11.
2010
Eher bequem in den Halbfinal marschiert
Es war die Affiche der Cup-Viertelfinals im Schweizer Unihockey. SV Wiler-Ersigen gegen Tigers Langnau war nicht nur ein Berner Duell, sondern auch das Duell des Serienmeisters gegen die Cupserienjäger aus Langnau. 875 Zuschauer sahen zu Beginn ein Spitzenspiel, wie Spitzenspiele meistens so sind. Die Mannschaften warten und warten ab, und hoffen der Gegner macht irgendeinen Fehler, der in Form von einem Tor ausgenutzt werden kann. Wenigstens bei Wiler-Ersigen als Heimmannschaft war ein Bemühen zu erkennen, dem Gegner sein Spiel aufzuwingen. Und siehe da - in der 8. Minute zahlten sich diese Bemühungen ein erstes Mal aus. Adrian Zimmermann wurde wunderschön im rechten Couloir freigespielt und hatte keine Mühe mehr, den Führungstreffer für Wiler-Ersigen zu erzielen. Die erste gute Chance und gleich ein Tor - das nennt man wohl konsequente Chancenverwertung. Nur eine Zeigerumdrehung später bot sich für die Tigers die Chance zum Ausgleich. Doch nicht Wiler-Goalie Daniel Streit verhinderte diesen, sondern die Torumrandung. Danach lief das Spiel wieder lange auf Sparflamme, der Respekt der beiden Teams voneinander war sehr gross. Keinen grossen Respekt zeigte dann aber Wiler-Angreifer Joel Krähenbühl in Minute 16 als er einen Solo-Lauf von rechts zum 2:0 abschliessen konnte.
Die Kräfte schwanden
In Folge war es vor allem Tigers- und Nationalgoalie Philipp Gerber, der sein Team mehrmals mit mirakulösen Paraden im Spiel hielt. Doch in der 38. Minute konnte auch er nichts mehr machen. Wiler-Ersigen konnte im Powerplay das vorentscheidende 3:0 erzielen. Wiler-Coach Thomas Berger war angesichts von 17 kranken Spielern während der Woche doch zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: "Wir sind mit gemischten Gefühlen in das Spiel gegangen. Bei so vielen kranken Spielern darf ich doch einigermassen zufrieden sein mit unserer Leistung. Die Mannschaft hat viel Power gezeigt, vor allem im Defensivverhalten. Von daher bin ich extrem happy über den Halbfinaleinzug, auch wenn es keine allzu fantastische Leistung war." Auch der Doppeltorschütze für Wiler-Ersigen Joel Krähenbühl war zwar ebenfalls sehr froh über den Halbfinaleinzug, doch auch er sieht noch Verbesserungspotenzial: "Dass war sicher nicht unsere beste Leistung am heutigen Abend. Doch am Ende zählt der Sieg und der Einzug in die nächste Runde. Zufrieden bin ich mit unserer Teamleistung, die war heute exzellent." Wohl wahr, die Teamleistung von Wiler-Ersigen war zufriedenstellend, doch für einen Finaleinzug braucht es mehr als diese, nett gesagt, bequeme Leistung.
SV Wiler-Ersigen - Tigers Langnau 4:1 (2:0; 1:0; 1:1)
Sporthalle Grossmatt, Kirchberg. - 875 Zuschauer. - SR Erhard/Renz.
Tore: 8. Zimmermann (Zürcher) 1:0, 16. Krähenbühl (Hirschi) 2:0, 38. Wittwer (Hofbauer) 3:0, 54. Gerber Markus (Rybka) 3:1. 59. Krähenbühl 4:1.
SV Wiler-Ersigen: Streit; Bieber, Flury, Schmocker, Bichsel, Hirschi, Schneeberger, Garnier; Wittwer, Steffen, Mutti, Hofbauer Christoph, Meister, Zimmermann, Hofbauer Matthias, Krähenbühl, Gloor, Fankhauser, Zürcher.
Tigers Langnau: Gerber Philipp; Held, Dysli, Gerber Markus, Suter, Rindlisbacher, Siegenthaler, Buser; Rahkonen, Hofer, Liechti, Bärtschi, Burkhalter, Stucki, Lüthi, Langenegger, Mühlethaler, Oilinki, Louhelainen, Kropf, Gerber Marc-Olivier, Rybka.
Strafen: Wiler-Ersigen 1-mal 2 Minuten. - Tigers Langnau: 3-mal 2 Minuten.
Bemerkungen: Wiler-Ersigen ohne Thorsell und Quist (beide verletzt). Tigers Langnau komplett. - Tor für Unihockey Tigers Langnau in der 40. Minute wegen hohem Stock aberkannt. Tigers Langnau ab 59. Minute ohne Goalie.