10.
2015
Muchas treten aus GER-Nati zurück
Dominic und Manuel Mucha vom B-Ligisten Mittelland liessen gestern eine Bombe platzen. Die beiden langjährigen Nationalspielern gaben ihren Austritt aus der deutschen Nationalmannschaft bekannt. Hauptgrund ist die Stagnation im deutschen Floorball.
Vor gut einem Monat wirbelten Dominic und Manuel Mucha mit Deutschland die Schweizer Abwehr schwindlig. Vor allem dank der Mucha-Zwillinge - Manuel traf dreimal, Dominic legte zweimal auf - verlor Deutschland nur 5:6 gegen da hoch favorisierte Schweizer Team. Mit Toren für Floorball Deutschland soll jetzt aber Schluss sein, wie die beiden Muchas gestern in einer an Teamkollegen, Trainer, Verbandsvorstand und Presse verschickten Mail mitteilen.
Der Inhalt ist brisant. «Wir beide erklären mit sofortiger Wirkung unseren Rücktritt aus der deutschen Floorball-Nationalmannschaft. Und sehen mit einem grossen weinenden Herz auf die Zustände in unserem Sport. Vermisst haben wir vor Allem die Bereitschaft unseres Trainers, konstruktiv zu kommunizieren.» Der Trainer wäre in diesem Fall Philippe Soutter, welcher seit 2011 als Cheftrainer der Männer-Nationalmannschaft in Deutschland wirkt.
Weiter im Text: «Mit der Erringung des für alle überraschenden 4. Platzes bei der Weltmeisterschaft 2012 in der Schweiz, glaubten wir, dass dies nicht nur die Belohnung für harte Trainingsarbeit sowie persönlichem Einsatz war, sondern vielmehr der Startschuss in eine neue deutsche Floorball Zeit. Nur kam da leider: Nichts. Beziehungsweise nicht Greifbares. Ganz ehrlich: wir beide glauben auch jetzt nicht mehr daran. Nach langer Zeit der Beobachtung, des Erlebens und auch Abwägung sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass die dringend erforderlichen Veränderungen unseres Verbandes nicht umgesetzt werden, weil nicht konsequent und gewissenhaft gearbeitet wird.»
Deutliche Worte. Ähnlich tönte es bereits vor zwei Jahren von anderen ehemaligen deutschen Nationalspielern, die sich nach der WM 2012 einen Aufschwung erhofften. Stürmerstar Fredrik Holtz verpasste unter anderem auch darum die letzte WM in Göteborg, kehrte aber kürzlich zurück ins Nationalteam. Auf eine Reaktion hoffen auch die Mucha-Brüder nun. «Vielleicht wird unser Abschied ein Umdenken und ein Aufwachen bewirken: Wir hätten ohne zögern noch diese anderthalb Jahre Training und Kosten auf uns genommen, wenn wir einen Anhalt für eine Weiterentwicklung spüren würden.»
Aufrichtig danken die beiden dem Teammanager Stefan Erkelenz, der als «Motor» hinter dem deutschen Männerteam wirkt. Die nächsten Spiele der Deutschen stehen bald an. Im November nimmt die Nationalmannschaft an einem Vier-Länderturnier in Dänemark teil. Und Anfang Februar steht die WM-Qualifikation in Polen - unter anderem gegen die Schweiz - an. Alles Gute und viel Erfolg wünschen auch die Mucha-Zwillingen ihren mittlerweile ehemaligen Teamkollegen und schliessen ihre Mitteilung mit einer deutlichen Botschaft: «Bei allem Frust über die strukturellen Versäumnisse und die Art der Verbands-Führung sind wir doch weiterhin mit ganzem Herzen Floorballer und daran wird sich auch nichts ändern.»
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17. 10. 2015
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16. 10. 2015