03.
2014
Zug zum Zweiten
Bei der zweiten Teilnahme hat Zug United den Cupfinal wieder gewonnen. Mit 6:5 siegten die Zentralschweizerinnen gegen Vorjahressieger Piranha Chur. Erst in den letzten Minuten kehrte Zug die Partie.
Lange schien es, dass Piranha Chur wie im Vorjahr den Cuptitel heim ins Bündnerland mitnimmt. Mi5 5:4 führten die Churerinnen, als die Zuger Trainer in der 54. Minute ihr Time-out zogen und ihre Spielerinnen zu einem forschen Forechecking antrieben. Die Massnahme fruchtete: Mit einem Doppelschlag innert 46 Sekunden kehrten Naika Umbricht und Claudia Bachmann die Partie für Zug. Chur war perplex, versuchte aber mit allen Mitteln den Ausgleich zu erzielen. Vergebens. Mit Frau und Maus brachten die Zentralschweizerinnen den Vorsprung über die Zeit. Der zweite Cuperfolg bei der zweiten Teilnahme nach 2007 war perfekt. Als Belohnung dürfen die Zugerinnen nun anfangs Oktober am Champions Cup in Zürich teilnehmen.
Jeder Schuss ein Treffer
Von «taktisch geprägt» oder «Abwarten» hielten beide Team zu Beginn nichts. 1, 2, los hiess das Motto - sehr zum Leidwesen der beiden Torhüterinnen. Nach 90 Sekunden traf Churs Katrin Zwinggi erstmals den Pfosten, nach zwölf Minuten stand es bereits 3:2 für Chur. Die 2317 Zuschauer bekamen auch in der Folge viele Torszenen zu sehen. Kurz vor der Pause egalisierte Zugs Topskorerin Priska von Rickenbach mit einem Gewaltsschuss den zeitweiligen Churer Zwei-Tore-Vorsprung.
Starker erster Zuger Block
Kontrollierter wurde das Spiel im Mitteldrittel, als beide Teams etwas Tempo rausnahmen. Gefährlich wurde es bei Zug immer dann, wenn der erste Block auf dem Feld stand. Erneut von Rickenbach war es, welche in der 29. Minute die erstmalige Zuger Führung erzielte. Die etwas feinere Spielanlage behielt jedoch Meister Chur. Mit einem Doppelschlag (36./38.) kehrten die Bündnerinnen den Final erneut.
«Einfach nur geil»
Die Emotionen gingen hoch bei Zug nach Spielschluss. «Ich kann noch gar nichts sagen, ich bin ganz heiser», sagte Verteidigerin Laura Bürgi heiser, «es ist einfach nur geil.» Die grosse Zuschauerkulisse habe zwar für «kalte Füsse gesorgt», zu Beginn, aber sei sehr motivierend gewesen, so Bürgi. Auf der Gegenseite konnte Neo-Cheftrainerin Natalie Stadelmann ihre Enttäuschung nicht verbergen. «Wir haben lange geführt, dann so zu verlieren, ist bitter», so die langjährige Nationalspielerin, welche seit zwei Wochen die Piranhas als Cheftrainerin anführt. «Wir haben bis zum Schluss dran geglaubt, leider hat es nicht gereicht.»
Zug United - Piranha Chur 6:5 (3:3; 1:2; 2:0)
Wankdorfhalle Bern. - 2317 Zuschauer. - SR: Elmer / Schellenberg.
Tore: 06:44 Ladina Sgier (Seraina Ulber) 0:1, 08:48 Sonja Putzi (Tiia Ukkonen) 0:2, 10:10 Brigitte Mischler (Naika Ulbricht) 1:2, 11:03 Seraina Ulber (Flurina Marti) 1:3, 11:27 Regula Arnold (Brigitte Mischler) 2:3, 19:18 Priska von Rickenbach 3:3, 28:53 Priska von Rickenbach (Brigitte Mischler) 4:3, 35:56 Katrin Zwinggi (Ramona Ludwig) 4:4, 37:33 Ramona Ludwig (Flurina Marti) 4:5, 55:39 Naika Ulbricht (Regula Arnold) 5:5, 56:05 Claudia Bachmann (Nina Kälin) 6:5
Strafen: 12:04 Tiia Ukkonen 2', 45:32 Katrin Zwinggi 2', 59:41 Katrin Zwinggi 2'
Zug United: Helen Bircher; Laura Bürgi, Naika Ulbricht; Mirta Limacher, Marjut Mäkelä; Sabrina Bösch, Martina Gasner; Regula Arnold, Brigitte Mischler, Priska von Rickenbach; Claudia Bachmann, Janine Frei, Nina Kälin; Lea Keller, Kassandra Luck, Gisela Schibli
Piranha Chur: Lara Heini; Flurina Marti, Ladina Sgier; Tiia Ukkonen, Annina Mera; Lorena Girelli, Nadine Handl; Manuela Dominioni, Seraina Ulber, Katrin Zwinggi; Mia Karjalainen, Isabelle Fausch, Sonja Putzi; Saskia Beer, Chiara Gredig, Ramona Ludwig
Bestplayer: Seraina Ulber / Brigitte Mischler