11.
2006
CH-Cup Männer: Lok schrammt an Cupsensation vorbei
Cupspiele haben bekanntlich ihre eigenen Gesetzte. Anders als in den Meisterschaftspartien gegen höher dotierte Gegner konnte Lok in den Startminuten gegen Chur Unihockey mit einer vorzüglich disponierten Defensive das eigene Tor rein halten , kam gar nach nur drei Zeigerumdrehungen durch Livio Gaido, der sich wiederholt an diesem Abend mit technischen Einlagen seinen Gegenspielern entledigte, zu einer Chance, die erst knapp vor der Torlinie zunichte gemacht werden konnte. Nachdem das erste Überzahlspiel noch ohne zählbares Ergebnis ausfiel, war es nach 13.Minute dem erstaunlicherweise immer im Cup stark aufspielenden Magnusson vorbehalten, das Heimteam mittels eines seiner typischen Weitschusstore 1:0 in Führung zu bringen. Nur die Sirene konnte die in der Schlussphase des ersten Drittels anrollende Angriffswelle der Lok stoppen. Der grosse Schock kam nur 8 Sekunden nach Wiederanpfiff: Churs Teamsenior Thomas Engel verwertete den Pass Cadischs mit einem unhaltbaren Weitschuss unter die Latte, unhaltbar für Reinachs Schlussmann Wiederkehr, zum 1:1. Nachdem die Bündner ihr einziges eigenes Powerplay ungenützt verstreichen liessen, gingen sie dennoch mit 1:2 in Front, entgegen dem Spielverlauf und erst noch in Unterzahl. Vorausgegangen war ein ruppiges Foul Darms an Wyder, den fälligen Penalty verschoss Gaido mit einem unpräzise abgegebenen Schuss, welcher Churs Kellenberger parierte. Cadisch traf kurz darauf zur Führung. Loks Reaktion blieb nicht aus. Wäre in einer früheren Phase der Saison dieser Shorthander unter Umständen der mentale Genickbruch gewesen, konnte Hedlund noch in der gleichen Überzahl postwendend zum 2:2 ausgleichen. Das letzte Drittel erfuhr noch einmal eine Tempoverschärfung und hatte es an Spannung in sich. Kellenberger rettete mirakulös vor Wyders Ansturm, auf der anderen Seite legte Eggenberger nach einem Tempovorstoss zurück auf Engel – 2:3 und die erneute Führung der Gäste. Lok steckte nicht auf, zeigte Moral und kam durch Hedlund zum erneuten Ausgleich. Der Schwede traf aus schier unmöglich spitzem Winkel. Cadischs 3:4 war dann aber das harte Verdikt. Loks Bemühungen in einer überaus hektischen Schlussphase fruchteten nichts mehr. Die Cupsensation lag in der Luft, doch Fortuna hielt es mit Chur.
Chur offenbarte Schwächen
Chur war verwundbar an diesem Abend, ganz klar. Das war einerseits Lok
Reinach zu verdanken, das an diesem Abend mannschaftlich geschlossen auftrat,
mit drei Linien durchspielend das Tempo der Bündner jederzeit mitgehen konnte
und trotz des Kräfteverschleisses am Vorabend bis zum Spielende willig
marschierte. Klar kam dabei die Zerfahrenheit der Begegnung den Aargauern etwas
entgegen, was der Würdigung der Leistung aber keine Abstriche zufügen dürfte.
Andererseits hatte Chur personelle Veränderungen zu konstatieren, da mehrere
Verteidiger verletzungshalber – auch im aktuellen Spiel - ausfielen. Gerade die
Linie mit dem zum Verteidiger umfunktionierten zweitstärksten Churer Stürmer
Olli Oilinki offenbarte eklatante Schwächen.
Nun gilt es für die Equipe von Trainer Beat Schneckenburger die Moral hochzuhalten. Spätestens nach diesem Spiel ist der Beweis erbracht, dass Lok auch vermeintliche Spitzenteams in Verlegenheit bringen kann. Die Zeit, in der die Wynentaler vorgeführt wurden, scheint mit der gefundenen Stabilität in der Defensive endgültig der Vergangenheit anzugehören. Was jetzt noch fehlt ist mehr Kaltblütigkeit im Abschluss.
Lok Reinach – Chur Unihockey 3:4 (1:0, 1:2, 1:2)
Pfrundmatthalle, Reinach - 158 Zuschauer
SR: Dönz / Kretz
Tore: 13.Magnusson (Hedlund, Ausschluss Schuler) 1:0, 21. Engel ( Cadisch) 1:1, 33.Cadisch (Engel, Ausschluss Darms !) 1:2, 34. Hedlund ( Magnusson, Ausschluss Darms) 2:2, 49. Engel ( Eggenberger) 2:3, 51. Hedlund (Magnusson) 3:3, 54. Cadisch (Eggenberger) 3:4
Strafen: Reinach 1x2', Chur 2x2'
Reinach: Wiederkehr; Schnidrig, Binder, Kaufmann, Kölliker, Hafner, Jansen, Magnusson; Hedlund, Christen, Pappi, Rossier, Gaido, Wyder, Dätwyler, Geiger
Chur: Kellenberger, Rohner, Oilinki, Cadisch, Candreia, Darms; Schuler, Weingart, Binggeli, Capaul, Engel, Eggenberger, Parli
Bemerkungen: Reinach ohne Luokkanen (Schulterverletzung), Chur ohne mehrere Stammspieler (verletzt und Militär). 49.Time-out Reinach. 59.Lok Reinach mit sechstem Feldspiaeler anstelle des Torhüters