09.
2003
CH-Cup Herren: Holdeners Schuss ins Glück
Wer gedacht hatte, Floorball Köniz würde beim ersten Ernstkampf der Spielzeit 2003/04 gegen die Iron Marmots Davos-Klosters zu einem einfachen Erfolg kommen oder gar in die nächste Cuprunde marschieren, sah sich alsbald eines Besseren belehrt. Die Equipe von Trainer Johan Oestman tat sich von Beginn weg schwer und fand kaum richtig ins Spiel. Dass es die stürmisch agierenden und kess forecheckenden Gastgeber waren, die das Score noch vor Ablauf der ersten zehn Spielminuten eröffneten, entsprach dem durchaus auf dem Feld gezeigten. Köniz fand in der Folge zumindest resultatmässig eine Antwort und brachte sich vor Ende des Startdrittels mit 2:1, respektive 3:2 in Front.
Steigerung im Mitteldrittel
Mit der Führung im Rücken agierte Köniz im Mitteldrittel sicherer und
vermochte den Ball besser in den eigenen Reihen zu zirkulieren, wenngleich der
Zug aufs Tor weitgehend inexistent war. Vieles blieb, was eigens für die
gesamte Partie gilt, Stückwerk; gar manche Aktion liess die nötige Präzision
vermissen. Gleichwohl führte Köniz nach vierzig Minuten mit 5:2-Toren und
schien die Partie vorzeitig entschieden zu haben. Der Konjunktiv verrät es. Die
Gäste machten die Rechnung ohne die aufopferungsvoll kämpfenden Bündner, die
gleich zu Beginn des Schlussdrittels von einem Doppelausschluss Köniz'
profitierten und auf 4:5 verkürzen konnten. Je mehr sich die Begegnung dem Ende
näherte, umso nervöser wurde der Cupfinalist des Vorjahres. Dennoch schienen
sich die Berner über die Zeit zu mogeln, bis zwei Sekunden vor Schluss ein
Freistoss vor dem von Stefan Minder gehüteten Tor, ob berechtig oder nicht
scheint an dieser Stelle müssig zu diskutieren, ausgesprochen wurde. Eine
Sekunde später schlug der Ball im Tor der Könizer ein - Verlängerung.
Glück oder Klasse
Aufgrund des Spielverlaufes hätte der Sieger dieser spannenden und am Ende gar
dramatischen Begegnung, in der nur selten ein Zweiklassenunterschied zwischen
den beiden Equipen auszumachen war, Davos heissen müssen. Mit einem platzierten
Weitschuss sorgte Simon Holdener indes für die Entscheidung zugunsten der
Gäste. Ob dieser finale Treffer einfach ein Glücksschuss war, oder er auf die
grundsätzlich vorhandene, an diesem Abend jedoch kaum ausgespielte Klasse des
NLA-Teams schliessen lässt, bleibt offen zu lassen. Fest steht indessen, dass
in der am nächsten Wochenende startenden Meisterschaft eine Steigerung in allen
Belangen von Nöten ist.
Iron Marmots Davos-Klosters - Floorball Köniz 5:6 n.V. (2:3, 0:2, 3:0, 0:1)
Turnhalle Arkaden, Davos - 150 Zuschauer
SR: Siegfried/Ruh
Tore: 8. Weber (Willi) 1:0. 11. Gehr (Balmer) 1:1. 13. Lüthi (Pergelius) 1:2. 20. (19.19) Jost (Fluor) 2:2. 20. (19.59) Gehr (Cantin) 2:3. 33. Cantin (Gehr, Balmer) 2:4. 38. Lüthi (Balmer/Ausschluss S. Jecklin) 2:5. 42. S. Jecklin (Fluor/Ausschluss Cantin, Jungo) 3:5. 43. Schmid (Kälin, Fluor/Ausschluss Jungo) 4:5. 60. (59.59) Fluor (Kälin) 5:5. 62. Holdener (Wermuth) 5:6
Strafen: 2x2' Davos-Klosters; 4x2' Köniz
Floorball Köniz: Steck (ab 30. Minder); Wermuth, Köstinger; Jungo, Wälchli; Beyeler; Holdener, Lüthi, Pergelius; Balmer, Cantin, Gehr; Stettler, Baldinger, Pons; Zingg
Bemerkungen: Köniz ohne Dunkel, Bigler, Gerber (alle verletzt), Ott (Maturareise); 45. Lüthi verschiesst Penalty; 47. Lattenschuss Schmid, 52. Lattenschuss Stettler, 54. Lattenschuss Schmid, 56. Lattenschuss Pergelius; Remo Gehr wurde als bester Spieler bei Köniz ausgezeichnet.