11.
2002
Unihockey in den USA - California Cup in Fresno (CA)
Gespielt wurden pro Spiel 2 x 27 min mit einer 5 minuetigen
Pause auf einem Grossfeld mit hohen (Eishockey-)Banden und Fangnetzen hinter den
Toren. Das Niveau der Spiele war erstaunlich hoch und alle Spiele waren sehr
knapp und spannend. Zum hohen Niveau der Spiele beigetragen hatten auch einige
Eishockeyspieler und skandinavische Unihockeyspieler, die in den Teams dabei
waren.
Im Finale standen sich die Teams des Gastgebers aus Fresno und aus
Pasadena gegenueber. Nachdem es zur Halbzeit bereits 5:1 fuer das Team aus
Fresno stand schien das Spiel bereits entschieden. Allerdings kamen das Team vom
Caltech nochmals zum zwischenzeitlichen Ausgleich von 5:5, bevor das Team aus
Fresno letztendlich verdient mit 8:5 siegen konnte.
Anlaesslich dieses
Turniers konnte ich ein Gespraech mit Jan-Erik Paris, einem der
US-Nationalspieler, und gleichzeitig Organisator des Turnieres in Fresno,
fuehren. Jan-Erik hatte dieses Jahr auch bei der WM in Helsinki gespielt, wo der
42-jaehrige bestimmt einigen der aus der Schweiz dort Anwesenden durch seine
effiziente Spielweise und massive Praesenz im gegnerischen Slot aufgefallen sein
duerfte.
Jan-Erik, wie sieht die Unihockey-Entwicklung in den
USA derzeit aus?
Jan-Erik Paris mit dem ersten US-Nationalteam in
Helsinki
Es ist speziell in den USA nicht ganz einfach, wenn
nicht sogar unmoeglich, in den Colleges und High Schools Unihockey zu
etablieren. Die Konkurrenz durch Basketball, Baseball, American Football und
Fussball ist sehr gross. Wir versuchen derzeit, durch einzelne Clubs in
verschiedenen Staaten der USA Unihockey zu verbreiten und neue Spieler zu
gewinnen. Es gibt auch schon bereits gute Ansaetze, zum Beispiel in Californien
(San Francisco, Fresno, San Diego, San Jose,..), Texas, South Carolina und
Boston in Massachusetts.
Welchen Stellenwert hat dieses Turnier fuer die
Entwicklung in den USA?
Da die Distanzen fuer eine Etablierung einer
Liga mit regelmaessigen Meisterschaftsspielen viel zu gross sind, sind diese
Turniere als mittelfristige Wettkampfform sehr wichtig. Wir planen, an
verschiedenen Orten in den USA feste Turniere zu etablieren, um so moeglichst
viele Spielmoeglichkeiten zu haben.
Wie wird es speziell mit diesem Turnier
weitergehen?
Diese erste Durchfuehrung war ein Erfolg fuer uns. Wir
werden das Turnier auf jeden Fall naechstes Jahr wieder durchfuehren. Vielleicht
zu einem anderen Zeitpunkt, zum Beispiel Ende Mai oder Anfang Juni um so auch
Teams aus dem Ausland, zum Beispiel aus der Schweiz, eine Teilnahme zu
ermoeglichen. Vielleicht moechten einige aus der Schweiz das Turnier mit einem
schoenen Urlaub in Californien verbinden?
Wie sieht die Planung der Herren-Nationalmannschaft
im Hinblick auf die WM 2004 in der Schweiz aus?
Wir werden
versuchen, in den naechsten zwei Jahren das ein oder andere Trainingscamp
durchzufuehren. Vermutlich getrennt fuer die Spieler, die in europaeischen Ligen
spielen, und die Spieler, die in den USA spielen. Ausserdem moechten wir gerne
an einem Vorbereitungsturnier in Europa, zum Beispiel an dem Turnier in Belgien
teilnehmen.
Wird man Dich auch 2004 in der Schweiz spielen
sehen?
Eigentlich stand nach dieser WM mein Entschluss bereits fest
und ich wollte nicht mehr im Nationalteam spielen. Wenn der Nationalcoach mich
allerdings braucht und ich in den Vorbereitungsturnieren und Trainingscamps zur
Weltmeisterschaft dabei bin, wuerde ich natuerlich gerne in der Schweiz
spielen.