01.
2015
«Dennoch gutes Unihockey spielen»
Am 3. Februar startet für die Frauen-Nationalmannschaft die WM-Qualifikation in Lettland gegen Ungarn. Mit Lettland, Dänemark, Spanien und WM-Neuling Frankreich warten in den darauf folgenden Tagen vier weitere Teams auf die Schweizerinnen. Wir haben im Vorfeld mit Janine Wüthrich kurz über die bevorstehende Aufgabe gesprochen.
Janine Wüthrich, in einer Woche startet die erste WM-Quali für die Frauen-Nationalmannschaften. Siehst du es angesichts der Gegner eher als lästige Pflicht oder wird es eine anspruchsvolle Aufgabe?
Wüthrich: Klar stehen uns keine Gegnerinnen wie Finnland, Schweden oder Tschechien gegenüber, dennoch müssen wir gutes Unihockey spielen. Mit der Qualifikation ist eine zusätzliche Woche in den Kalender der Nationalmannschaft gekommen, als Studentin ist das nicht allzu schwierig. Dann muss ich halt später etwas mehr Zeit investieren, um die Vorlesungen nachzuholen. Für die Spielerinnen, die arbeiten, ist dies nicht immer einfach. Mit vier bis fünf Wochen Ferien pro Jahr und den Nationalmannschaftszusammenzügen bleibt oft nicht viel Zeit für Sonne, Strand und Meer. Da ist ein kulanter Arbeitgeber von Vorteil. Hinzu kommt, dass sich von sechs Mannschaften sage und schreibe die Hälfte für die WM qualifizieren kann. Dieses System bringt einem schon ein wenig zum Schmunzeln.
Bei anderen Top-Teams werden die Stars geschont (bspw. Schwedens Emelie Lindström). Findest du es bezüglich Verletzungsrisiko und Aufwand in Ordnung, dass du aufboten wurdest?
Klar kann man sagen, jetzt schonen wir die Besten und geben anderen eine Chance. Aber die kommenden Spiele sind auch wichtige Testspiele für uns. Testen können wir sonst nur selten, an der Euro Floorball Tour gegen Finnland, Schweden und Tschechien bleibt dafür nur wenig Zeit. Dort müssen wir immer unser bestes Unihockey abrufen und Fehler dürfen wir uns nur wenige leisten. Da kommen Länder wie Spanien und Frankreich gerade recht, um auch andere Spielsysteme auszuprobieren.
Ist der zusätzliche Termin mit der Nationalmannschaft für dich physisch anspruchsvoll?
Da wir auf keines der drei Top-Teams treffen und ich bei Dietlikon auf einem relativ hohen Niveau trainieren kann, sollte die WM-Quali physisch nicht allzu anstrengend werden. Fünf Mal drei Drittel zu spielen zehrt schon ein wenig, aber da wir immer als Favorit in die Spiele starten, können wir auch weitestgehend die Intensität bestimmen. Vielleicht hätten wir uns gegen Lettland lieber das Auftakt- anstelle des Abschlussspiels gewünscht. Die Anzahl Trainings, welche die Coaches vorhaben, ist natürlich auch entscheidend für die Intensität der Woche. Bis jetzt wissen wir das leider noch nicht.
Lettland ist also der unangenehmste Gegner der Gruppe, wie schätzt du ansonsten die Mannschaften ein?
Unangenehm ist vielleicht übertrieben, aber die Erfahrung hat gezeigt, dass Lettland bislang im ersten Drittel gut dagegenhalten konnte. Bei uns löst sich meistens der Knopf nach dem ersten Torerfolg. Besonders gespannt bin ich aber auf Frankreich, sie sind zum ersten Mal überhaupt dabei. Nicht dass sie uns in Bedrängnis bringen könnten, aber man ist schon interessiert daran, zu was eine „neue" Nation im Stande ist. Gegen Spanien wird es sicher auch eine tolle Erfahrung werden, auf Exoten im Unihockey trifft man sonst nicht so oft. Und Dänemark und Ungarn werden sich wahrscheinlich um den dritten Quali-Platz duellieren.
Existiert eine reelle Chance, dass sich die Schweiz nicht qualifizieren kann?
Dafür muss mit dem momentanen Kader sehr viel schief laufen. (lacht)
Die Schweizer Spiele der WM-Qualifikation im Überblick:
3. Februar, 17 Uhr
Schweiz - Ungarn
4. Februar, 17 Uhr
Spanien - Schweiz
5. Februar, 17 Uhr
Schweiz - Frankreich
6. Februar, 17 Uhr
Dänemark - Schweiz
7. Februar, 18 Uhr
Lettland - Schweiz
Alle Spiele der WM-Qualifikation in Lettland werden LIVE auf dem IFF YouTube Channel 1 übertragen.