06.
2015
Singapur ist asiatischer Champion
Auf spektakuläre Weise wurden am Dienstag die 28. Sea Games im neuen Nationalstadion von Singapur beendet. In den vergangenen zwei Wochen wurden 403 Goldmedaillen überreicht.
Egal ob Drachenboot Rennen, Sepak Taktraw oder Synchronschwimmen, bei den 28. Sea Games in Singapur wurden alle Sportarten ins Licht gerückt. Über 7'000 Sportler und Sportlerinnen kämpften in 36 Disziplinen um den Titel. Dieses Jahr zum ersten Mal mit dabei war die Sportart Unihockey.
Auf Augenhöhe
Im Final der Frauen traf Singapur auf Thailand. Die beiden Teams bestritten bereits in der Gruppenphase einen Match, Singapur gewann diesen hauchdünn mit 2:1. Somit kam es im Final zu einer Neuauflage dieser Begegnung. Da nach Ablauf der regulären Spielzeit noch kein Sieger ermittelt werden konnte - es stand 3:3 - ging die Partie in die Verlängerung. Singapur startete zwar deutlich besser in die alles entscheidende Phase des Spiel, musste dann allerdings eine Strafe hinnehmen. Die Singapurerinnen verteidigten jedoch geschickt und überstanden die Situation schadlos. Kurz vor Schluss hatten dann sie die Chance, die Partie vorzeitig zu entscheiden. Gleich zwei Spielerinnen von Thailand mussten auf die Strafbank, doch Singapur brachte das Runde nicht im Eckigen unter.
Somit musste das Penaltyschiessen über Sieg und Niederlage entscheiden. Nach dem Stand von 2:1 zu Gunsten Singapurs gelang es Fariza, Torhüterin von Singapur, den fünften Penalty von Thailand zu halten und die Goldmedaille für ihr Team zu sichern.
Klares Resultat
Auch bei den Männern standen sich Singapur und Thailand im Finalspiel gegenüber. Das Gruppenspiel gewann Singapur mit 4:2 und war somit auch im Spiel um Gold zu favorisieren. Mit einem erkennbaren Gameplan und einer höheren physischen Präsenz wurden sie dann auch ihrer Favoritenrollte gerecht. Thailand beschränkte seine Angriffe vermehrt auf Konter, konnte allerdings auch in Überzahlsituationen nicht punkten. Nachdem Singapur zur Spielmitte mit 3:0 in Führung lag, fand der Turnier-Neuling keinen Weg mehr zurück in die Partie. Einzig deren Torhüter Trasama Promyart hielt sein Team dank unzähligen Saves noch im Spiel. Doch gegen die vermehrten Strafen Thailands konnte auch er sich nicht immer zur Wehr setzten. Singapur zog mit 6:0 davon und erzielte in den Schlussminuten gar noch drei weitere Tore zum Endstand von 9:0.
Damit gewann Singapur bei den Männern und den Frauen die Goldmedaille. Aber auch Thailand hinterliess aufgrund seiner schnellen Entwicklung und einer ausgezeichneten Leistung einen starken Eindruck an seinem ersten internationalen Turnier, auch wenn es im Finalspiel nicht mehr ganz ausreichte.
Thailand zu oberst im Medaillenspiegel
Die Niederlage im Unihockeyfinal wird Thailand sicherlich gut verkraften können. Über den gesamten Anlass hin gewann das Land dennoch am meisten Goldmedaillen. 95 sind es an der Zahl und somit elf mehr als Singapur. Insgesamt gewann Thailand 249 Medaillen, einzig Singapur bekam zwölf "Plämpels" mehr überreicht.
Die Sieger der Herzen
Singapurs Minister Tan Chuan-Jinn schaute in seiner Rede beim Abschlussfest auf die erfolgreichen Athleten zurück und vergass auch die kleinen Gewinner nicht. Gleich zwei Sportler erwähnte er namentlich und anerkannte ihnen höchsten Respekt. Die 11-jährige Schwimmerin Oo Shun Lei Maw wurde zum Liebling aller, obwohl sie im Vergleich mit ihren älteren Konkurrentinnen nicht den Hauch einer Chance hatte. Und auch Ashley Liew, Marathonläufer für Singapur, wurde für seine Leistung geehrt: Er hielt während des Rennens an und liess seine Konkurrenten aufschliessen, nachdem diese eine falsche Abzweigung auf der Strecke genommen hatten. "Das sind die Menschen, die die Spiele machen", sagte Chuan-Jinn. "Das ist der Spirit von Asien und wir durften ihn an den Sea Games erleben."
Anschliessend wurde traditionsgemäss das Feuer der Sea Games gelöscht, die Flagge gesenkt und an Malaysia, dem Organisator der nächsten Spiele im 2017, übergeben.
Die Lasershow zum Abschluss war atemberaubend. (Bild SINGSOC)
hattricker
18. 06. 2015