01.
2010
"Big" is back
Die Norwegerin Brigitte Lersbryggen stach immer heraus. Ob in der Saison 1997/98 bei Flamatt in der Schweiz, mit dem norwegischen Nationalteam oder bei Balrog bei dessen Europacupsiegen - überall sorgte die 185 Zentimeter grosse Spielerin für Aufsehen. Mit Leistung und ihrer extrovertierten Art. Nach fünf Jahren ohne Unihockey stieg sie im Januar wieder in die Balrog-Hosen - bei den Siegen gegen Pixbo (9:5) und Lockerud (9:4) traf sie auch bereits wieder.
In den letzten Jahren spielte Lersbryggen auf höchstem Level Eishockey - physisch hat sie nichts verloren. Am letzten Wochenende verletzte sie sich (beim Eishockey) und fällt für vier Wochen aus. Danach will sie in beiden Sportarten in die Playoffs eingreifen.
Big, wie haben dir die ersten beiden Spiele mit deinen ehemaligen Teamkolleginnen von Balrog gefallen?
Nach einer kurzen Anlaufzeit fühlte es sich an, als ob ich nie weg gewesen wäre. Es hat wirklich grossen Spass gemacht.
Wann hast du dich zum Comeback entschlossen?
Ich besuchte im Dezember ein Training des Teams - und es hat mich gleich wieder gepackt. Etwa eine Woche vor dem ersten Spiel fiel dann der Entscheid. Balrogs Kader ist diese Saison sehr klein, ich kann helfen. Und fit bin ich sowieso durch das Eishockey und viele Stunden im Kraftraum.
Warum hast du vor fünf Jahren aufgehört?
Hauptsächlich, weil ich mit vielen Verletzungen zu kämpfen hatte. In meinen letzten zwei Saisons konnte ich mal spielen, mal nicht - so machte es keinen Spass mehr. Ich wusste, dass ich es viel besser gekonnt hätte ohne diese Verletzungen. Zudem war ich mit den Planungen für meine Tocher Mia beschäftigt...
Warum hast du in den letzten Jahren Eishockey dem Unihockey vorgezogen?
Eishockey und Fussball habe ich schon vor meiner Unihockeykarriere gespielt. Ich wurde damals dazu überredet, wieder richtig einzusteigen, da sich die norwegische Nationalmannschaft für die Olympischen Spiele in Vancouver qualifizieren wollte. Leider haben wir in China die Qualifikation nicht geschafft, mein Traum ist geplatzt. Grundsätzlich ist Eishockey besser für mich, weil ich mir da nicht die gleichen Verletzungen wie im Unihockey zuziehe.
Jetzt hast du dich aber auch im Eishockey verletzt, hoffst aber, auf die Playoffs wieder fit zu sein. Gibt es schon Pläne darüber hinaus?
Nein, bezüglich nächster Saison habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht.
Du warst früher der Star im damals noch starken norwegischen Unihockey-Nationalteam. In Västeras wurde Norwegen nur noch 7. - was ist passiert?
Leider konnte ich kein WM-Spiel live schauen, obwohl ich nur eine Stunde von Västeras entfernt wohne, da ich während der ganzen Woche Trainings und Spiele hatte.
Es ist eine grosse Enttäuschung, dass der norwegische Verband nicht da weitermachen konnte, wo wir damals aufgehört haben. Wir hatten mal eine grosse Generation (zu der auch Linda Kristiansen oder Jeannette Gjörtz gehörten, die Red.), aber anstatt darauf aufzubauen, ging man fünf Schritte zurück. Grossartige Dinge bleiben nie grossartig, wenn man sie nicht mit der nötigen Energie weiter pflegt.