02.
2019
Simi Berner: „Duell Breite gegen Spitze“
Mit den Kloten-Dietlikon Jets und Piranha Chur messen sich am Samstag die beiden Dominatoren der Schweizer Unihockey-Frauenszene im Cupfinal - erstaunlicherweise erst zum dritten Mal.
Jets-Trainerin Simone Berner weiss, wie man Weltmeisterin, Schweizer Meisterin und Cup-Siegerin wird. Findet sie auch morgen in der Sporthalle in Wankdorf (Spielbeginn 15.15 Uhr) das richtige Rezept? In den beiden bisherigen Cupfinal-Duellen zwischen diesen Vereinen gewann jeweils Dietlikon - alle drei Begegnungen dieser Saison gingen aber an Piranha. „Wir können uns von den vergangenen Cupsiegen keinen Blumentopf mehr kaufen - Piranha von seinen Siegen in den letzten Monaten aber auch nicht", sagt Simone Berner trocken.
Im letzten Quali-Spiel gegen die Red Ants hast du am letzten Sonntag rund eine Minute vor Schluss bei einer 6:2-Führung noch ein Time-Out genommen und mit einer sechsten Feldspielerin einen Treffer erzwingen wollen. Ein schlechtes Omen, dass dies nicht klappte?
Simone Berner: Überhaupt nicht. Das war ein Test, um das Teams nochmals zu fordern - so viele Gelegenheiten dazu gibts in der Quali ja nicht. Dass es nicht klappte, hat nichts zu bedeuten.
Wie gelingt das Umschalten von Quali auf Cupfinal am besten? Feuerläufe, Besuch im Kletterpark, andere Motivations-Events?
Ich bin ein Fan von Routine. Ich möchte den Spielerinnen möglichst viele ihrer Gewohnheiten lassen, die ihnen Sicherheit geben. Der Cupfinal an sich ist schon speziell genug. Ich sah früher selber, wie das ist, wenn man plötzlich noch mit dem Team essen geht, was sonst nicht der Fall ist. Vielmehr geht es darum, den Gegner nochmals genau zu studieren und sich auf die sportlichen Dinge zu fokussieren, die nötig sind.
Was müssen die Jets denn noch besser machen als bei den bisherigen drei Duellen mit Piranha, die alle verloren gingen?
Mehr Tore schiessen. Zwei Treffer wie zuletzt reichen nicht. Wir kennen aber die Rezepte, um mehr Torchancen zu kreieren. Im Cupfinal wirds darum gehen, die Chancen dann auch konsequent zu nutzen.
Braucht es gegen Piranhas Paradelinie eine Checkerformation, um deren Kreise einzuengen?
Die Qualitäten von Rüttimann und Co. sind bekannt. Es müssen bei uns aber alle drei Blöcke in der Lage sein, den Gegner zu kontrollieren - gleichzeitig verfügen alle drei Linien bei uns über die technischen Fähigkeiten, Tore zu erzielen. Von daher ist die Begegnung für mich ein Duell „Breite gegen Spitze".
Was macht das Cupfinal-Feeling für dich aus?
Es geht um den ersten echten Titel der Saison - und zwar ohne Abtasten wie in einer Playoff-Serie. Da schiessen die Emotionen hoch.
Und eine grosse Motivationsrede hast du nicht in der Schublade bereit?
Nein. Es entscheidet sich in den Tagen vor dem Final, was wir wann zu wem sagen - dafür gibt es keinen Plan, das muss der Staff spüren.