02.
2018
Wiler souverän
Der SV Wiler-Ersigen schlägt in der Berner Wankdorfhalle den Grasshopper Club Zürich mit 11:6 und gewinnt zum dritten Mal in der Klubgeschichte den Schweizer Cup. Die Berner haben sich den Erfolg mit einer abgeklärten Leistung verdient.
1:6 nach etwas mehr als 30 Minuten. Das sollte GC irgendwie bekannt vorgekommen sein. Doch immer - wie beispielsweise noch vor einem Jahr an gleicher Stätte gegen den HC Rychenberg Winterthur - kann man einen Rückstand von fünf Toren nicht einfach so wettmachen. Schon gar nicht wenn der Gegner SV Wiler-Ersigen heisst. Nach einem hektischen Start der mit dem zweiten persönlichen Treffer von Daniel Johnsson endete, verstand es die Mannschaft von Thomas Berger wieder Ruhe in die Partie zu bringen. GC hatte zwar oft den Ball, fand aber nur selten einen Weg durch Wilers Dreierblock auf der Mittellinie. Und wenn die Berner einmal den Ball eroberten, schalteten sie blitzschnell um.
Auch das teilweise aggressive Forechecking der ersten Hoppers-Formation um Claudio Laely, Fabrice Göldi und Joel Rüegger brachte nicht den erhofften Effekt. Im Gegenteil: Wiler spielte es souverän aus und krönte den Konter praktisch jedes Mal mit einem Tor. Das brach den Hoppers das Genick. Nach dem 1:6 durch Jan Bürki nahm GC-Trainer Luan Misini nach nur 30 Minuten seine dritte Linie heraus, auch wenn sie nur ein Gegentor erhalten hat. Ein Prozedere das in dieser Saison nicht das erste Mal Einzug hielt und zeigt, dass Wiler auch in der Breite besser besetzt war als der Grasshopper Club. Immerhin funktionierte bei den Zürchern das Powerplay hervorragend: drei von drei Möglichkeiten wurden ausgenutzt. Aber wenn der Rückstand bereits mehr als drei Tore beträgt, bringt das auch nicht viel.
Der SV Wiler-Ersigen hat dagegen seine gute Form eindrücklich bestätigt. Souverän war der Auftritt des Schweizer Meisters, zu keiner Zeit kam Nervosität auf, alle drei Linien agierten stabil und trafen. Es ist zwar bei der zehnten Cupfinal-Teilnahme erst der dritte Sieg, aber immerhin hat man jetzt zwei Cupfinals in Folge gewonnen. Und es war der deutlichste Sieg in einem Cupfinal seit acht Jahren. Damals schlugen die Unihockey Tigers ein überfordertes Waldkirch-St. Gallen mit 11:4. In den morgen beginnenden Playoffs (die Cupfinalteilnehmer haben ihre erste Partie erst am Mittwoch) wird der SVWE erneut der grosse Gejagte sein.
SV Wiler-Ersigen - Grasshopper Club Zürich 11:6 (3:1; 4:1; 4:4)
Sporthalle Wankdorf, Bern. 3200 Zuschauer (ausverkauft). SR Kronenberg/Kronenberg.
Tore: 3. Johnsson (Väänänen) 1:0, 8. (07:32) Rüegger 1:1, 9. (08:09) Hofbauer (Wittwer) 2:1, 14. Johnsson (Bischofberger) 3:1, 26. (25:02) Louis (Hofbauer) 4:1, 27. (26:12) D. Känzig (Mutter) 5:1, 32. Bürki (Louis) 6:1, 38. (37:33) Hofbauer (Rentsch) 7:1, 39. (38:55) Laely (Julkkunen/Ausschluss Bürki) 7:2, 43. Hofbauer (Rentsch) 8:2, 48. Julkkunen (Rüegger/Ausschluss Wittwer) 8:3, 52. (51:06) von Pritzbuer (Alder) 9:3, 53. (52:43) Scalvinoni (Honold) 9:4, 55. Laely (Julkkunen/Ausschluss Mutter) 9:5, 57. Alder (Louis/ins leere Tor) 10:5, 58. (57:51) Scalvinoni (Graf/GC ohne Torhüter) 10:6, 59. (58:07) Mutter (D. Känzig/ins leere Tor) 11:6
Strafen: je 3x2 Minuten gegen beide Mannschaften.
Wiler-Ersigen: Wolf; Väänänen, Bischofberger; Wittwer, Bürki; Sesulka, Meister; Johnsson, Mutter, D. Känzig; Rentsch, Hofbauer, Louis; von Pritzbuer, Laubscher, Alder.
GC: P. Meier; Müller, Graf; Mock, Vizzini; Honold, Kaiser; Hess; Laely, Göldi, Rüegger; Steiger, Zürcher, Julkunen; Scalvinoni, Reusser, Wenk; Zolliker.
Bemerkungen: 5. Zolliker verletzt ausgeschieden. 56. Time-Out GC.