24.
02.
2018
CH Cup Frauen | Autor: Red Ants Rychenberg

Nichts zu verlieren

Zum 14. Mal stehen die Red Ants heute Samstag in der Berner Sporthalle Wankdorf im Cupfinal. Für den elften Cuptitel benötigen die Winterthurerinnen einen Sieg über Favorit Piranha Chur.

Nichts zu verlieren Setzt sich im Cupfinal Silja Eskelinen, Margrit Scheidegger oder Corin Rüttimann durch? (Bild: Damian Keller)

Kein Schweizer Unihockeyteam hat mehr Cup-Trophäen gesammelt als die Red Ants, zehnmal bereits verliessen die Winterthurerinnen den Final mit dem Pokal im Gepäck. Die letzten beiden Finalspiele gingen allerdings 2016 gegen Dietlikon und 2013 gegen Piranha Chur verloren. Um den ersten Titel seit sechs Jahren zu gewinnen, wird gegen die Offensiv-Künstlerinnen von Piranha Chur - die Bündnerinnen verloren nur ein Qualifikationsspiel und erzielten im Schnitt über acht Treffer pro Partie - vor allem eine fehlerlose Defensive gefordert sein. „In der Meisterschaft begingen wir bei beiden Niederlagen zu viele Eigenfehler", blickt die angesichts der Vorzeichen besonders geforderte Torhüterin Martina Fauser auf die letzten Monate zurück. Für die 25-Jährige ist es die dritte Finalteilnahme. 2015 hexte sie den krassen Aussenseiter Floorball Riders fast zum Erfolg gegen Dietlikon, ein Jahr später unterlag sie mit den Red Ants dem gleichen Gegner ebenso knapp im Penaltyschiessen. Im dritten Anlauf soll es nun mit dem Kübel klappen. „Die Cupfinal-Atmosphäre ist einfach einmalig. Die Halle ist viel grösser und lauter als gewohnt, alles braucht mehr Zeit - das muss man auf sich wirken lassen, bevor man während der Partie in seinem Tunnel verschwindet", sagt Fauser voller Vorfreude und betont, dass sie unter solchen Verhältnissen richtig aufblühe. Was die Hoffnungen der Red Ants nährt, ist die miserable Finalbilanz der Bündnerinnen. Piranha holte in den letzten sechs Jahren zwar fünf Meistertitel, doch im Cup steht bei erst vier Finalteilnahmen nur ein Sieg zu Buche. Die Chance der Winterthurerinnen gegen den souveränen NLA-Tabellenführer? Sie wollen trotz der Aussenseiterrolle zumindest nichts unversucht lassen und nahmen im Training vor dem Cupfinal auch die Hilfe eines Mentalcoaches in Anspruch.

Der Plan ist vorhanden
Bei den mit 4:7 und 3:8 deutlich verlorenen Qualifikationsspielen stand Johanna Dahlin noch als Assistenztrainerin hinter der Bande, doch nun fühlt sich die Schwedin nach ihrem Kreuzbandriss im Herbst 2016 wieder fit genug für Einsätze auf dem Platz. „In den Zweikämpfen an der Bande habe ich noch etwas Hemmungen, aber bei etwa 75 Prozent meines Leistunsvermögens sollte ich wieder sein", sagte Dahlin nach den Ligaspielen am letzten Wochenende. Das Comeback hat gerade noch auf die wichtigsten Spiele des Jahres geklappt. „Schnell war ich ohnehin noch nie - ich hoffe aber, dem Team mit meiner Übersicht helfen zu können", sagt sie schmunzelnd. Persönlich hat sie an Piranha ausgezeichnete Erinnerungen. In der vorletzten Saison schoss sie drei Tage nach ihrer Ankunft in der Schweiz alle drei Treffer im Cup-Halbfinal gegen die Bündnerinnen und ihr Team damit in den Final. „Ich liebe den Cup und die damit verbundenen Alles-oder-Nichts-Spiele schon früh in der Saison. Gerade für ältere Spielerinnen wie mich sind diese ein spezieller Anreiz", so die 29-Jährige, die sich weiter als Bindeglied zwischen Team und Coaching-Staff sieht. „Wir haben einen Plan, wie die Churerinnen zu schlagen sind", sagt sie aus der Sicht der Trainerin, um aus Spielerinnen-Perspektive anzufügen: „Wir haben keine Angst und nichts zu verlieren. Wir stehen in der Tabelle auf Rang 4, also ist Piranha der klare Favorit." Dass die Red Ants im Verlauf dieser Saison noch keines der drei besten Teams der Liga zu schlagen vermochten, zählt heute Samstag nichts. Es ist ein Spiel, in dem alles passieren kann. „Das müssen wir nicht nur sagen, sondern auch wirklich glauben", gibt Johanna Dahlin als Losung aus.


Red Ants Rychenberg
Finalteilnahmen: 1991, 1993, 1994, 1998, 2000, 2001, 2004, 2005, 2010, 2011, 2012, 2013, 2016
Cupsiege: 1991, 1993, 1998, 2000, 2001, 2004, 2005, 2010, 2011, 2012

Piranha Chur
Finalteilnahmen: 1993, 1994 und 1997 (als BTV Chur), 2008, 2013, 2014, 2017
Cupsiege: 1994 und 1997 (als BTV Chur), 2013

Direktvergleich in dieser Saison
01.10.2017: Red Ants - Piranha 4:7
14.01.2018: Piranha - Red Ants 8:3

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Tabellen

1.UHC Thun+9756.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+4349.000
3.Floorball Fribourg+2946.000
4.Pfannenstiel Egg+138.000
5.Ticino Unihockey+1235.000
6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

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