04.
2011
Djurgarden holt sich den Frauen-Titel
Mit einem prächtigen Feuerwerk begann das diesjährige Frauen-Endspiel. Erst neben, dann auf dem Feld. WM-würdig war die ganze Pre-Game-Show der Organisatoren in der Malmö Arena. Der feurige Empfang übertrug sich auf die beiden Teams Iksu und Djurgarden. Vor allem die Stockholmerinnen, das ehemalige Balrog-Team, legte wie die Feuerwehr los. Bereits in der sechsten Minute eröffnete Amanda Wendelstig in Überzahl das Skore. Doch Europacupsieger Iksu hatte mit einem Ausgleich von Verteidigerin Namita Andersson (10.) und dem 2:1 von Nina Bäckman (19.) noch im ersten Drittel die richtige Antwort bereit.
Nach dem 3:1 von Martina Söderkvist (25.) schien die Partie bereits zu Gunsten von Iksu gelaufen zu sein. Die Nordschwedinnen liessen den Ball schön laufen, verpassten es aber die Führung auszubauen. Djurgarden kämpfte sich unter der Regie der ex-Churerin Hermine Dahlerus aber wieder zurück. Mit einem Doppelschlag (32./34.) glich Djurgarden aus. Erst traf Dahlerus selber, dann legte sie für Ranja Varli auf. Doch Iksu zeigte erneut einen starken Finisch. Mit einem Knaller von der Mittelline traf Verteidigerin Malin Eriksson kurz vor der Pause zur 4:3-Führung für das Team aus Umea.
Entschieden war die Partie aber noch nicht. Erst glich Sara Ekström mit einem Schuss - wies der Name schon vermuten lässt - ins weite Eck zum 4:4 (48.), was U19-Weltmeisterin Cassandra Edberg mit dem erneuten 5:4-Führungstreffer (49.) beantwortete. Doch diesmal liessen die Frauen von Djurgarden nicht locker. Erst lenkte Captain Emilie Lindström einen Freischlag von Amanda Wendelstig zum 5:5 ab (51.), danach traf die 35-jährige Hermine Dahlerus mit einem Bogenlauf, den sogar Martin Olofsson neidisch gemacht hätte zum 6:5 (53.). Diesen knappen Vorsprung brachte Djurgarden mit etwas Glück über die Zeit. Der Schlusspurt von Iksu wurde nicht mit einem Torerflog belohnt. Malin Eriksson verzog zweimal kurz vor Schluss aus bester Position.
Für Djurgarden ist dies der erste Titel in der Vereinsgeschichte und ein beinahe hollywood-reifes Ende einer speziellen Saison. Vor einem Jahr wurde das Team vom Stammverein Balrog quasi vor die Tür gesetzt und fand beim Eishockey-Traditionsverein Djurgarden eine neue Heimat. Als letztes Team hatte sich Djurgarden nach zwei hartumkämpften Serien im Viertel- und Halbfinal (jeweils 3:2-Sieg) für das SM-Finalen qualifiziert. Zwischen der 10. und 53. Minute lagen die Stockholmerinnen jeweils im Rückstand, mit viel Moral kämpften sie sich jeweils zurück. Wahrlich meisterwürdig.
IKSU (SWE) - Djurgården IBF (SWE) 5:6 (2:1, 2:2, 1:3)
Arena, Malmö - 8683 Zuschauer - SR Lindberg / Moberg.
Tore: 05:27 Wendelstig (Tschöp) 0:1, 09:58 Andersson N. (Wikström) 1:1, 18:46 Bäckman (Rydfjäll) 2:1, 24:37 Söderqvist (Wikström) 3:1, 31:02 Dahlerus (Ekström) 3:2, 33:43 Varli (Dahlerus) 3:3, 37:13 Eriksson M. (Eriksson F.) 4:3, 47:05 Ekström 4:4, 48:31 Edberg (Bäckman) 5:4, 50:08 Lindström (Wendelstig) 5:5, 52:24 Dahlerus 5:6.
Strafen: 05:01 Eiremo 2'.
IKSU (SWE): Alfredsson; Wibron, Andersson N.; Rydfjäll, Eriksson M.; Ekblom, Gustavsson; Wikström, Eiremo, Söderqvist; Eriksson F., Edberg, Bäckman; Hamren, Gidlund, Sidklev Persson.
Djurgården IBF (SWE): Bergmann; Tschöp, Didriksson; Samuelsson, Andersson; Rädström; Lindström, Karlsson, Wendelstig; Ekström, Varli, Dahlerus; Andreason, Lundin, Sundblom.
Bemerkungen: 53. Lattenschuss Eiremo, 55. Lattenschuss Lindström.