haben einen Plan. Tatsache ist aber, wir sind in der Tabelle auf Rang 4, Piranha steht ganz oben. Die Bündnerinnen sind Favorit, wir haben nichts zu verlieren.
Persönlich hast du gute Erinnerungen an Piranha - im Januar 2016 hast du drei Tage nach deiner Ankunft in der Schweiz die Red Ants mit drei Toren gegen Piranha in den Cupfinal geschossen.
Ja, mir lief es gegen Piranha bisher immer gut. Ich freue mich jedenfalls extrem auf den Cupfinal.
In dieser Saison haben die Red Ants aber noch keines der drei besten Teams der Liga schlagen können.
Egal. Es ist ein Spiel und wir haben unsere Chance. Wir müssen das aber nicht nur sagen, sondern auch wirklich glauben.