CH-Cup Männer: Grünenmatt lässt den Titelverteidiger ins offene Messer laufen ...

Das mit Spannung erwartete Bernerderby begann mit einem Offensivspektakel der Gastgeber aus Grünenmatt. Bereits in den ersten vier Spielminuten fand der Ball zweimal den Weg an die Torumrandung der Tigers. Den Mättelern gelang es von Beginn weg, den Cupsieger des letzten Jahres unter Druck zu setzten. Immer wieder hebelten sie die Defensive der Tigers aus, indem sie ihre Gegner mit schnellen Pässen aus der eigenen Zone heraus überraschten. Nachdem Berglund, welcher plötzlich alleine vor dem Tigertor aufgetaucht war, eine weitere Riesenchance vergeben hatte, gelang Grünenmatt nach gut elf Minuten endlich der verdiente Führungstreffer. Der Orionstar Ales Zalesny profitierte von einer Verwirrung vor Gerbers Tor und brachte den Ball zum 1:0 ins Netz. Nur gerade zwei Minuten später konnten die Tigers jedoch durch Markus Gerber ausgleichen. Das Spiel war offen und lebte vom Offensivdrang der beiden Teams. Als nur wenige Sekunden nach dem Ausgleichstreffer Fabian Eggs wegen Stockschlag auf die Strafbank geschickt wurde, konnten die Tigers in numerischer Überzahl gar in Führung gehen. Simon Stuckis 1:2 hielt jedoch dem Druck der Grünenmatter nicht lange stand. Drei Minuten vor Drittelsende erzielte Zalesny mittels Direktabnahme des Balles, welcher unglücklich vom verteidigenden Kiener abprallte, das 2:2.

Auch der zweite Spielabschnitt begann fulminant. Durch einen Doppelschlag von Simon Liechti und Christian Suter lagen die Langnauer nach 79 Sekunden plötzlich mit 2:4 in Front. Anstatt sich nun aber auf die Defensive zu konzentrieren, stürmten die Tigers weiter auf das gegnerische Tor, welches neu von Christian Reist gehütet wurde, ein und liefen prompt in einen Konter. Den ersten Abschlussversuch des von den Tigern vergessenen Dominic Mucha konnte Gerber zwar noch abwehren, aber gegen den Nachschuss war er machtlos. Nach einem weiteren Pfostenschuss der Mätteler in der 24. Minute hätten die Langnauer eigentlich gewarnt sein müssen, von einer disziplinierteren Defensive war allerdings nichts zu sehen. Fünf Minuten nach Spielhälfte war es Kalle Berglund, der mutterseelenallein vor dem Torhüter der Tigers zum Abschluss kam und sich nicht zweimal bitten liess. Mit 4:4 ging es in die zweite Pause.

In den vergangenen Meisterschaftsmatches war das letzte Drittel zu einer der grossen Stärken der Tigers geworden. Mit viel Geduld und Coolness hatten sie die Spiele gegen Wiler, Malans und Uster im letzten Spielabschnitt kontrolliert und jeweils im richtigen Moment zugeschlagen. Heute schien dies alles vergessen zu sein. In ihrem Offensivdrang vernachlässigten die Langnauer ihre Verteidigung viel zu oft und ermöglichten damit Grünenmatt jede Menge guter Chancen. Bis zur 49. Minute konnten sowohl Sikora, als auch Zalesny von einer solchen Möglichkeit profitieren und ihr Team mit 6:4 in Führung schiessen. Nach dem sechsten Gegentreffer bezog Schönbeck sein Timeout und versuchte das Spiel seiner Mannschaft zu beruhigen. Trainer Schönbeck schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Tigers wirkten zwischenzeitlich organisierter und kamen durch zwei Treffer von Markus Gerber zum Ausgleich. Es waren noch knappe sieben Minuten zu spielen und alles war wieder offen. Beide Teams kamen zu Chancen, aber Grünenmatt wirkte irgendwie entschlossener und konsequenter. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit konnte Sikora nach einem Freistoss zum vorentscheidenden 7:6 einschieben. In der Folge verliess Philipp Gerber das Tor und wurde durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzt. Jedoch liessen sich die Mätteler den Sieg nicht mehr nehmen. Mit einem Treffer ins leere Tor besiegelte Renggli die Niederlage der Tigers und Grünenmatt qualifizierte sich mit einem 8:6-Sieg für den Viertelfinal.

Der Traum von der Rückkehr in den Cupfinal ist für die Tigers geplatzt. Der Titelverteidiger strauchelt im Achtelfinal über ein äusserst motiviertes Grünenmatt mit hervorragenden Ausländern. Die Langnauer haben ihrem Gegner viel zu viele Freiräume vor dem eigenen Tor zugestanden und währende des ganzen Matches nie zu ihrer sonst so souveränen Spielweise gefunden. Grünenmatt seinerseits profitierte von vielen Nachlässigkeiten der Tigers in deren Defensive, nutzte seine Chancen effizient aus und gewinnt letztendlich verdient mit 8:6.