Glänzendes Köniz zum Hattrick

Gleich mit 7:3 hat ein überragend aufspielendes Floorball Köniz seinen dritten Cupfinal gewonnen. Die Zürcher Grasshoppers scheiterten an der Könizer Mauer - und an sich selber.

Ein Kunstschuss besiegelte das Schicksal der Zürcher Grasshoppers. Emanuel Antener zog in der 38. Minute fast beim Eckpunkt ab, sein Schuss war scharf, so scharf, dass ihn GC-Torhüter Pascal Meier unglücklich ins eigene Tor zum 6:1 für Köniz ablenkte. Es war kein Zufall, dass Antener der Torschütze war - der WM-Topskorer 2012 zeigte sein bestes Spiel seit langem. War Ideengeber, Taktgeber und wenn nötig auch Abwehrchef. Ungewöhnlich dabei seine Matchvorbereitung: Der werdende Vater baute bis am Nachmittag noch Kindermöbel in der Wohnung auf.

Die letzten Zürcher Hoffnungen knickte Manuel Maurer in der 43. Minute als er erst GC-Verteidiger Andreas Honold den Ball wegschnappte und danach im Doppelpass mit Nino Wälti das 7:1 erzielte. Honold machte seinen Fehler mit dem 2:7 noch wett, zu mehr als einem Überzahltreffer durch Kim Nilsson reichte es nicht mehr. Für Köniz war es der dritte Cupsieg bei der vierten Teilnahme, die Hoppers verloren erstmals ihren dritten Cupfinal.

Schon nach zehn Minuten führte Köniz mit 3:0, Kaspar Schmocker traf nach einem resoluten Vorstoss (2.), Jan Zaugg auf genialen Pass Anteners und nur 18 Sekunden später auch Jonas Ledergerber (10.). Die Stadtzürcher verkürzten zwar postwendend, kurz vor der Pause traf Antener mit seinem ersten Streich. GC suchte im Mitteldrittel noch vehementer den Angriff, blieb aber im Abschluss einiges schuldig. Das lag einerseits an der fehlenden Kaltblütigkeit, andererseits auch an der gut gestaffelten Berner Abwehr mit einem überragenden Goalie Samuel Thut im Rücken. Zweimal verstrich auch eine Zürcher Überzahl torlos. Besser machte es Nino Wälti, der mit einem Weitschuss zum 5:1 traf (32.).

Das Thema Effizienz war vorherrschend nach Spielschluss. 40 Schüsse aufs Berner Tor feuerten die Zürcher Angreifer ab, «nur» 18 die Könizer. In den ersten zwei Dritteln machten sie aus acht Torchancen sechs Treffer. Von einem absolut verdienten Könizer Sieg sprach GC-Sportchef Beat Bruderer, von Lehrgeld sprach sein Captain Michael Zürcher. «Wir waren zu wenig kaltblütig vor dem Tor und vergaben viel zu viele Chancen».

Gross war die Freude dafür beim Könizer Raphael Berweger, der erstmals den Cup gewann. «Wir spielten eine tolle Cupsaison, warfen Malans und Wiler aus dem Rennen und gewannen nun gegen GC, wir sind sicher ein verdienter Cupsieger», so der gebürtige Ustermer. Er hob neben dem überragenden Thut auch die Balance im Könizer Spiel hervor. «Die hat bei uns wohl besser gestimmt, als bei GC». Erstmals überhaupt einen Titel gewann Christian Kjellman. «Ich habe mit Warberg zweimal das SM-Finalen verloren, ich bin überglücklich», sagte der Schwede strahlend. Das Erfolgsrezept fand er rasch: «Unsere dritte Linie mit Antener und Zaugg hat uns gerettet. Wie sie gespielt haben, war der Wahnsinn».

Floorball Köniz - Grasshoppers Zürich 7:3 (4:1, 2:1, 0:0)
Wankdorfhalle Bern. - 3200 Zuschauer (ausverkauft). - SR Hürzeler/Peter.
Tore: 2. Kaspar Schmocker (Oliver Schmocker) 1:0. 10. (9:15) Zaugg (Antener) 2:0. 10. (9:43) Jonas Ledergerber (Frejd) 3:0. 11. (10:09) Berlinger (Zürcher) 3:1. 19. Antener (Kaspar Schmocker) 4:1. 32. Wälti (Berweger) 5:1. 38. Antener (Müller) 6:1. 43. (42:28). Maurer (Wälti) 7:1. 44. (43:22) Honold (Rüegger) 7:2. 50. Nilsson (Christoph Meier/Ausschluss Maurer) 7:3.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Floorball Köniz, keine gegen Grasshoppers Zürich.
Floorball Köniz: Thut; Graf, Kuchen; Castrischer, Christian Ledergerber; Müller, Kaspar Schmocker; Frejd, Kjellman, Jonas Ledergerber; Berweger, Maurer, Wälti; Antener, Oliver Schmocker, Zaugg; Baumann.
Grasshopper Club Zürich: Pascal Meier; Honold, Kaiser; Ladner, Trüssel; Bolliger, Staub; Christoph Meier, Rüegger, Scalvinoni; Berlinger, Nilsson, Zürcher; Vizzini, Zolliker, Cavelti
Bemerkungen: Beide komplett. - 59. Pfostenschuss Antener. - 56:29 Time-out Grasshoppers Zürich, ab 57:01 ohne Torhüter.

Liveticker zum Nachlesen

_{Kjellman und Frejd mit dem Pokal}